Chemische Industrie. 6057 Kapital: RM. 4 550 000 in 4000 Aktien zu RM. 1000 u. 5500 Aktien zu RM. 100. (Im Besitz der Ges. waren am 31./12. 1931 nom. 100 000 eigene Aktien.). Ursprünglich M. 5 500 000. Erhöht 1920 um M. 20 500 000. Lt. G.-V. vom 10./2. 1925 Umstell. von M. 26 000 000 auf RM. 3 640 000 (50: 7) in 26 000 Aktien zu RM. 140 Die G.-V. vom 2./3. 1928 beschloss Erhöh. des Kap. um RM. 910 000 durch Ausgabe von 750 Akt. zu RM. 1000 u. 1600 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1928. Die neuen Aktien wurden einem Konsort. unter Führung der Commerz- u. Privat-Bank A.-G., Hamburg, überlassen mit der Verpflichtung, sie den alten Aktion. im Verh. 4:1 zum Kurse von 130 % zum Bezuge anzubieten. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 29./11. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinnverteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. oder nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 656 725, Gebäude 683 000, Masch. 447 500, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäfts-Inv. 74 941, Kaianlagen u. Kräne 27 500, Gleisanschluss 1, Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 381 738, halbfertige Erzeugnisse 12 825, fertige do., Waren 449 916, Beteil. 20 000, Wertp. 291 204, eigene Aktien (nom. RM. 100 000) 19 810, Lizenzen 147 057, Forder. auf Grund von Warenliefer. u. Leist. 429 035, do. an abhängige Ges. u. Konzernges. 80 000, Darlehen u. Vorschüsse an Angestellte 15 927, Wechsel 101 482, Schecks 5196, Kaut. 675, Kassenbestand einschl. Guth. bei Notenbanken u. Postscheckguth. 215 100, andere Bankguth. 160 769, im voraus bezahlte Versicher.-Prämien 18 093, Posten, die der Rechn.-Abgrenz. dienen (transitor. Konten) 47 842, Verlust 1 122 139, chinterlegte Bürgschaften 39 408. – Passiva: A.-K. 4 550 000, gesetzl. R.-F. 586 000, Anzahl. von Kunden 6000, bei uns binterlegte Kaut. 2860, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenliefer. u. Leist. 85 726, sonstige do. 82 916, do. aus der Annahme von gezogenen Wechseln 50 588, nicht eingelöste Div.- Scheine 162, Posten, die der Abrechn.-Abgrenz. dienen (transitor. Konten) 31 362, Rückstell. für zweifelhafte Forder. 12 861, (herausgenommene Bürgschaften 39 408.) Sa RM. 5 408 475. Bei dem Konto Lizenzen handelt es sich um Lizenzen aus langjährigen Lizenzverträgen in Österreich, Ungarn u. in der Tschechoslowakei. Die Forderungen an abhängige Gesellschaften, wenn auch z. Zt. nicht einoringlich, hält die Ges. nicht für gefährdet. Die bisher unter den Verbindlichkeiten geführten Abschreibungen früherer Jahre wurden in dieser Bilanz von den betreffenden Aulagekonten abgesetzt. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 1 152 062, soziale Lasten 74 931, Besitzsteuern 105 520, Handl.-Unk.1) 889 718, Abschr. auf Fabriken u. Inv. 155 466, Verlust- Vortrag aus 1930 398 563. – Kredit: Betriebsüberschuss ohne Berücksichtig. von Betriebs- löhnen, Betriebsgehältern, sozialen Abgaben u. Fabriksteuern 1 602 293, Zs. 15 229, Erträg- nisse aus Beteil. u. sonstige Lizenzen 9780, sonstige do. 26 818, Verlust (Vortrag 298 563 –― Verlust 1931 723 576) 1 122 139. Sa. RM. 2 776 259. 1) Darunter Gesamtbezüge des Vorst. RM. 122 500, des A.-R. RM. 4500. Kurs: In Hamburg: Ende 1926–1932: 160, 170, 143, 85, 38.50, 22.50*, 17 %. In Berlin: Ende 1927–1932: 169.75, 143.50, 85, 38.50, 22*, 15.50 %. – Einführung in Hamburg im April 1926 u. in Berlin im Juni 1927. Zulass. von RM. 910 000 Aktien (Nr. 1–1600 zu RM. 100 u. Nr. 1–750 zu RM. 1000), Em. v. März 1928, im Juli 1929 in Berlin. Dividenden: 1914: 6 %; 1924–1931: 8, 12, 12, 12, 12, 6, 0, 0 %. Vorstand: R. O. Meyer, W. Alfeis. Prokuristen: W. Henniger, Dr. Carl Alfeis, W. Harbig, J. Woltmann, W. Waesch. Aufsichtsrat: Vors. Bürgerm. Dr. Carl Petersen, Stellv. Bank-Dir. F. Lincke, Hamburg; Clemens Lammers, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin u. Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Durch den fortgesetzten Rückgang auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens wurden auch wir im Berichtsjahr weitestgehend betroffen. Die Bauwirtschaft erreichte einen noch nicht gekannten Tiefstand infolge Einsparungen seitens der öffentlichen Hand, seitens der Reichsbahn und der Privatwirtschaft in Stadt und Land. Die von der Käuferschaft über das erträgliche Maass hinaus geforderte Herab- setzung der Preise für unsere Fertigfabrikate, zusammen mit dem verringerten Umsatz, hat trotz von uns vorgenommener Senkung der allgemeinen Unkosten — die Vertriebs- spesen, ohne Gehälter, wurden in 1931 gegenüber 1930 um 24 % und die Gehälter um 14 % gesenkt – zu einem Verlust von RM. 723 576 geführt, nachdem Abschreibungen auf Anlagen in Höhe von RM. 155 466 vorgenommen worden sind. Der Verlust, zusammen mit dem des Vorjahres von RM. 398 563, soll zunächst vorgetragen werden, ohne Inanspruchnahme des Reservefonds von RM. 586 000. – Im laufenden Geschäftsjahr 1932 war mit der fort- schreitenden Wirtschaftskrise ein weiterer Rückgang im Auftragseingang sowie in den Verkaufspreisen zu verzeichnen, so dass mit einem ähnlichen Verlust wie in dem unter Bericht stehenden Geschäftsjahr zu rechnen sein wird. Die Vertriebsspesen, ohne Gehälter, sind in 1932 gegenüber 1931 weiter um 22 % und die Aufwendungen für Gehälter weiter um 25 % gesenkt. Die Sparmassnahmen werden weiter im Rahmen des Möglichen fort- gesetzt. In allerjüngster Zeit haben sich Anzeichen bemerkbar gemacht, von denen wir eine Geschäftsbelebung erhoffen.