6218 Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. Erzgebirgische 6%%%. in Brand-Erbisdorf bei Freiberg i. Sa. Gegründet: 11./5. 1898; eingetr. am 22./7. 1898. – Die Gründung erfolgte mit staatlicher und städtischer Unterstützung, da der durch den zurückgehenden Bergbau arbeitslos gewordenen Bevölkerung Arbeitsgelegenheit geschaffen werden sollte. Zweck: Herstellung u. Verkauf jeder Art von Möbeln aus Holz u. verwandten Stoffen, insbes. von Sitzmöbeln u. Tischen, sowie der Betrieb verwandter Industrien. Besitztum: Die Grundst. der Ges. umfassen ein Areal von 15 000 qm. Auf ihm sind die drei- u. vierstöck. massiven Fabrikgebäude u. sonst. Anlagen sowie das Direktions- wohnhaus aufgeführt. Der grösste Teil der Fabrikgebäude ist aus Eisenbeton erbaut. Bis auf den Stammteil der Fabrik aus dem Jahre 1898 sind die Gebäude sämtlich in den letzten 10 Jahren erstellt; sie befinden sich in bestem baulichen Zustand. Die Ges. besitzt eine eigene Dampfkraftanlage mit einer Leistung von 100 PS, die vorwiegend mit den Holzabfällen aus dem Betriebe gespeist wird. Sie dient zur Erzeugung der elektrischen Kraft, mit der sämtl. Maschinen angetrieben werden: der Dampf selbst dient Heizzwecken. Die elektrische Kraftanlage ist ausserdem an die Überlandzentrale angeschlossen. Eine Transformatorenanlage formt bei Bedarf den Strom der Überlandzentrale auf eine Leistung von 100 kW um. Im Werk arbeiten 120 Holzbearbeitungsmaschinen und Motoren. –— Angestellte u. Arbeiter: 20 u. 240. Kapital (Herabsetz. beschlossen): RM. 600 000 in 2340 St.-Akt. zu RM. 100, 350 St.-Akt. zu RM 1000 u. 160 Vorz.-Akt. zu RM. 100. – Vorkriegskapital: M. 15 000. Urspr. M. 120 000. 1908 Erhöh. um M. 30 000. 1914 Herabsetz. auf M. 15 000, dann erhöht von 1917–1922 auf M. 12 500 000 in 11 700 St-Akt. u. 800 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 21./8. 1924 von M. 12 500 000 auf RM. 250 000 derart, dass gegen 5 St.- bzw. Vorz-Akt. zu bisher M. 1000 1 neue St.- bzw. Vorz.-Akt. zu RM. 100 verabfolgt wird. Die G.-V. v. 7./10. 1927 beschloss zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöh. des A. K. von RM. 250 000 auf RM. 400 000 durch Ausgabe von 150 St.-Akt. zu RM. 1000; div.-ber. ab 1./7. 1927. Die neuen Aktien wurden von der Disc.-Ges. Fil. Dresden mit der Verpflichtung übern., den alten Aktionären in der Weise ein Bezugsrecht anzubieten, dass auf RM. 500 alte Aktien RM. 300 neue St.-Akt. zum Kurse von 110 % bezogen werden konnten. – Die G.-V. vom 27./3. 1928 beschloss, zur Verstärkung der Betriebsmittel Erhöh. des A.-K. von RM. 400 000 3 RM. 600 000 durch Ausgabe von 200 St.-Akt. zu RM. 1000. Die neuen Aktien, die ab 1./7. 1927 zu einem Viertel div.-ber. sind, wurden von der Disc.-Ges Fil, Dresden mit der Paphlehfang übern,, den alten Aktion. in der Weise ein Bezugsrecht anzubieten, dass auf RM. 2000 alte Aktien RM. 1000 neue Aktien zum Kurse von 150 % bezogen werden konnten. – Die G.-V. v. 18./11. 1932 hat beschlossen, das Grundkapital zur Beseitigung der Unter- bilanz u. Anpassung an den heutigen Zeitwert von RM. 600 000 auf RM. 225 000 herab- zusetzen durch Zus. leg. der Vorz.- u. St-Akt. im Verhältnis von 8:3. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 18./11. Stimmrecht: Je RM. 100 t. -Akt. = 1 St., je RM. 100 Vorz.-Akt. = 6 St. in „ Fällen. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bes. Abschr. u. Rückl., 15 % Tant. an Vorst., 6 % Div. an Akt.. 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdivid. bzw. R.-F. bzw. Vortrag. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Grundsfücke 6000, Gebäude 100 000, Gleisanlagen 1, Dampfkraftanlage 7000, elektr. Kraftanlage 3500, Kontoreinrichtung 2000, Beleuchtungs- anlage 800, Beheizungsanlage 800, Spänetransportanlage 750, Werkzeugmasch. 60 000, Werk- zeuge 2100, Vorräte: Waren 46 302, Material. 36 772, Holz 44 249, Wechsel 37 028, Debit. 226 156, Bankguth. 16 777, Kassa u. Postscheck 867, Verlust 290 748. – Passiva: A.-K. 600 000, R.-F. 105 000, Hyp. 84 453, neue Rechn. 8300, Rückstell. 84 098. Sa. RM. 881 851. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 192 239, allg. Unk. 127 058, Rückstell. 84 098, Abschr. 12 182. – Kredit: Fabrikationsüberschuss 124 829, (Verlust 1929/30 30 592 £ 1930/31 161 647.– 1931/32 98 509) 290 748. Sa. RM. 415 577. Die Bezüge des Vorst. u. des A.-R. für das Jahr 1931 32 haben insges. RM. 19 019 betragen. Kurs: Ende 1928–1932: 117.50, 38, 22, 20*, 6 %. In Dresden notiert. Dividenden: 1913/14: 0 %; 19240 25–1931 32: 0, 4, 10, 12, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Gotit. Aug. Wilken. Prokurist: C. A. Zipf. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Hans Wilken, Hamburg; Frau Jos. Wilken, Dr. Hans Häbig, Brand-Erbisdorf. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Der Geschäftsgang in dem am 30./6. 1932 beendeten 34. Geschäftsjahr unserer Ges. wurde durch die allgemeine Wirtschaftskrise aufs schwerste beeinträchtigt. Die Umsätze gingen mengen- u. wertmässig stark zurück. Die Absatz- schwierigkeiten erreichten ein nie gekanntes Ausmass und trotz der im Berichtsjahre getroffenen weiteren Rationalisierungsmassnahmen war es nicht möglich, durch die erzielten Verkaufspreise die Herstellungskosten zu decken. Aus einer kurzen Belebung der Möbel- branche in Auswirkung der Krise vom Juli 1931 konnten wir keinen nennenswerten Nutzen ziehen, da in erster Linie einfachere Küchen- und Schlafzimmer- Einrichtungen gekauft wurden, die wir nicht herstellen. Auf unsere Aussenstände mussten wir wegen der schlechten Lage des Möbelhandels betrt ächtliche Abschreibungen und Rückstellungen vornehmen.