5946 LIesxtil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Decken usw. sowie Bau von Zelten zu den verschiedensten Zwecken. – Fabrikate: Planen u. Waggondecken aller Art, Pferdedecken, Säcke jeder Art u. Grösse, Zelte aller Art, Leih-Zelte, Wasserdichte Leihplanen, Segeltuch aus Leinen u. Baumwolle, Markisenstoffe, Filterstoffe u. fertige Filtertücher, Motoragen (ges. gesch.). Entwicklung: Die 1865 errichtete Kommandit-Gesellschaft in Firma Jute-Spinnerei und Weberei, Tränkner & Würker Nachf. in Leipzig hat das von ihr betriebene Geschäft mit allen Anlagen, dem in Leipzig-Lindenau an der Lützener Strasse No. 171 gelegenen Grund- stücke, Gebäuden, Maschinen u. sonst. Anlagen in die A-G. eingebracht. 1904 Ankauf des Geschäfts der Firma Mechan. Leinen- und Segeltuch-Weberei Tränkner & Würker Nachf. in Leipzig-Lindenau, Hermannstr. Ende 1923 trat eine durchgreif. Veränder. des Unternehm. ein. Mit Rücksicht auf die schwierigen finanz. u. industr. Verhältn. dieser Teilunternehm., die Unmöglichkeit des Exp.-Geschäftes wurden die in Leipzig-Lindenau befindliche Jute- sbinnerei u.-Weberei sowie die Anteile der seit 1910 im Besitze der Ges. befindl. Bindfaden- fabrik Knauff & Co. in Walternienburg an die Vereinigte Jutespinnerei u.-Weberei Akt.-Ges. Hamburg verkauft. Die Ges. konnte sich bei diesem Verkaufe zur Aufrechterhaltung des Jutegeschäftes die Lieferung der von ihr benötigten Fabrikate sichern; ausserdem behält sie die Planen- u. Zelteabteilung u. die Weberei in Zörbig. Besitztum: Grundbesitz in Leipzig-Lindenau u. Zörbig in Grösse von 3860 qm. Kapital: (Sanierung beschlossen) RM. 820 000 in 6600 Akt. zu RM. 100 u. 800 Vorz.- Akt. zu RM. 200. Vorkriegskapital: M. 1 750 000. Urspr. M. 1 275 000. Erhöh. 1910 um M. 475 000. 1916 um M. 250 000. 1920 um M. 2 Mill. in 2000 6 % Vorz.-Akt., wovon 1000 Stück gratis ausgegeben, lt. G.-V. v. 7./1. 1922 um M. 4 Will. in 2000 St.-Akt. u. 2000 Vorz.-Akt. Weiter erhöht ſt. G.-V. v. 12./1. 1923 um M. 7 Mill. in 7000 St.-Akt. auf M. 15 Mill. Die G.-V. v. 2./10. 1924 beschloss die Umstell. des A.-K. von M. 15 Mill. auf RM. 1 260 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der St.- u. Vorz.-Akt. von bisher M. 1000 auf RM. 100 bzw. RM. 40. Zwecks Sanierung erfolgte lt. G.-V.-B. vom 25./7. 1929 Herabsetzung des St.-A.-K. auf RM. 660 000 durch Zus. legung der St.-Akt. im Verh. 5: 3. Das Vorz.-A.-K. (nom. RM. 160 000) blieb von der Sanierung unberührt. Die 4000 Vorz.-Akt. zu RM. 40 wurden 1929 in 800 Vorz.-Akt. zu RM. 200 umgetauscht. Zur Sanierung wurde in der G.-V. v. 29./11. 1932 (Mitteil. nach § 240 HGB.) beschlossen, das A.-K. in erleichterter Form von RM. 820 000 auf RM. 41 000 herabzusetzen u. den ordentlichen R.-F. von RM. 8830 aufzulösen. Die so gewonnenen Beträge von zusammen RM. 787 830 werden zur Deckung von Verlusten u. zum Ausgleich von Wertminder. ver- wendet. Ein Teilbetrag von RM. 44 240 wird zur Deckung der im laufenden Geschäftsjahr noch zu erwartenden Verluste auf ein Sanierungskonto zurückgestellt u. im Falle der Nichtbeanspruchung zur Bildung eines ordentlichen R.-F. benutzt. Das A.-K. von RM. 41 000 wird um RM. 168 000 in Form von St.-Akt., welche die Grossgläubiger übernehmen, auf RM. 209 000 erhöht. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 29./11. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des jeweiligen Grundkapitals), ausser- ordentliche Rückl. u. Abschr. nach Beschl. der G.-V., hierauf bis zu 4 % Div. an Stamm- aktionäre, 10 % Tant. an A.-R., Rest nach G.-V.-B. (Jedes Mitglied des A.-R. erhält ausser- dem eine feste über Unkosten zu verbuchende Entschädigung von jährlich RM. 500, der Vorsitzende eine solche von RM. 1000). Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Fabrikanlage Leipzig- Lindenau: Grundst. 75 600, Gebäude, Heizungs- u. Lichtanlage 44 400, Dampfkraft u. Transmissionsanlage 1, Masch. 23 700, Fuhrpark 3500, Inv. 1800; Fabrikanlage Zörbig: Grundst. u. Gebäude 17 500, Masch. u. Werkzeuge 1, Kassa, Reichsbank u. Postscheck 2281, Schecks u. Wechsel 596, Aussenstände 100 932, vorausbezahlte Versich-Prämien 1091, Vorräte einschl. Leihzelte 281 618, Verlust aus 1930 342 307. do. in 1931 418 468. – Passiva: A.-K. 820 000, gesetzl. Rückl. 8830, nicht erhobene Div. abzügl. Steuer 511, Hyp. 73 000, Buchschulden (davon sind RM. 130 000 Adurch Solawechsel mobilisiert, welche inzwischen zum Ablauf gekommen u. nicht erneuert worden sind) 383 847, Rückstell. für noch zu verrechnende Aufwert. lt. Bilanz v. 1930 6607, do. v. 1930 (27 000 davon in 1931 verrechnet 6000) 21 000. Sa. RM. 1 313 795. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1930 342 307, Handl.-Unk. usw. 111 447, Provis. 10 155, Steuern 12 187, Versich.-Prämien 3972, Zs. 39 656, Verluste an Aussenständen 69 434, Abschr. auf Anlagen 17 615, do. auf Zelte u. Planen 33 764, Sonder- abschr. auf Anlagen 151 800, do. auf Zelte, Planen u. Warenlager 64 511. – Kredit: Betriebsüberschuss 95 552, Sonder-Erlös 520, Verlust (Vortrag 1930 342 307 – Verlust 1931 418 468) 760 775. Sa. RM. 856 848. Gesamtbezüge des A.-R. u. Vorstandes für 1931 RM. 24 100. Bilanz am 31. Dez. 1931 (nach der Sanierung): Aktiva: Fabrikanlage Leipzig-Lindenau: Grundst. 75 600, Gebäude, Heizungs- u. Lichtanlage 44 400, Dampfkraft u. Transmissions- anlage 1, Masch. 23 700, Fuhrpark 3500, Inv. 1800; Fabrikanlage Zörbig: Grundst. u. Gebäude 17 500, Masch. u. Werkzeuge 1; Kassa, Reichsbank u. Postscheck 2281, Schecks u. Wechsel 596, Aussenstände 100 932, vorausbezahlte Versich.-Prämien 1091, Vorräte einschl. Leihzelte 281 618. – Passiva: St.-A.-K. 209 000, Hyp. 73 000, Buchschulden 226 779, Rücklage aus Sanierung für Abschr. im laufenden Jahre u. eventl. Verluste 44 240. Sa. RM. 553 020. Der Verlust aus dem Geschäftsjahr 1932 wird voraussichtlich durch die Rücklage gedeckt.