6216 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Kapital: RM. 300 000 in 1000 Akt. Reihe A u. 4000 Akt. Reihe B zu RM. 60. Urspr. M. 5 Mill. in 1000 Akt. Reihe A u. 4000 Akt. Reihe B, übern. von den Gründern zu 100 %. Die G.-V. v. 29./11. 1924 beschloss Umstell. von M. 5 Mill. auf RM. 300 000 in 1000 Akt. Reihe A u. 4000 Akt. Reihe B zu RM. 60. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Waren 81 869, Aussenstände 120 740, Wechsel 246 762, Kassa 706, Postscheck 1104, Bank 30 425, Eff. 2100, Masch. 134 580, Gebäude 102 523, Auto 4380. – Passiva: A.-K. 300 000, R.-F. 141 839, Kredit. 157 986, Akzepte 70 416, Steuern u. Provis. 28 269, Gewinn 26 679. Sa. RM. 725 189, Gewinn-u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 252 279, Löhne 360 062, Frachten 14 066, Steuern u. Provis. 107 506, Diskonte u. Skonti 6449, dubiose Forder. 61 210, Abschr. 40 996, Gewinn 26 679. – Kredit: Vortrag 11, Rohgewinn (Waren-K.) 869 237. Sa. RM. 869 248. Dividenden: 1924–1930: 0, 0, 0, 6, ?, 2, ? %. Direktion: Fabrikbes. Emanuel Mendel, Bonn. Aufsichtsrat: Bankdir. Dr. jur. Hans Frh. von Hurter, Fr. B. Mendel, Rechtsanw. Sieg- mund Mayer II, Bonn. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Grünfeld Holzverwertung Aktiengesellschaft in Liqu. in Beuthen O.-S., Humboldtstr. 14. Die Ges. wurde Mitte 1930 in die Schwierigkeiten der Oberschles. Holzindustrie A.-G. hineingezogen u. musste ihre Zahlungen einstellen. Der a. o. G.-V. v. 26./9. 1930 wurde Mitteil. nach § 240 HGB. gemacht. Die Ges. schloss einen Zwangsvergleich mit ihren Gläubigern. Das Geschäftsjahr 1929/30 ergab durch Rückgang des Absatzes an Gruben- holz, starkes Fallen der Holzpreise u. Zahlungseinstellungen anderer Firmen einen Verlust von RM. 2 083 180, der nach Auflösung der Reserve von RM. 88 500 auf neue Rechnung vor- getragen wurde. Die ungünstige allgemeine Lage hatte 1930/31 eine starke Ermässigung des Gesamt- umsatzes zur Folge. Der Umsatz war etwa 60 % niedriger als derjenige des Vorjahres. Die Preise waren durchschnittlich um 25 % niedriger. Von den am Vergleichsverfahren nicht teilnehmenden Schulden wurden insgesamt RM. 1 892 138 getilgt. Darüber hinaus war es nicht möglich, die am 28./5. 1931 fällig gewesene 1. Vergleichsquote auszuschütten, sondern es wurde der Ges, von den Gläubigern ein sechsmonatiger Zahlungsaufschub ein- geräumt. Nachdem eine Ubersicht über die weitere Geschäftsentwicklung gegeben wurde, musste von den Gläubigern erneut ein Zahlungsaufschub von sechs Monaten verlangt werden. Dieser wurde von den Gläubigern am 18./12. 1931 bedingt bewilligt u. schliesslich am 29./2. 1932 das Moratorium gewährt. Inzwischen traten Ereignisse ein, die eine Fort- führung des Geschäfts unmöglich machten. Die polnischen Steuerbehörden stellten sich auf den Standpunkt, dass die Ges. auch als deutsches Unternehmen in Polen steuer- Pflichtig sei. Die Behörden verfügten entsprechende Nachveranlagungen u. Steuerstrafen. Die Ostdeutsche Holzverwertungs-A.-G. befürchtete, dass die so entstandene Lage eine erhebliche Vermehrung ihres Risikos für die weitere Finanzierung der Holzlieferungen der Grünfeld-A.-G. herbeiführen würde, u. stellte infolgedessen deren Bevorschussung ein. Da inzwischen auch Pfändungen vorgekommen waren, wurde am 29./3. 1932 dem Gericht Antrag auf Eröffnung des Konkursverfahrens über das Vermögen der Ges. unterbreitet, der jedoch vom Amtsgericht mit Beschluss vom 21./4. 1932 mangels Masse abgelehnt wurde. Durch Beschluss der G.-V. vom 11./6. 1932 ist die Gesellschaft aufgelöst. Liquidatoren: Kaufm. Carl Iwersen, Kaufm. Kurt Rechenberg in Beuthen O.-S. Das Sägewerksgrundstück, dessen Hypothekenbelastung RM. 188 975 betrug, ist am 12./10. 1932 durch Zwangsver- steigerung auf die Provinzialbank Oberschlesien als Gläubigerin der ersten Hypothek übergegangen. Besitztum: Haus Speldorfer Str. 8 in Düsseldorf. Kapital: RM. 750 000 in 8750 St.-Akt. zu RM. 20, 5700 St.-Akt. zu RM. 100 sowie 50 Vorz.-Akt zu RM 100. Liquidationseröffnungs- Bilanz am 11. Juni 1932: Aktiva: Grundstück, Sägeanlage, Gebäude u. Lagerplätze, Beuthen O.-S., bewertet nach den Hyp.-Belast. 628 810, Haus Düssel- dorf, Speldorfer Str. 8, Anteil, bewertet nach den Belast. 32 356, Inv. u. Auto, bewertet nach den Pfändungserlösen 4345, Warenlager, Guttentag O.-S., gepfändet 2926, (Beteil. an Gornosl. Przed. Drzewne Sp. Akc. Katowice Zloty 100 000), Kontokorrentforder. (gepfändet) 1383, do. (frei) 227, (Avale 22 630), Unterbilanz 1 504 846. – Passiva: Hyp.-Schulden: Sägewerk Grundst. Beuthen O.-S. 188 976, Hausgrundstück Düsseldorf 7230, durch Sicher.-Hyp. u. Pfänd. gesicherte Gläubiger 473 615, nicht gesicherte Gläubiger 1 505 072, (Avale 22 630). Sa. RM. 2 174 893. Liquidationseröffnungs-Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Grundstück, Sägeanlage, Gebäude u. Lagerplätze, Beuthen O.-S. 628 810, Haus Düsseldorf, Speldorfer Str. 8 32 356, Inv. u. Auto (gepfändet) 1810, Waren, Guttentag (gepfändet) 2926, Kontokorrentforderungen (gepfändet) 2504, (Avale 22 630), Unterbilanz 1 504 933. – Passiva: Hyp.-Schulden: Säge- werksgrundstück, Beuthen 0./S. 188 976, Hausgrundstück, Düsseldorf 7230, durch Sicher.- Hyp. u. Pfänd. gesicherte Gläubiger 472 200, nicht gesicherte Gläubiger 1 504 833, (Avale 22 630). Sa. RM. 2 173 239.