6138 Papier-Industrie, Zellulose- und Kartonnagenfabriken, Buchbindereien. Mitteil. vom Dez. 1929 ist eine Abschlagszahl. von 15 % erfolgt, in der Masse liegen noch 10 %. Das Verfahren wurde am 8./1. 1931 nach Schlusstermin aufgehoben. Die Ges. wurde lt. Bekanntm. des Amtsger. Berlin-Mitte v. 20./7. 1931 aufgefordert, binnen 3 Mon. Wider- spruch gegen die Löschung ihrer Firma zu erheben. Cröllwitzer Actien-Papierfabrik in Halle-Cröllwitz. Sitz in Halle a. S., Talstr. 28. Gegründet: 1./10. 1871. Den Grund zu der Papierfabrik legte am 15./9. 1714 Zacharias Kermes aus Trotha b. Halle. 1725 ging die Fabrik in den Besitz der Franckeschen Stiftungen über, den Pachtbetrieb hatte die Familie Keferstein von 1718–1871. Zweck: Fabrikation von Papieren aller Art u. Handel mit den Fabrikaten. Besitztum: Der Ges. gehört die bei der Gründung für M. 1 920 000 übernomm. Papier- fabrik von Keferstein & Sohn u. eine Strohstofffabrik. Die Cröllwitzer Papierfabrik liegt in der Gemarkung der früheren Gemeinde Cröllwitz (jetzt zur Stadt Halle a. S. gehörig) u. hat dort einen Grundbesitz von etwa 70 ha, wovon ungefähr 18 700 qm mit Fabrik- gebäuden u. ca. 4800 qam mit Wohnhäusern für Beamte u. Arb. bebaut sind; etwa 45 ha sind für landwirtschaftl. Betrieb verpachtet. Die Fabrik hat 4 Papiermasch., die 11- bis 12 000 000 kg holzfreie Schreib-. Druck- u. Normal-Papiere und den für dieses Quantum nötigen Strohstoff im eigenen Etablissement erzeugen. Es sind 4 Dampfkessel mit zus. 1440 qm Heizfläche, 3 Dampfmasch. mit einer Gesamtkraft von 2300 PS. nebst elektr. Anlage in Betrieb; ausserdem besteht noch eine Wasserkraft mit 3 Turbinen von 400 PS. Nutz- effekt. 1921 erfolgte die Anlage einer Holzschleiferei zwecks Herstell. holzhaltiger Papiere. —– Angest. u. Arbeiter: 650. Beteiligungen: Die Ges. gehört dem Verband: Vereinigung „Holzfrei“ an. Zur Sicherung ihres Kohlenbezuges erwarb die Ges. 1922 sämtl. Kuxe der Gewerkschaft Ferdinando bei Sennewitz. (Förderung jährl. etwa 40 000 t Rohbraunkohle.) Kapital: RM. 1 350 000 in 1525 Akt zu RM. 600, 3000 Akt. zu RM. 100 u. 6750 St.-Akt. zu RM. 20. Bei neuen Em. haben gemäss § 4 des Statuts die ersten Zeichner, soweit sie noch Aktion. sind u. die jeweil. Aktionäre Bezugsrechte je zur Hälfte zum Em.-Kurse. — Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. A.-K. M. 1 800 000. Nach mehrfacher Wandlung A.-K. 1911 M. 1 500 000 betragend, 1920–1923 erhöht auf M. 13.5 Mill. Die Kap.-Umstellung erfolgte lt. G.-V. vom 3./4. 1925 von M. 13 500 000 auf RM. 1 350 000 (10: 1) in 6750 Aktien zu RM. 20, 3000 Aktien zu RM. 100 u. 7625 Aktien zu RM. 120 durch Abstemp. der alten Aktien auf RM. 20, 100 u. 120 unter gleichzeit. Aushändig. eines Anteilscheines zu RM. 10, von denen 2 Stück in eine Aktie zu RM. 20 umgetauscht wurden. Kleine Nominalbeträge konnten bei entsprechender Anzahl in grössere getauscht werden. Lt. Bekanntm. v. Juni 1929 sind die Akt. zu RM. 120 in solche zu RM. 600 umgetauscht. Grossaktionäre: Die Aktien-Majorität befindet sich jetzt im Besitz der Bankhäuser Delbrück Schickler & Co., Bett Simon & Co. in Berlin, H. F. Lehmann in Halle. Hypothekar-Anleihe: RM. 1 500 000 in 6 % (früher 8 %) Obl. von 1926; aufgenommen zur Rückzahl. kurzfristiger Verbindlichkeiten. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 20./1. Stimmrecht: Wird nach Aktienbeträgen ausgeübt. Gewinn-Verteilung: 10 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-Kist erfüllt) dann event. Sonderrückl., hierauf vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. nach G-V.-B.), Überrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Acker-Grundst. 101 735, Fabrik-Grundst. u. Gebäude 820 410, Arbeiter- u. Beamten-Wohnhäuser 105 780, Masch. 1 138 941, Fabrikutensil. 1, Wasser- kraftanlage 60 000, Wasserkläranlage 91 300, Ofenanlage 49 200, Bahnanlage 1, Holzschleiferei 1, Feuerwehr-Einricht. 1, Fuhrpark 6000, Sodawiedergewinnungsanlage im Bau 90 273, Beteil. u. Wertp. 1, unbegebene Oblig. 300 000, Debit.: Anzahl. auf Neubauten 86 443, Warenforder. 721 579, sonst. Forder. 41 168, Vorräte: Fertigfabrikate 519 696, Roh- u. Hilfsstoffe 491 340, Kassa, Wechsel, Schecks u. Banken 15 954, Versich.-Prämien-Vorauszahl. 29 720, Verlust (207 213 abz. Gewinn-Vortrag 19 097) 188 116. – Passiva: A.-K. 1 350 000, R.-F. 135 000, Sonderrückstell. 65 548, Anleihe 1926 1 500 000, langfrist. Darlehen:) 600 600, Ablös. der alten Anleihen 1889 u. 1911 524, nicht erhobene Zinsscheine der Anleihe 1926 39 396, do. Div.-Scheine 633, Kredit.: Lieferanten 311 735, Akzepte 89 930, Banken 645 213, verschiedene Kredit. u. Rückstell für Steuern u. Löhne 119 680. Sa. RM. 4 857 659. 1) Aufgenommen zur Durchführung von Neubauten. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 213 693, Steuern 284 207, Zs. 192 705, Abschr. auf Anlagen 208 657, do. auf Debit. 139 700. – Kredit: Vortrag v. 1./7. 1930 19 097, * Fabrikat.-Uberschuss 810 409, Ackerpacht u. Mieten 21 340, Verlustt) 188 116. Sa. RM. 1 038 962. Zur teilweisen Deckung des Verlustes soll das Konto ,„Sonderrückstellung- in Höhe von RM. 65 548 aufgelöst werden. Kurs: In Berlin: Ende 1913: 174 %; Ende 1925–1932: 150, 127, 145, 180, 150, 131, –*, – %. – In Leipzig: Ende 1913: 172 %; 1925–1932: 146, 121, 143, 179, 150, 125, 90*, – %. – In Halle: Ende 1925–1932: 150, 121, 143, 178, 149, 122, –, 26 % –— Auch in Dresden notiert.