Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. 6119 Act.-Ges. für Pappen-Fabrikation in Berlin W 57, Zietenstr. 23. Gegründet: 14./3. 1872. Fabrikationsstätten in Altona, Breslau, B.-Charlottenburg B.-Cöpenick u. Neustadt a. Rübenberg. Zweck: Fabrikation u. Vertrieb aller Sorten von Pappen u. Papieren, sowie der damit zusammenhängenden Erzeugnisse, ferner Beteil. an Unternehm. des Baufaches, der chem. Industrie u. der Textil-Ind. u. sonstiger verwandter Gewerbe. Die Ges. hat 1928/29 ihre Betriebe stillgelegt u. erhält dafür eine Entschädigung von dem Rohpappen-Syndikat. Da das Syndikat nur auf kurze Dauer läuft (bis 31./12. 1931), muss die Verwalt. die Anlagen in betriebsfähigem Zustande aufrechterhalten, um bei Ablauf des Syndikats eventl. den Betrieb wieder selbst aufnehmen zu können. Besitztum: Die Ges, betreibt die Fabrikat. roher Dachpappen in ihren Fabriken Breslau- Neustadt u. B.-Cöpenick. Die in Breslau geleg. Grundstücke sind 67 a 62 qm gross, von denen 45 a 4 qm bebaut sind mit mehreren einstöck. Fabrikgebäuden. In diesen sind 2 Cornwallkessel mit 200 Ps Dampfmasch., 4 eiserne Holländer, ein Hadernschneider u. eine Langsiebrohpappen- masch. aufgestellt. Ausserdem befinden sich in diesem Gebäude ein Raum für Lumpensortier. u. die Wohn. des Fabrikleiters. In Breslau werden zurzeit 2 Beamte u. 35 Arb. beschäftigt. Im Sommer 1922 hat die Ges. die Rohpappenfabrik von Sittig & Joch in Neustadt a. Rüben- berge gekauft. Die Ges. hatte urspr. diese Fabrik v. 1./10. 1919 ab auf 5 Jahre gepachtet, um dadurch Einfluss auf das westl. Absatzgebiet zu gewinnen. Zu dieser Fabrik gehört ein Areal von 62 Morgen, auf welchem u. a. ein zweistöck. massives Verwalt.-Geb. mit Wohn. für den Direktor u. Werksbeamten errichtet ist; ausserdem gehören zu der Fabrik 4 Arb.- Häuser. Das Werk selbst besitzt eine Dampfmasch. von ca. 200 PS, drei Dampfkessel mit zus. über 300 qm Heizfläche, 8 Mahlholländer, zwei Lumpenschneider sowie eine Langsieb- rohpappenmasch., ferner die nötigen Hilfsmasch., verschied. Wasserzuführ.- u. Wasserableit.- Pumpen, eine kleine Dampfmasch. Die Fabrik hat eigenen Gleisanschluss. Die Belegschaft dieses Unternehmens beträgt zurzeit 4 Beamte u. 50 Arb. 1923 erwarb die Ges. eine Fabrik in B.-Cöpenick mit einem Areal von 17 367 qm; in der Fabrik ist eine Pappenmasch. von 120 em Breite vorhanden. Beteiligungen: 1922 fand ein Aktienaustausch statt mit der A.-G. Joh. Jeserich in Berlin. Der Grund dieses Austausches war die Engergestaltung der Interessennahme beider Ges. auf dem Gebiete der Roh- u. Teerpappenfabrikation. 1921 Gründung der Fasoldwerke A.-G., deren ges. A.-K. die A.-G. für Pappenfabrikation besitzt. Die Ges. gehört dem Verbande Deutscher Rohpappefabriken G. m. b. H., Berlin, an. Anfang 1926 wurde mit der Rohpappen-Fabrik A.-G., Worms, u. der Stettiner Papier- u. Pappenfabrik vorm. Schrödter & Rabbow, Akt.-Ges., Stettin, eine Arbeitsgemeinschaft geschlossen. Die Fasoldwerke, A.-G. für Faser-, Papier- u. Pappenindustrie, deren gesamtes A.-K. von RM. 300 000 die A.-G. für Pappen-Fabrikation 1921 erworben hatte, sind 1927 mit Verlust verkauft worden. Kapital: RM. 1 560 000 in 75 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 6. – Vorkriegskapital: M. 1 275 000. Urspr. M. 2 700 000. Nach verschied. Wandl. A.-K. 1921 M. 3 300 000, dann weiter erhöht bis 1923 auf M. 200 000 000 (s. Jahrg. 1927). Lt. G.-V. v. 30./12. 1924 Umstell. von M. 200 000 000 auf RM. 1 860 000 (St.-Akt. 100: 1, Vorz.-Akt. 1000: 3) in 90 000 St.-Akt. zu RM. 20 u. 10 000 Vorz.-Akt. zu RM. 6. Die G.-V. v. 27./7. 1928 beschloss zur Sanierung der Ges. Einzieh. von nom. RM. 300 000 eig. Verwert.-Akt. – Die G.-V. v. 17./7. 1931 erteilte der Verwaltung die Ermächtigung, RM. 60 000 Vorz.-Akt. nicht über 65 % u. RM. 600 000 St.-Akt. nicht über 30 % zurückzukaufen u. dadurch das A.-K. auf rund RM. 900 000 zu ermässigen. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: 1931 am 17./7. Stimmrecht: Je RM. 20 St.-Akt. 1 St.; 1 Vorz.-Akt. in best. Fällen das 6fache. Gewinn-Verteilung: 5–10 % z. R.-F., event. Sonderrückl., 6 % Vorz.-Div., 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (ausser fester Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., Vors. u. Stellv. das Doppelte), Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. März 1931: Aktiva: Grund u. Boden u. Gebäude 548 865, Masch. u Utensil. 393 379, Gleisanlage 1, Fuhrwerk 1, Debit. einschl. Bankguth. 259 914, Kassa 5763, Wechsel 18 014, Eff. u. Beteil. 14 024, Vorräte 6625, Verlust (Vortrag 197 703 £ Buchverlust Charlottenburg 254 246 abzügl. Überschuss 1930/31 1367) 450 582. – Passiva: A.-K. 1 560 000, Hyp. 85 000, Kredit. 52 168. Sa. RM. 1 697 168. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 197 703, Handl.-Unk. 69 264, Steuern 19 373, Zs. 3775, Hyp.-Zs. 6872, Abschr. 22 490, Buchverlust Charlottenburg 254 246. – Kredit: Gen.-Betriebs-K. 123 142, Verlust 450 582. Sa. RM. 573 724. Kurs: Ende 1913: 58.25 %; Ende 1925–1932: 22, 26.75, 22, 17, 20, 20, 13.75*, —– (13./12. :5) %. Notiert in Berlin. 8 Dividenden: 1912/13: 3 %; 1924/25–1930/31: 0 %. Vorz.-Akt. 1924/25–1930/31: 0 %. Direktion: Waldemar Schultze-Jena. Prokuristen: L. Winkler, R. Kuhlmann. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanw. u. Notar Dr. Alfred Friedmann: Stellv. Gen.-Dir. Dr. Rich. Friedmann, Dir. Kurt E. Rosenthal, Bank-Dir. Dr.-Ing. h. c. Curt Sobernheim, Berlin; Konsul