RR 6094 Chemische Industrie. gegen den amerikanischen Treuhänder, gegen die Eastman Kodak Co. u. gegen die deutschen Gesellschaften, die im Jahre 1903 als Aktionäre eingetragen worden sind, Klage eingereicht hat. Es wird beantragt, die Nichtigkeit der früher an die deutschen Gesellschaften begebenen Aktienzertiflkate u. Aktien durch richterliches Urteil festzustellen, ausserdem soll nach dem Klageantrag dem Treuhänder untersagt werden, Aktionärrechte auszuüben. über die Aktien zu verfügen u. seinen bereits eingeleiteten, auf Zablung der Dividende gerichteten Rechtsstreit durchzuführen. – Die Prozesse waren durch ein Ende Juli 1930 ergangenes Urteil 1. Instanz zugunsten der deutschen Ges. entschieden worden. – Bei diesem Prozess handelt es sich für die deutschen Ges. um insgesamt 28 450 Shares der Eastman-Kodak-Co., wovon auf die Fabrik phot. Papiere A.- G. 10 000 Stück entfallen. Der Kurs dieser Shares in New York stand am 30./6. 1930 etwa 206 $ per Stück. Die Prozess- Entscheidung hat insofern für die deutschen Ges. besondere Bedeutung, als dadurch die beschleunigte Auszahlung der auf die Shares seit dem 1./7. 1925 zurückgehaltenen Div. zu erwarten ist. Lt. Geschäftsbericht 1930 sind die mit der Eastman Kodak Co. in Amerika geführten Rechtsstreitigkeiten auch in der zweiten Instanz zu Ungunsten der Eastman Kodak Co. entschieden worden. Diese hat sich daraufhin mit den deutschen Gesellschaften wie folgt verständigt: Die deutschen Gesellschaften erhalten die rückständigen Div. und die Shares frei von allen Verfügungsbeschränkungen derart, dass das der Eastman Kodak Co. auf Grund des Vertrages von 1903 für den Verkaufsfall zustehende Recht auf Rück- gewähr eines Teiles der Shares abgegolten ist. (Über Zuführung der Freigabebeträge an Aktion. u. Genussscheininh. s. bei Div.). (Über die Kodak-Prozesse s. a. die Abhandl. der Firmen . Dresdner Albuminpapierfabrik A.-G. u. ,Ver. Fabriken photogr. Papiere“ im Hdb. d. Dt. A.-G., welche Ges. ebenfalls Beteiligungen bei Kodak besitzen.) Kapital: RM. 1 525 000 in 1525 St.-Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 325 000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht 1897 um M. 325 000. 1921 Kap.-Erhöh. um M. 200 000 Vorz.- Aktien. Die Vorz.-Akt. wurden lt. a. o. G.-V. v. 30./7. 1923 in St.-Akt. umgewandelt im Verh. 1:1 unter Zuzahl. v. M. 300 000 pro Stück. Lt. a. o. G.-V. v. 16./12. 1924 Umstell. in voller Höhe, also auf RM. 1 525 000 in 1525 St.-Akt. zu RM. 1000 unter Bildung eines Kap.- Entwert.-K. von RM. 1 339 575. Die Frist für die Tilg. des Kap.-Entwert.-K. ist bis 31./12. 1929 verlängert worden. Genussscheine: 15 000 Stück aut Namen, berechtigen nach Verteil. von 10 % Div. an die Aktien zum Empfang von je M. 8 als Anteil am Reingewinn, während weiterer Überschuss zu ihrer Ausl. verwendet wird. In der G.-V. v. 30.12. 1931 wurde satzungsgemäss be- schlossen, aus dem Reingewinn einen Betrag von RM. 632 950 zur Auslosung der noch ungetilgten 12 659 Genussscheine mit RM. 50 für das Stück zu verwenden. Es kommen somit sämtl. Genussscheine zur Rückzahl. Auszahlung ab 25./1. 1932 einschl. Div. für 1930 u. 1931*) abzügl. Kap.-Ertragsteuer mit RM. 64.40. Zahlst. wie bei Div. *) In der Generalversammlung v.118./1. 1932 ist beschlossen worden, den Genussscheininhabern aus Billig- keitsgründen für das Geschäftsjahr 1931 für jeden Genussschein einen Gewinnanteil von RM. 8 auszuschütten, ohne dass die Ges. damit einen Rechtsanspruch auf diese Gewinnbeteiligung anerkennen will. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1932 am 18./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % an den R.-F., Rückstell. zum Extra-R.-F., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (ausser einem festen Gehalt von zus. RM. 6000), vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, bis zu 6 % weitere Div. an Aktien, danach Div. an Genussscheine, Rest zur Ausl. der Genussscheine zu je RM. 50. Bilanz am 31. Dez. 1931: Aktiva: Grundst. 3400, Masch. u. Inv. 1, Barbest. 65, Bank- guth. 633 371, sonst. Barforder. 1 531 070, Anspruch an Eastman-Erträge 1 075 771, Hyp. 62 995, Wertp. 2079, Anspruch auf Shares der Eastman-Kodak-Company 2 500 000. – Passiva: A.-K. 1 525 000, R.-F. 60 235, Akt.-Div.-K. 153 180, Genussschein-Div.-K. 101 272, Genussschein-Rückzahl.-K. 632 950, Tant. 101 895, Rückstell. für Steuern 200 000, Gläubiger 67 850, Gewinn 2 966 369. Sa. RM. 5 808 751. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. einschl. Freigabe-Unk. 103 501, Steuern einschl. Rückstell. 228 110, Gewinn 2 966 369 (davon R.-F. 92 265, 4 % Div. auf Akt. 61 000, 10 % Tant. an A.-R. 180 715, 106 % Super-Div. auf Akt. 1 616 500, RM. 8 je Genussschein (12 659 Stück) 101 272, Vortrag für 1932 914 617). – Kredit: Vortrag aus 1930 91 337, Eff.- Auslos. 1999, verschied. Einnahmen 131, Zs. u. Eff.-Erträge 104 513, bevorsteh. Eingang auf Eastman-Div. 600 000, Bewertung der Eastman-Shares 2 500 000. Sa. RM. 3 297 980. Kurs: Aktien: Ende 1913: 103 %; Ende 1925–1932: 70, 83, 90, 179, 157, 179, 245*, 140, 75 %. Genussscheine: Ende 1913: M. 20; 1925–1931: RM. 18.20, 19, 18.50, 49, 45.75, 43.50, 39.50*, bro Stück. (Notiz der Genussscheine 1932 eingestellt.) Notiert in Dresden. Dividenden: St.-Akt.: 1913: 8 %; 1924 – 1931: 0, 0. 0, 0, 0, 4, 10, 110 %; Genuss- scheine: 1913 M. 0; 1924–1931: RM. 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 8 pro Stück. – Die Auszahl. für 1930 u. 1931 erfolgte in der Hauptsache aus dem Freigabeguthaben. Direktion: Bruno Weise, Hugo Hendess. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Dr. Eibes, Dresden; Stellv. Dr. Julius Weltzien, B.-Zehlen- dorf: Arth. Pekrun, Dir. Guido E. P. Mengel, Dresden; Kammerrat Otto Braulke, Kammer- Dir. Dr. Dickel, Braunfels; Geh. Oberreg.-Rat Dr. Hans von Flotow. B.-Zehlendorf; Dr. Walter Zeiss. B.-Charlottenburg; Gen.-Dir. Dr. Hans Bie, Gen.-Dir. Dr. Berckemeyer, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Dresdner Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt: Wornigerode: Schoof, Wilkens & Co.; Berlin u. München: Hardy & Comp. G. m. b. H.