6168 Druck- und Verlagsgewerbe, Annoncen- und Reklame-Institute. Hackebeil Aktiengesellschaft, Buchdruckerei u. Verlag in Berlin. (In Konkurs.) In der a. o. G.-V. v. 23./11. 1930 machte die Verwalt. Mitteil. gemäss § 240 HGB. (Verlust von mehr als der Hälfte des Kapitals). Das Geschäftsj. 1929/30 schloss mit einem Verlust von RM. 3.4 Mill. Die Ursache hierfür ist lt. Geschäftsbericht, abgesehen von der all- gemeinen Wirtschaftslage, in den ohne grosse Investitionen nicht behebbaren Mängeln der Organisation des Unternehmens, insbes. der technischen Betriebe sowie in der Belastung der Ges. mit zum Teil wesensfremden, verlustbringenden Beteil. früherer Jahre zu erblicken. Nachdem man zu der Überzeugung gelangt war, dass eine Fortsetzung des Betriebes in der bisher. Form unter den gegebenen Verhältnissen zu weiteren Verlusten hätte führen können, hat sich die Ges. in die Notwendigkeit versetzt gesehen, die Stillegung der technischen Betriebe ins Auge zu fassen. Um die an sich tragenden Verlagsobjekte vor einer Ent- wertung zu schützen, ist im Einvernehmen der Verwaltung u. der Grossgläubiger, denen mit den Verlagsrechten Sicherheit bestellt war, die Bewirtschaftung der Verlagsrechte der Hackebeil J. Z. u. der Hausfrauen-Zeitschriften der Norddeutschen Druckerei u. Verlags- anstalt (DAZ), Berlin, übertragen worden. In der G.-V. v. 22./1. 1931 wurde beschlossen, Regressansprüche gegen Mitgl. des A.-R. u. des Vorstands aus der Geschäftsführung vor dem 17./4. 1930 geltend zu machen. Über das Vermögen der Ges. wurde am 13./3. 1931 das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Kaufm. Br. Maas, Berlin C 2, Bischofstr. 27/28. In der Gläubigerversamml. v. 11./4. 1931 teilte der Konkursverwalter mit, dass alle Aktiven bis auf unwesentliche Teile sich in den Händen von Sicherungsgläubigern befinden. Es würde nur für die Vorrechts- gläubiger, deren Forder. RM. 254 000 betragen, eine kleine Quote in der Masse liegen, für die Konkursgläubiger aber lediglich bei einer erfolgreichen Durchführung der angestrengten Anfechtungs- u. Regressprozesse, die sich sowohl gegen die Sicherungsgläubiger als auch gegen die frühere Verwaltung richten. Falls die Prozesse gewonnen werden, würden Millionenwerte in die Masse fliessen. Unter den Grossgläubigern befinden sich die Allge- meine Deutsche Kreditanstalt Leipzig, die Darmstädter u. Nationalbank, Berlin, u. die Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel. Infolge der aufgedeckten schweren Misswirtschaft bei der Hackebeil A.-G. — bereits die Kap.-Erhöh. v. Jan. 1927 war nur eine Scheintransaktion – erfolgte Febr. 1932 die Verhaftung des früheren Generaldirektors durch die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts der Aktienschiebung u. des Konkursvergehens. W. Hagelberg Akt.-Ges. in Berlin NW 6, Marienstr. 19–22. Gegründet: 20./2. 1897 mit Nachtrag v. 11./11. 1898 mit Wirk. ab 1./4. 1896; eingetr. 21./11.1898. Zweck: Erwerb u. Fortführung des seither von der Firma W. Hagelberg zu Berlin betriebenen Fabrik- u. Himdelsgeschäfts. Das Inventar der Fabrik besteht aus Offset- maschinen, Schnellpressen, Handpressen, Steinschleifmaschinen, Prägepressen, Stanz- maschinen, Schneidemaschinen u. Maschinen zur Anfertigung der Spitzenpapiere, ausserdem aus einer sehr grossen Anzahl von Kleinmaschinen jeglicher Art. Die Ges. befasst sich mit allen auf dem Steindruckwege herzustellenden chromolithographischen Erzeugnissen, wie Plakaten, Reklamekarten, Warenumhüllungen, Kalendern, Bezugspapieren, Schachtel- decken, Etiketten, Mal- u. Bilderbüchern, Malvorlagen, Glückwunschkarten jeder Art, Post- karten, Reliefs, Spielen, Menu- u. Tischkarten, ferner Spitzenpapieren, wie Küchenstreifen, Torten- u. Tellerpapieren usw. Ca. 60 % des Absatzes entfielen bisher auf den Export. Besitztum: Die Fabrik Berlin, Marienstr. 19/22, umfasst eine Fläche von 3685 qm, wovon ca. 2454 qm bebaut sind. An Betriebseinrichtungen sind vorhanden: Offsetmasch., Schnellpressen, Handpressen, Steinschleifmasch., Prägepressen, Stanzmasch., Schneidemasch., Masch. zur Anfertig. der Spitzenpapiere, 2 Dampfkessel mit 100 qm Heigzfläche, elektrische Kraftanlage. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verband Deutscher Steindruckerei- Besitzer, Verein Deutscher Etikettenfabriken, Frankf. a. M. Kapital: RM. 750 000 in 1000 Akt. zu RM. 100 u. 650 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 3 200 000 (Vorkriegskapital). 1921 erhöht um M. 1 800 000 in 1800 Akt., 1922 erhöht um M. 10 000 000 in 10 000 Akt. zu M. 1000 (über Kap.-Beweg. s. Hdb. d. Dt. A.-G. Jahrg. 1927). Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 28./11. 1924 von M. 15 Mill. auf RM. 1 446 000 (12 000 Akt. 25: 3, 3000 als Vorrats-Akt. 500: 1) in 12 000 Akt. zu RM. 120 u. 3000 Vorrats-(St.)-Aktien unter Zuzahl. von RM. 5447 zu RM. 2. Die G.-V. v. 14./6. 1927 beschloss Herabsetz. des Kap. von RM. 1 446 000 auf RM. 480 000 durch Herabsetz. des Nennwerts der Aktien über RM. 120 auf RM. 40 u. Einzieh. der zur Verfügung der Ges. stehenden nom. RM. 6000 Vorrats-Akt.; sodann Erhöh. um RM. 270 000 in 2700 Akt. zu RM. 100, div.-ber. ab 1./1. 1927. Die neuen Aktien wurden von einem Konsortium, bestehend aus den Grossaktionären der Ges., über- nommen u. davon den alten Aktionären RM. 240 000 neue Aktien derart zum Bezuge an- geboten, dass auf 5 alte Aktien zu RM. 120 (nach der Umstell. zu RM. 40) 1 neue Akt.