6026 Chemische Industrie. Vorstand: Luis Roever, New York; Rudolf Nathan, Berlin. Aufsichtsrat: Reg.-Rat a. D. Heinrich Roever, Dresden; Paul Stockder, Berlin- Westend, Rechtsanw. Walter Steffen, Berlin; Rechtsanw. Benno Wyzedzinsbi, Berlin; Dir. Dr. Franz Staubach, B.-Britz. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Heyl & Co. chemisch-pharmazeutische Fabrik Akt-Ges. in Berlin, Chausseestr. 88. Gegründet: 16./12. 1926. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von chemischen u. pharmazeutischen Produkten jeder Art sowie die Beteilig. an u. der Erwerb von ähnl. Unternehmen. Kapital: RM. 50 000 in 50 Nam.-Akt. zu RM. 1000. Urspr. RM. 250 000 in 250 Nam.-Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 14./12. 1927 Erhöhung um RM. 212 000 in 212 Nam.-Akt. zu RM. 1000. Die G.-V. v. 30./6. 1930 beschloss Herabsetz. des A.-K. um RM. 412 000 auf RM. 50 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Masch. u. Anlagen 8926, Inv. 2334, Kassa, Bank Postscheck 542. Warenvorräte 16 556, Aussenstände 71 715, gewerbl. Schutzrechte 1, ausländ. Beteil. 1. – Passiva: A.-K. 50 000, Lieferantenschulden 35 729, sonst. Kredit. 11 274, Gewinn 3072. Sa. RM. 100 075. Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. u. Steuern 69 760, Abschr. 1881, Gewinn 3072. Sa. RM. 74 713. – Kredit: Bruttogewinn RM. 74 713. 8 Dividenden: 1927–1930: 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Dr. med. Werner Heyl. Aufsichtsrat: Frau Geheimrat Melanie Heyl, Frau Charlotte Heyl, Berlin. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Heyl-Beringer Farbenfabriken Akt.-Ges., Berlin-Charlottenburg. (In Konkurs.) Die Ges. geriet in den letzten Monaten des Jahres 1929 in Schwierigkeiten, die aus den Kreditbeziehungen zwischen der zum Konzern der zusammengebrochenen Frankfurter All- gemeinen Versicherungs-A.-G. gehörenden Südwestdeutschen Bank A.-G., Frankfurt, u. der Gebrüder Gutbrod G. m. b. H. Frankfurt, (dem früh. Grossaktionär der Heyl-Beringer A.-G.) resultierten. Am 25./1. 1930 wurde über das Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Kaufm. Otto Schmidt, Berlin NW, Melanchthonstr. 15. Die Gläubiger- versammlung v. 12/2. 1930 ermächtigte den Konkursverwalter zur Annahme eines An- gebotes der Kali Chemie A.-G. auf den Erwerb des gesamten Unternehmens gegen eine Entschädigung von RM. 5 250 000. Die Besitzer der RM. 6 000 000 (= hfl. 3 600 000) Obligat. haben von ihren Forderungen RM. 1 400 000 nachgelassen. In der Gläubigervers. v. 24./2. 1930 berichtete der Konkursverwalter, dass an Aktiva RM. 380 290 vorhanden seien, denen RM. 1 300 000 vorrechtslose Forderungen gegenüberständen. Das würde einer Quote von 30 % entsprechen, wenn eine von der Südwestdeutschen Bank angemeldete Bürgschafts- forderung von RM. 8 000 000 hinfällig wird, was nach den bisher angestellten Ermittlungen anzunehmen ist. Diese Quote ermässigt sich aber auf 3.8 %, wenn die Forderung der Bank anerkannt werden muss. In der Gläubigervers. v. 6./5. 1930 wurde mitgeteilt, dass insgesamt RM. 2 364 000 Vorrechtsforderungen u. RM. 15 626 000 vorrechtslose Forderungen angemeldet sind, denen ein Bestand von rd. RM. 640 000 gegenübersteht. Der Status ist zur Zeit noch gänzlich unklar, da erst das Gericht die Entscheidung über die Berechtigung der ange- meldeten Forderungen zu fällen hat. In der Gläubigervers. vom 23./6. 1931 wurde eine Ergänzungswahl des Gläubigerausschusses vorgenommen. Nach Mitteilung des Kon- kursverwalters hat sich an der Sachlage seit Abhaltung der letzten Gläubigervers. nichts geändert. Die gesamte Schuldenlast, die ursprünglich RM. 18 450 000 betrug, stellt sich zur Zeit nur noch auf RM. 4 510 000, davon angemeldete Vorrechtsforderungen RM. 1 170 000. Es sind Bemühungen im Gange, die Vorrechtsgläubiger, deren angemeldete Ansprüche offensichtlich unbegründet sind, zur Zurücknahme ihrer Anmeldungen zu ver- anlassen. Erst dann werde sich übersehen lassen, welche Vorrechtsfor derungen bei der Verteilung zu berücksichtigen sind und ob und in welcher Höhe die vorrechtslosen Gläubiger auf eine Quote rechnen können. Über weitere Regressprozesse, die man unter gewissen Voraussetzungen mit Erfolg glaubt durchführen zu können, schweben noch Erwägungen. Auf Betreiben der Stahlchemie G. m. b. H. Frankf. a. M. fand am 18./8. 1931 mit gericht- licher Ermächtig. in Frankfurt eine a. o. H.-V. statt mit der Tagesordnung: Abberufung des A.-R. u. Geltendmachung von solchen Regressansprüchen, die nicht in den Pflichtbereich des Konkursverwalters gehören. Es wurde zunächst die Abberufung der früheren A.-R.- Mitglieder ausgesprochen, die zum Teil ihre Amter vorzeitig zur Verfüg. gestellt haben u. ein neuer A.-R. gewählt. Beschlossen wurde ferner die Geltendmachung von Regress- ansprüchen gegen den früheren A.-R. u. den Vorstand, gegen die von den Banken seinerzeit bestellten Generalbevollmächtigten, die Kali-Chemie A. 6. u. die Verwalt.-Banken, u.zwar von solchen Ansprüchen, die nicht in den Pflichtbereich des Konkursverwalters gehören.