70 Chemische Industrie. 6095 Chemische Fabrik Dr. H. Sander & Co. Akt.-Ges., Wesermünde-Geestemünde, Wiesenstr. 7. Gegründet: 13./10. 1921; eingetr. 10./11. 1921. Die Firma lautete bis 10./12. 1921: Chemische Fabrik Emden, Akt.-Ges. Sitz bis 1./5. 1926 in Emden. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von chem. Produkten sowie Betrieb von Handelsgeschäften aller Art. Die Ges. stellt Lebertranemulsionen, Futtermittel, Fisch-Konservierungsmittel, Chemikal. u. pharmazeut. Präparate her. Die Ges. erwarb 1921 sämtl. Anteile der Chem. Fabrik Dr. H. Sander & Co., G. m. b. H. in Mainz u. änderte darauf ihre Firma. Interessengemeinschaft: Die Ges. hat 1925 eine Interessengemeinschaft mit der Ersten Deutschen Dampf-Lebertran-Fabrik Oscar Neynaber & Co. A.-G. in Wesermünde- Geestemünde abgeschlossen, die die Majorität des A.-K. übernommen hat. Dadurch steht ihr jede gewünschte Tranmenge zur Verfügung. In Verbindung damit Sitzverlegung nach Wesermünde-Geestemünde. Kapital: RM. 75 000. Urspr. M. 2.5 Mill., übern. von den Gründern zu pari. Erhöht 1922 um M. 2 500 000 u. 1923 um M. 20 000 000. Die Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 29./10. 1924 von M. 25 000 000 auf RM. 50 000. Lt. G.-V. v. 2./7. 1925 Herabsetzung des A.-K. auf RM. 5000 u. gleichzeitig Erhöh. um RM. 70 000 auf RM. 75 000. Grossaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Besitz der Ersten Deutschen Dampf-Leber- tran-Fabrik Oscar Neynaber & Co. A.-G. in Wesermünde. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 18./10. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Kassa, Wechsel, Postscheck 3886, Bank 29 125, Aussen- stände 29 428, Waren 17 942, Masch. u. Apparate 5700, Geräte u. Utensil. 500, Mobil. 1, Büro- In v. 1000, Labor.-Utensil. 1, Patente u. Betriebsverfahren 1, Verlust 4. – Passiva: A.-K. 75 000, R.-F. 1500, Delkr. 2027, Kredit. 9061. Sa. RM. 87 588. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 75 152, Abschr. 2999, uneinbringl. Forder. 4273, Delkr. 2000. – Kredit: Bruttoüberschuss 80 147, Entnahme aus Delkr. 4273, Verlust 4. Sa. RM. 84 424. Dividenden: 1924/25–1931/32: 0 %. Direktion: Dr. Adolf Schwarz. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Oscar Neynaber, Wesermünde-G.; Stellv. Bank-Dir. E. Maluvius, Bremerhaven; Henry Lamotte, Bremen: Reeder Ludwig Janssen sen., Dr. med. Pust, Weser- münde-G.; Dr. Martin Lobeck, B.-Charlottenburg. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Chemikalien Aktiengesellschaft in Winkel. Sitz in Wiesbaden, Mainzer Str. 25. Gegründet: 1./10. 1927; eingetr. 15./10. 1927. Zweck: Fabrikation von Chemikalien u. der Handel mit chemischen Produkten sowie die Beteiligung an chemischen Fabriken. Der Betrieb ist lt. Mittlg. der Ges. v. Aug. 1930 eingestellt worden. Kapital: RM. 600 000 in 1200 Akt. zu RM. 500. Urspr. RM. 50 000 in 100 Akt. zu RM. 500, übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V.-B. v. 22./11. 1927 um RM. 550 000. Grossaktionäre: Industrie- u. Privatbank A.-G., Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Bilanz am 31. Dez.- 1930: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 540 740, Mobil. 52 800, Kassa 2093. Beteilig. 200 600, Debit. 12 450, Waren 6435, Hyp. 15 650, Eff. 275 000. (Avale 1, Grund- schulden 580 000), Verlust (Vortrag 1./1. 1930 164 876 –£ Verlust 1930 304 048) 468 924. – Passiva: A.-K. 600 000, Kredit. 804 693, Hyp. 170 000, (Avale 1, Grundschulden 580 000). Sa. RM. 1 574 693. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 164 876, Abschreib. auf Grundst. u. Gebäude 11 036, do. auf Mobil. 13 204, do. auf Eff. 550 618, Warenabwicklung 2100, Handl.- Unk. 44 477, Zs. 12 070, Häuser-Unk. 541. – Kredit: Rohgewinn 330 000, Verlust 468 924. Sa. RM. 798 924. Dividenden: 1927–1930: 0 %. Vorstand: Kaufm. Mendel Hübscher, Paris. Prokuristen: W. Feuchtwang, Berlin; Josef Lay, Winkel. Aufsichtsrat: Etienne Schwabacher, Benno Silberberg, Carl Legat. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Chemische Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Cie. in Liqu. in Winkel (Rheingau). Lt. G.-V. v. 17./10. 1927 wurde die Ges. aufgelöst u. trat in Liquid. Liquidator: Dir. Carl Schneider, Wiesbaden, Mainzer Str. 25. Die Verwertung der Weinsäurequote, die Weinsäurefabrikation, Einricht.-Quote und Erfahrung sowie das Verwaltungs-Gebäude in Wiesbaden und alle Fabrikbetriebe in Winkel mit den Arbeiterwohnungen wurden von der Gruppe Jakob Michael übernommen. Diese Gruppe erklärte sich bereit, den Fabrik- betrieb in Winkel weiterzuführen. Unter Berücksichtig. der noch vorhandenen Waren- u. Rohstoffbestände ergibt sich ein Gesamterlös von RM. 2 080 000. Für die durch den Michael- Konzern zu übernehmenden Objekte besteht in Wiesbaden die Chemikalien Akt.-Ges. Die