Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. 5909 Kurs: Ende 1913: 228.75 %; 1925–1932: 115, 153.50, 236.75, 269, 190.50, 76, 51*, 5 %. Notiert in Berlin. Dividenden: 1913: 16 %; 1924–1931: 8, 8, 10, 15, 15, 10, 0, 0 %. Direktion: Theodor Küppers, Oedt; Ernst Plutte, Grefrath b. Krefeld; Dr. H. van der Upwich, Krefeld. Prokuristen: E. Pasch, A. Mauritz, H. Flores, J. Schmitz, H. Hauses, Oedt; M. Oertel, Dr. U. Encke, Krefeld. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Fabrikant Hermann Lange, Bank-Dir. Dr. Ulrich Doyé, Krefeld; Fabrik-Direktor Otto Pongs, Viersen; Bankier Franz Koenigs, Amsterdam; Bank-Dir. Dr. Dörner, Köln. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Wuppertal-Elberfeld: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Im Jahre 1931 gingen die Umsätze in allen unseren Werken ausserordentlich stark zurück. Die Ersparnismassnahmen durch Zus. legung von Betrieben konnten trotz energischster Durchführung nicht in dem Tempo vorgenommen werden, wie der Umsatz sank. Die sinkenden Rohstoffpreise machten grosse Konjunktur- verluste unvermeidlich. Die stillgelegten Betriebe erforderten besondere einmalige Abschreibungen. Die englischen Zölle u. die Anfang dieses Jahres in allen Ländern ein- setzenden Devisenbeschränkungen liessen uns sehr bald erkennen, dass nur etwas mehr als die Hälfte des geschätzten Umsatzes für 1932 zu erreichen wäre. Bei einem solchen Umsatz war es unmöglich, unsere Bankschulden zu verzinsen. Wir traten daher Ende März in Verhandlungen mit unseren Banken ein Bei den vielseitigen Konzernverflech- tungen waren diese Verhandlungen ausserordentlich schwierig u. führten erst Anfang Sept. zu einem befriedigenden Abschluss. Auch von unseren Obligationären mussten wir erheb- liche Opfer fordern; eine entsprechende Einigung mit den Obligationären fand in der zu diesem Zweck einberufenen Versamml. am 5./11. 1932 statt. Nachdem nunmehr die Ver- handlungen mit unseren Gläubigern beendet sind, sind wir zu unserem Bedauern gezwungen, auch an unsere Aktionäre heranzutreten, denen wir leider eine Zus. legung des Kapitals im Verhältnis von 10: 1 vorschlagen müssen. Unter dem Vorbehalt der Zustimmung der G.-V. ist mit den Banken das folgende Sanierungsabkommen getroffen worden: Von unseren Verpflicht. gegenüber den Banken wurden uns u. unseren Konzern-Ges. rd. RM. 1 000 000 gestrichen, weitere RM. 1 134 000 Bankforder. werden in neue Aktien umgewandelt. Die Streichungen finden bereits in der jetzt vorgelegten Sanierungsbilanz ihren Niederschlag. Für die verbleibenden Bankverpflicht. wurde der Zinssatz erheblich reduziert u. der wirt- schaftlichen Tragfähigkeit des Unternehmens angepasst. Die Banken verpflichteten sich weiter, die gegebenen Kredite uns zunächst bis Ende 1935 fest zu belassen. Die kurz- fristigen Schulden des Unternehmens sind daher gering. Neben den Bankkrediten steht uns seit langen Jahren der Kredit des Deutsch-Niederländischen Finanzabkommens, dessen erste Rate 1934 fällig wird, zur Verfügung: dieser Kredit ist bekanntlich durch Warenübereignung gesichert. Er ist z. Zeit mit ca. 480 000 hfl. in Anspruch genommen, für die Waren und Rohstoffe in etwa doppeltem Werte übereignet sind. An neuen Mitteln werden dem Unternehmen RM. 400 000 in Form von Vorzugs-Aktien zugeführt. Ausserdem steht ein Zessionskredit von RM. 400 000, insbesondere zur Überbrückung der Saisonansprüche, neu zur Verfügung. Die Obligationäre beschlossen auf der erwähnten Versammlung v. 5./11. 1932 die Hinausschiebung der Tilgungen um 6 Jahre sowie die Herabsetzung des Zinsfusses auf 3 %. Im Falle der Rentabilität des Unternehmens tritt automatisch eine Erhöhung des Zinsfusses u. eine Vorverlegung der Tilgungen ein. Zur Sicherung ihrer Ansprüche werden zu Gunsten der Banken u. Obligationäre Grundschulden auf das Immobil der Mutter- u. Tochtergesellschaften eingetragen. Zur weiteren Sicherung für Bankschulden dienen in unserem bzw. im Besitze von Tochtergesellschaften befindliche Anteile an der Samtbandgesellschaft. Über die produktionell u. wirtschaftlich erforderlichen Umstellungsmassnahmen, die teilweise bereits durchgeführt wurden s. unter „Beteiligungen“. Aktiengesellschaft für Gardinenfabrikation vorm. T. I. Birkin & Co. in Oelsnitz i. V. Gegründet: 1890. Die Ges. übernahm die Zweigniederlass. der Firma T. I. Birkin &$Co. in Nottingham (England). Zweck: Herstellung u. Verarbeitung von Gardinen, Spitzen u. sonstigen Webwaren u. der Handel mit diesen Waren, weiterhin die Beteiligung an u. der Betrieb von Handels- geschäften solcher Art von Unternehmen, die für Textilunternehmen arbeiten. Kapital: RM. 1 000 000 in 690 Akt. zu RM. 1000 u. 155 Akt. zu RM. 2000. Urspr. M. 575 000, erhöht 1895/96 M. 115 000. Lt. G.-V. v. 16./2. 1920 weitere Kap.-Erhöhung bis um M. 690 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1920, angeb. den alten Aktion. zu 100 %. Lt. G.-V. v. 11./12. 1924 Um- stellung von M. 1 380 000 auf RM. 690 000 in 690 Aktien zu RM. 1000 durch Zus. legung 2: 1. Lt. G.-V. v. 22./8. 1928 Erhöh. um RM. 310 000 in 155 Aktien zu RM. 2000. Die neuen Aktien wurden den Aktionären im Verh. von 3: 1 angeboten, u. zwar zum Kurse von 105 %. Die übrigbleibenden nom. RM. 80 000 neue Aktien bleiben zur Verfüg. der Ges. Grossaktionäre: Das gesamte A.-K. ist im Besitz der Dresdner Gardinen- u. Spitzen- manufaktur A.-G. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: Spät. Dez. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Haudbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 374 –