Chemische Industrie. 6093 Vermögen der Ges. das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Carl Walter in Waldenburg (Schles.). Das Werk der Ges. kam im Juni 1932 zur Zwangs- versteigerung, wobei die Anorgana, Berliner Chemische Handelsges. mit einem Gebot von RM. 500 000 den Zuschlag erhielt. Durch den Übergang der Anlagen der Stickstoffwerke Waldenburg A.-G. an die Anorgana ist die Wiederaufnahme des Betriebes durch solvente Interessenten gesichert. Der Konkursverwalter hatte gegen die Aktionärgruppe Fürst Pless Schadensersatzforderungen von rd. RM. 5.5 Mill. geltend gemacht. Im Prozess darüber wurde in erster Instanz Fürst Pless zur Zahlung von RM. 1.06 Mill. an die Kon- kursmasse der Stickstoffwerke verurteilt. Vergleichsverhandlungen führten dazu, dass Fürst Pless voraussichtlich eine Zahlung von ca. RM. 2.25 Mill. zusagt, die jedoch nicht sofort fällig, sondern in das Moratorium der direkten Pless-Gläubiger eingerechnet wird. Da RM. 9.6 Mill. ungesicherte Gläubiger vorhanden sind, rechnet man auf Grund dieser Einigung mit einer Quote von zwischen 17 u. 22 % für diese. Dafür wäre Voraussetzung, dass sich die RM. 11 Mill. gesicherten Gläubiger mit der Verwertung ihrer Pfänder begnügen. Kapital: RM. 8 000 000 in 8000 Akt. zu RM. 1000, übern. von den Gründern zu pari, mit zunächst 25 % Einzahl. Bilanz am 30. Juni 1930: Aktiva: Grundst. 765 114, Inv. 4602, nicht abgerechnete Neuanlage 17 021 578, Materialbestände 267 599, Fertigfabrikate 17 325, Banken 3320, Debit. 19 482, nicht eingeford. A.-K. 6 000 000. Verlust 499 987. – Passiva: A.-K. 8 000 000, Hyp. 7 272 000, Darlehn 2 197 260, Banken 322 937, Kredit. 5 210 393, Akzepte 1 596 420. Sa. RM. 24 599 010. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 137 169, Betriebskosten 380 142. – Kredit: Fertigfabrikate 17 325, Verlust 499 987. Sa. RM. 517 312. Dividenden: 1928/29–1929/30: 0, 0 %. Vorstand: Fabrik-Dir. Erwin Wichert, Dir. Richard Uhlig, Reinhold Lungwitz. Aufsichtsrat: Geh.-Rat Dr.-Ing. e. h. Fritz Neumeyer, Nürnberg; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Arwed Pistorius, Katowice; Oberbergwerks-Dir. Dr. Franz Ebeling, Laziska-Srednie; Oberdir. Hanns Treitschke, Beuthen O.-S.; Rechtsanwalt Bergwerksdir. Dr. Johannes Heckert, Waldenburg (Schles.). Zahlstelle: Ges.-Kasse. Philipp Weickel, Akt.-Ges. Asphalt-Dachpappen- u. Teerprodukte-Fabriken Weinsheimer Zollhaus bei Worms a. Rh. in Weinsheim bei Worms. (In Konkurs.) Die Firma ist im Nov. 1930 in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten betrugen RM. 400 000, wovon die Hälfte gedeckt ist. Über das Vermögen der Ges. wurde am 31./12. 1930 das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet. Über das Vermögen der Ges. wurde am 30./3. 1931 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanw. Nathan, Worms, Gieselherstr. 18. Fabrik photographischer Papiere vormals Dr. A. Kurz Actiengesellschaft in Wernigerode a. Harz. Gegründet: 19./9 1895 mit Wirkung ab 1./1. 1895; eingetr. 18./10 1895. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der Firma Dr. A. Kurz in Wernigerode sowie überhaupt die Anfertig. u. der Vertrieb von photograph. Papieren u. die Beteilig. von industriellen u. kaufmännischen Unternehm., die zu dem Zwecke der Ges. in Beziehung stehen. Die Interessengemeinschaft mit den „Vereinigten Fabriken photographischer Papiere“ u. „Dresdner Albuminpapierfabrik' wurde, da sie durch die Zeitverhältnisse überholt ist, Anfang 1925 aufgelöst. Da der Absatz der Fabrikate der Ges. sich 1927 weiter verminderte, beschloss die Verwalt. den Betrieb stillzulegen. Anfang 1928 Beginn der Auflös. des Be- triebes durch Verkauf, des Lagers u. des Inventars. Beteiligung an der Eastman Kodak Co. Die Ges. ist beteiligt bei der Eastmann Kodak Co., New Vork. Auf diese von der Regierung beschlagnahmte Beteilig. sind im Laufe von 1925 drei Raten seitens des amerikanischen Treuhänders überwiesen worden. Anfang 1929 sind der Gesellschaft aus dem beschlagnahmten amerikanischen Besitz etwa RM. 1 585 000 freigegeben worden u. zwar aus den bis 1./7. 1925 an den Treuhänder bezahlten Eastman- dividenden, In dem in einem den amerikanischen Vorschriften entsprechenden besonderen Prozessverfahren geführten Rechtsstreite zwischen dem amerikanischen Treuhänder u. der Eastman Kodak Co., der die Verpflicht. der Eastman Kodak Co. zur Ausstell. von Aktien- zertifikaten auf den Namen des Treuhänders u. zur Auszahl. der Dividende für die Zeit nach dem 1./7. 1925 zum Gegenstand hatte, ist die Eastman Kodak Co. auch in 2. Instanz verurteilt worden, an den Treuhänder neue, auf seinen Namen lautende Aktienzertifikate auszugeben. Der Anspruch auf die Zahlung der Dividende ist dagegen als in das ordent- liche Prozessverfahren gehörig zurückgewiesen worden. Über die Übertrag. der Aktien- zertifikate an die Ges. hat der Treuhänder eine Entscheid. noch nicht getroffen. Die Dividende für die Zeit nach dem 1./7. 1925 hat die Eastman Kodak Co. auch nach der Ausstell. der Zertifikate auf den Namen des Treuhänders bisher nicht gezahlt. In der G.-V. v. 31./8. 1929 teilte die Verwalt. zu dieser Angelegenheit mit, dass ein Aktionär der Eastman Kodak Co.