Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5939 (4 1) in 6400 Aktien zu RM. 250. Die Aktien zu RM. 250 wurden 1929 in Aktien zu RM. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 8./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt), bis 4 % Div., etw. Zuw. an Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. 10 % Tant. an A.-R., Rest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Anlagen (897 319): Güter 79 000, Fabrikgrundst. 66 850, Fabrikgebäude 149 661, Wohngebäude 112 127, Masch. u. Einricht. 473 788, Betriebs- u. Geschäftsinv. 15 893; Beteil. 346 500, greifbare Mittel: Kassa, Bankguth. u. Aussenstände 751 979, Waren 522 373, transitor. Aktiva 14 730, (Treuhandforder. 119 096). – Passiva: A.-K. 1 600 000, R.-F. 187 502, Beamten- u. Arb.-Wohlfahrtskasse 119 096, Delkr. 100 000, Verbindlichk. 452 553, Rückstell. 52 957, (Treuhandverpflicht. 119 096), Gewinn 20 793. Sa. RM. 2 532 901. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschr. 202 692, Gen.-Unk. 1 395 323, Gewinn (Vortrag 8894 £ Reingewinn 1931/32 11 899) 20 793 (davon R.-F. 12 498, Vortrag 8295. – Kredit: Gewinnvortrag 1930/31 8894, Betrieb 1 609 915. Sa. RM. 1 618 809. Kurs: Ende 1925–1930: 117.50, 140, 180, 160, 112, 75 %; Ende 1931 (Bilanzier.-Kurs): 65 %. Freiverkehr Mannheim. Dividenden: 1912/13: 5 %; 1924/25–1931/32: 0, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 90 %. Direktion: Carl Jacob; Stellv. Alfred Böhm. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Edgar Oppenheimer, Stuttgart-Untertürkheim; Stellv. Dr. Carl Kimich, Deidesheim; Fabrikant Max Wolf, Fabrikant Alfred Wolf, Stuttgart-Untertürkheim; Bankier Wilh. Bürklin, Saarbrücken; Komm.-Rat Chr. Fopp, Bremen; Dr. h. c. Heinrich Blezinger, Stuttgart; Gen.-Dir. Adolf Waibel, Berlin; Bank-Dir. Ludwig Janda, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Frankf. a. M., Mannheim, Kaiserslautern u. Saarbrücken: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Ostdeutsche Textilindustrie Aktiengesellschaft (vormals Kramsta –Methner & Frahne). in Landeshut (Schlesien). Gegründet: 25./6. 1931 durch Fusion der Firmen Schlesische Textilwerke Methner & Frahne A.-G., Landeshut (übernehmende Ges.) u. A.-G. für Schlesische Leinenindustrie (vorm. C. G. Kramsta & Söhne), Freiburg. Zweck: Fabrikat. u. Vertrieb aller Artikel der Leinenindustrie, Spinnerei, Weberei, Bleiche Appretur, Färberei sowie die Fabrikation u. der Vertrieb aller Artikel verwandter Gebiete. Die Ges. arbeitet Strohflachs zu spinnfähiger Faser aus; sie stellt in trocken gesponnenen Werggarnen die Nummern 2 bis 18, in Nasswerggarnen die Nummern 6 bis 30, in Leinen- garnen, trocken gesponnen, die Nummern 8 bis 20, in Nassleinengarnen die Nummern 10 bis 100 her. Sie erzeugt in der Seidenweberei Futter- und Kleiderstoffe u. in der Leinenweberei Reinleinen, Halbleinen, Baumwoll- u. Kunstseidengewebe in Breiten von 35 em bis 510 em aus rohen sowie gebleichten oder gefärbten Leinen-, Baumwoll-, Hanf-, Jute- u. Kunst- seidengarnen. In den Bleich- u. Appreturanstalten werden eigene u. fremde Garne u. Gewebe ausgerüstet. In der Näherei wird jegliche Art Wäsche genäht, um schliesslich gebrauchsfertig dem Handel zugeführt zu werden. Entwicklung: 1) Die Methner & Frahne A.-G. ist gegründet am 9./2. 1907 u. hervor- gegangen aus der seit 1852 bestehenden Firma Gebrüder Methner. 2) Die Kramsta A.-G. ist gegründet am 3./11. 1871 u. hervorgegangen aus der seit 1797 bestehenden Firma C. G. Kramsta & Söhne. In der a. o. G.-V. v. 25./6. 1931 teilte die Verwaltung der Methner & Frahne A.-G. gemäss § 240 HGB. mit, dass mit dem im Jahre 1930 eingetretenen Gesamtverlust von RM. 5 410 150 mehr als die Hälfte des Grundkapitals der Ges. verlorengegangen sei. Die Versammlung genehmigte hierauf den mit der A.-G. für Schlesische Leinenindustrie (vorm. C. G. Kramsta & Söhne), Freiburg in Schles. (diese bereits in der G.-V. v. 6./10. 1930 ebenfalls Mittlg. nach § 240 HGßh.), geschlossenen Fusionsvertrag, nach dem das Vermögen der genannten Ges. als Ganzes mit Wirkung v. 1./7. 1930 unter Ausschluss der Liqu. übernommen wird. In Ver- bindung damit erfolgte Anderung der Firma der Ges. Des weiteren beschloss die G.-V. zur Sanierung der Ges. eine Herabsetzung u. Wiedererhöhung des A.-K. (s. u.). Auch mit den Gläubigern beider Ges. wurde ein Arrangement getroffen, wonach u. a. die in- u. aus- ländischen Gläubiger sich bereitgefunden haben, 55 % ihrer Forderungen in eine Aktien- beteiligung umzuwandeln u. die restl. 45 % zu stunden. Besitztum: Die Ges. betreibt: in Landeshut eine Flachs- u. Werggarnspinnerei u. eine Leinenweberei mit Vorbereit., Färberei, Mangel, Appretur u. mech. Näherei sowie eine Stückfärberei; eine Leinenweberei mit Vorbereitung, Mangel- u. Appreturanstalt, eine Stück- u. Garnbleicherei sowie eine Zwirnerei, ferner eine Seidenweberei mit Vor- bereitung; in Ober-Waldenburg eine Flachs- u. Werggarnspinnerei, (vorübergehend still- gelegt); in Ohristianstadt eine Flachs- u. Werggarnspinnerei (stillgelegt); in Schöm- berg i. Schles. eine Flachsröstanstalt (stillgelegt) u. Leinenweberei (vorübergeh. stillgelegt), in Friedland, Bez. Breslau: Flachsröstanstalt (stillgelegt), in Markausch Bez. Trautenau C.S.R.: Leinenweberei mit Vorbereitung (stillgelegt), in Freiburg i. Schles. (stillgelegt): 372*