6032 Chemische Industrie. Im Laufe des Jahres 1927 wurden zwei Fabriken stillgelegt; an Stelle der Fabriken werden Handelsniederlassungen weitergeführt. Von den freigewordenen Grundstücken u. Gebäuden ist ein Teil verkauft worden. Die Stillegung einer dritten Fabrik ist in die Wege geleitet. Bei zwei Fabriken wurde eine wesentliche Modernisierung der maschinellen Ein- richtung in Angriff genommen. 1928 wurden die Dachpappenfabriken in odenkirchen bei Rheydt (früher C. F. Weber) u. die Abt. Louis Lindenberg G. m. b. H. (Köln) stillgelegt u. in Handelsniederlassungen um- gewandelt; an ihrer Stelle wurde die günstiger gelegene Fabrik der Hartmann & Lucke G. m. b. H. in Köln-Mülheim erworben u. diese nach erfolgtem Ausbau wieder in Betrieb gesetzt. Für die Königsberger Niederlassungen wurde ein grosser Lagerplatz am neuen Hafen in Königsberg i. Pr. ausgebaut. Ein für Geschäftszwecke nicht mehr benötigtes Wohnhaus in Stettin wurde verkauft. – 1928 Erwerb der Geschäftsanteile der Banit Kalt- asphalt G. m. b. H., Köln-Mülheim. — Mit Wirkung ab 1./7. 1930 pachtete die Ges. die Continentale Teerstrassen-Bauges. m. b. H. u. die Baugesellschaft Malchow G. m. b. H. Die erstere Ges. befasst sich ausschliessl. mit dem Bau von Teerstrassen. Die Bauges. Malchow G. m. b. H. ist gleichfalls im Strassenbau tätig. Kapital: RM. 10 000 000 in 10 000 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 2 000 000 (Vorkriegs- kapital), 1921 erhöht um M. 2 000 000, übernommen von den Kokswerken u. chemischen Fabriken A.-G., Berlin, zu 250 %. Die G.-V. vom 18./12. 1924 beschloss Umstellung von M. 4 000 000 aur RM. 1 000 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von M. 1000 auf RM. 250. Lt. G.-V. v. 8./4. 1927 Erhöh. um RM. 6 600 000 in 6600 Akt. zu RM. 1000, div.-ber. ab 1./1. 1927; ausgegeben zu 100 %. Die neuen Akt. dienten zur Durchführung der lIt. gleicher G.-V. beschlossenen Fusionen (s. a. oben); sie wurden von der Kokswerke u. Chem. Fabriken A.-G. u. von der Rütgerswerke A.-G. gegen Einbring. der oben genannten Firmen übernommen. Lt. Beschluss v. Okt. 1929 wurden die Aktien zu RM. 250 in Aktien zu RM. 1000 umgetauscht. Lt. G.-V. v. 23./4. 1931 Erhöh. um RM. 2 400 000. Die neuen Aktien sind von der Koks- werke & Chemische Fabriken A.-G. u. der Rütgerswerke A.-G. je zur Hälfte übern. worden. Grossaktionäre: Das A.-K. der Ges. ist je zur Hälfte im Besitz der Kokswerke u. Chem. Fabriken A.-G. u. der Rütgerswerke A.-G. in Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 17./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Rüskst. Einlagen auf das A.-K. 1 800 000, Anlage- vermögen (4 016 897): Grundst. 982 530, Wohngebäude 453 880, Fabrikgebäude 1555 389, Masch. u. Apparate 646 032, Werkz., Betriebs- u. Geschäftsinv. 379 064, Patente u. ähnliche Rechte 1; Beteil. 160 374, Umlaufsvermögen (7 464 595): Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 543 604, Waren 1 651 401, Wertp. 43 828, Aktivhyp. 88 462, Debit. 4155 777, Forder. an Konzernges- 550 352, Wechsel 150 471, Schecks 3914, Kassenbestand einschl. Guth. bei Notenbanken u. Postscheckguth. 67 726, andere Bankguth. 209 059; durchlauf. Posten aktiv 48 924, (Avale u. Bürgsch. 78 052), Verlust 871 652. – Passiva: A.-K. 10 000 000, R.-F. 225 315, Wohlf.-F. 73 875, Rückstell. 731 546, Verbindlichk. (3 278 832): Passivhyp. 125 237, Kredit. 863 185, Ver- bindlichkeiten gegenüber Konzernges. 1 145 190, Akzepte 176 811, Bankschulden 968 409, durchlauf. Posten passiv 52 874, (Avale u. Bürgsch. 78 052). Sa. RM. 362 442. Giroverbindlichkeiten am 31./12. 1931 RM. 373 435. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 4169 233, Abschr. auf Anlagen 456 693, Rückst. u. Abschr. auf zweifelhafte Forder. 411 016, do. u. Aufwend. für Garantie- verpflicht. 66 263, Saldo aus Zs. u. Kursdifferenzen 2453, soziale Beiträge 238 756, Besitz- steuern 163 397, verschied. Steuern 254 341, Handl.-Unk. 1 955 846. – Kredit: Gewinn- vortrag 49 023, Bruttoüberschuss 6 797 323, Verlust (920 675 * Gewinnvortrag 49 023) 871 692. Sa. RM. 7717 998 Die Gesamtbezüge der Mitgl. des A.-R. u. des Vorst. betrugen 1931 RM. 158 960 Dividenden: 1913: 7 %; 1924–1931: 12, 0, 0, 10, 12, 8, 0, 0 %. Vorstand: Rudolf Erhard, Max Stein, Berlin; Stellv. Alfred Braeutigam, Berlin; Carl Deichgraeber, Königsberg i. Pr. Aufsichtsrat: Vors. Dir. C. Müller, Stellv. Gen.-Dir. Dr.-Ing. h. c. Bie, Gen.-Dir Dr. jur. Dr.-Ing. h. c. Berckemeyer, Berlin; Gen,-Dir. Dr. Bierhaus, Neu-Weisstein i. Schles.; Dir. Dr. Wilhelm Borner, Gen.-Dir. Fabian, Berlin; Kaufm. Johannes Haltermann, Hamburg; Geh. Bergrat Dr. Ing. h. c. Ewald Hilger, Zitschewig b. Dresden; Dir. Leopold Kahl, Berlin; Dir. Ludwig Kruyk, Hindenburg; Komm.-Rat Dr. A. Malchow, Dir. Dr. Adolf Stauss, Berlin; Bank-Dir. Dr. Felix Theusner, Breslau; vom Betriebsrat: E. Petzerling. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bankverbindungen: Reichsbankstelle B.-Charlottenburg; Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Dep.-Kasse; A. Fricke & Co., Berlin NW 40, Hindersinstr. 3. Postscheckkonto: Berlin 39 227. Sammel-Nr. B 1, Kurfürst 3920. £ Pappdach Berlin. Code: Rudolf Mosse. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die schon in unserem vorjährigen Jahresbericht er- wähnte schwierige Lage der Baustoffindustrien hat sich im weiteren Verlauf des Jahres 1931 a. o. verschärft. Insbesondere seit Juli vorigen Jahres sind die Umsätze bei gleichzeitig stark sinkenden Preisen in einem solchen Umfange zurückgegangen, dass die von uns schon Ende 1930 eingeleiteten u. im Laufe des Jahres 1931 erweiterten Abbau- u. Ersparnis- massnahmen sich als unzureichend erwiesen haben. Ein weiterer Personalabbau war aber un möglich, weil infolge der fortschreitenden Zersplitterung des Geschäfts trotz des Umsatz-