――――― 6006 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungsindustrie. Gläubiger nunmehr, nachdem auch verschiedene Schadenersatzprozesse wenigstens teilweise zugunsten der Masse entschieden worden sind, eine Quote von mindestens 10 % erhalten. Gegründet als Elberfelder Möbelstoffweberei, Akt.-Ges.: 14./11. 1921; eingetr. 5./1. 1922. Lt. G.-V. v. 21./6. 1922 Ges.-Vertrag u. Firma wie obenstehend abgeändert. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Verwertung von Textil- u. anderen Fabrikations- u. Handelsunternehmungen u. jede sonstige Betätigung auf industriellem u. kaufmännischem Gebiet. Kapital: RM. 350 000 in Akt. zu RM. 50 u. RM. 1000. Direktion: Max Kneusels. Aufsichtsrat: Vors. Hermann Berning, Mettmann; Stellv. Herm. Schomburg, W.-Barmen; Otto Berning, Schwelm; Dr. jur. Fritz Nürnberg, W.-Elberfeld. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Schuhfabrik Rheinland Akt.-Ges. in Liqu. in Wuppertal-Barmen, Heckinghauser Str. 67–69. Lt. Mitteil. der Verwalt. vom Okt. 1931 ist der Betrieb stillgelegt. Lt. G.-V. v. 11./11.1931 wurde die Ges. aufgelöst. Liquidatoren: Kaufm. Wilhelm Blenck, Kaufm. Franz Ressel, Hamburg. Gegründet: 9./2. 1922 mit Wirkung ab 1./1. 1922; eingetr. 7./4. 1922. – Die Ges. gehort zum Karstadt-Konzern. Kapital: RM. 300 000. Liquidations-Eröffnungsbilanz am 31. Aug. 1931: Aktiva: Grundst. 50 000, Gebäude 152 880, Mobil. 1, Inv. 10 572, Masch. 45 757, Leisten u. Stanzmesser 13 000, Kassa 1051, Postscheck Köln 1119, do. Wien 458, Reichsbank 10 683, Wechsel 1913, Darmstädter u. Nationalbank 169, Banque de Paris et de Pays-Bas, Brüssel 359, A. Spitzer & Cie., Paris 1124, Debit. 291 054, Waren 54 542, Rud. Karstadt Separat-K. 51 649, Verlust Ende 1930 1026, do. Aug. 1931 146 648. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 30 000, Kredit. 53 390, Bankschulden 245 082, eigene Akzepte 152 821, Rud. Karstadt Warenvorschuss 17 000, transit. Konto: Zs. u. Steuern 10 621, Rückst. für Provis.-Vorauszahl. 9000, Verzins. 16 122. Sa. RM. 834 036. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 70 072, Steuern 11 885, Zs. 51 478, Abschr.: Amort. 37 050, Verzins. 16 122, Delkr. 53 560. – Kredit: Gewinn bei Waren 93 518, Verlust Ende Aug. 146 648. Sa. RM. 240 166. Dividenden: 1924–1930: 0 %. Aufsichtsrat: Dir. Rud. Karstadt, Dir. Fritz Braunschweig, Paul Braunschweig, Ham- burg; Heinz Althoff, Berlin. Textil-Industrie Aktiengesellschaft in wuppertal-Wichlinghausen, Lothringer Str. 1. Gegründet: 2./2. 1916; eingetr. 8./2. 1916. Zweck: Erwerb, Fortbetrieb u. Verwert. von Textil- u. Handelsunternehm, u. jede sonst. Betätigung auf industr. u. kaufmänn. Gebiet. Entwicklung: 1917 Erwerb der Band- u. Spitzenfabrik Vogelsang u. Zimmermann, Barmen-Wichlinghausen. 1920/21 fand die Anglied. der Spinnerei M. Lamberts und May A.-G. in M. Gladbach statt (1925 wieder abgestossen). Spez. Barmen: Band- u. Spitzen- fabrikat. Nachdem die Ges. im Mai 1924 unter Geschäftsaufsicht geraten war gelang es ihr, nach Abstossung ihrer Aktienmehrheit an der Samt- u. Plüschwerke Niedeck & Co. A.-G. in Lobberich an die Joh. Girmes & Co. A.-G., Oed b. Krefeld, sich wieder glattzustellen, so dass die Geschäftsaufsicht im August 1924 aufgehoben wurde. Mitte 1925 Gründ. der Tochterges. „Tiag-Verkaufs-G. m. b. H., Barmen“ (Vertriebsges. für die Fabrikate der Tiag). Die Textil-Industrie A.-G. arbeitete dann ausschliessl. in Lohnarbeit für die Tiag-Verkaufs-G. m. b. H. In der G.-V. v. 16./9. 1927 wurde Mitteil. gemäss § 240 H. G. B. gemacht (Verlust 1926/27 RM. 830 336). Die Verwaltung erklärte, dass endgültige Beschlüsse über eine Sanierung des Unternehmens erst gefasst werden sollen, wenn die Bilanz für 1927/28 vorliegt. Man habe inzwischen mit der Tiag Verkaufs-G. m. b. H. einen Pachtvertrag abgeschlossen, wonach die G. m. b. H. an die Aktiengesellschaft jährlich RM. 150 000 Pachtgeld zahlt. Man hoffe durch das neue Abkommen mit der G. m. b. H. eine allmähliche Gesundung des Unternehmens herbeizuführen. Im Nov. 1927 hat die Ges. bei ihren Gläubigern ein Moratorium nachgesucht. Am 18./11. 1927 fand eine Gläubiger- versammlung statt. Es wurde ein Prüfungsausschuss gebildet, der die Geschäftsabwicklung überwachen soll. Ferner wurde die Stundung der Forderungen bis 1./7. 1928 beschlossen. Die Verwaltung wird gemeinschaftlich mit dem Gläubigerausschuss an die Gläubiger heran- treten, die dieser Regelung bisher noch nicht zugestimmt haben. Die Verwaltung hofft, mit Rücksicht darauf, dass bei der Insolvenz eine volle Befriedigung einschl. Zinsen erreicht wurde, auch bei den Gläubigern, die noch nicht zugestimmt haben, Entgegenkommen zu finden. Lt. Bericht für das Jahr 1928/29 v. Dez. 1929 sind die im Besitz der Ges. befindlichen Siedlungshäuser mit ihrem Hinterland mit einem buchmässigen Gewinn von RM. 71 000 verkauft. Verhandlungen über die Verwertung der Hauptobjekte haben jedoch noch zu keinem Ergebnis geführt. Insgesamt konnten an Maschinen u. Mobilien im Berichtsjahre