Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. 6225 Pferde 1000, Verlust (Vortrag 6775 abz. Gewinn 1929 862) 5912. – Passiva: A.-K. 100 000, Bankschulden 50 110, Akzepte 4588, Kredit. 47 281, Darlehn 60 658, Hyp. 137 500, transit. Passiva 2881. Sa. RM. 403 021. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 1928 6775, Abschr. 9131, Gen.-Unk. 117 833, Steuern u. soziale Abgaben 8502, Gewinn 1929 862. – Kredit: Mieteinnahmen 3454, Warenüberschuss 132 875, Verlust 1928 6775. Sa. RM. 143 105. Dividenden: 1924–1929: 0 %. Direktion: Jakob Ströher, Düsseldorf. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt August Bender, Bank-Dir. Josef Braun, Reg.-Bau- meister a. D. H. Taentzscher, Fabrikdir. H. Krewinkel, Düsseldorf. Zahlstelle: Ges.-Kasse. ― * 3 Gebrüder Schöndorff, Akt.-Ges. in Düsseldorf, Königsberger Str. 100. Gegründet: 26./11. 1910, mit Wirkung ab 17./7. 1910; eingetr. 17./12. 1910. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Geschäftseinrichtungen u. Möbeln, Innenausbau von Geschäftshäusern, Wohnhäusern u. Schiffen, sowie Herstellung u. Vertrieb von Metall, Glas u. anderen zu diesen Geschäftszweigen gehörig. Waren; ferner Betrieb einer Waggonfabrik, insbesondere die Herstellung u. der Vertrieb aller Arten von Eisenbahn-, Kleinbahn- u. Strassenbahnwagen, sowie zu diesen Geschäftszweigen gehörigen Waren. Neuerdings ist die Fabrikation von Karosserien aufgenommen. — In dem Bestreben, ihre Reichsbahnquote zu vergrössern, hatte die Ges. die Übernahme der inzwischen sanierten H. Fuchs Waggon- fabrik A.-G. in Heidelberg u. der Norddeutschen Waggonfabrik in Bremen im Wege der Fusion unter gleichzeitiger Erhöh. des Aktienkapitals in Aussicht genommen. Die zu diesem Zweck einberufene a. o. G.-V. am 14./5. 1929 konnte die notwendigen Beschlüsse infolge der Opposition einer Sperrminorität nicht fassen. Trotzdem hat die Ges. unter Mitwirkung der ihr nahestehenden Banken ihren massgeblichen Einfluss auf die H. Fuchs Waggonfabrik A.-G. durchgeführt u. sichergestellt. – 1930 unter gleichzeitiger Aufgabe der Interessen an der H. Fuchs Waggonfabrik A.-G. Übergang der Aktien-Maj. der Gebr. Schöndorff-A.-G. an den Konzern Linke-Hofmann-Busch. Besitztum: Die Gesellschaft besitzt eine teilweise in der Gemark. Eller, teilweise in der Gemark. Flingern gelegenes Grundstück Königsberger Str. 100 in Grösse von 23 ha 16 a 15 qm. Hier wurde im Jahre 1916 mit dem Bau neuer Werkanlagen begonnen, die im Jahre 1920 fertiggestellt wurden. Die bebaute Fläche beträgt 72 387.10 qm; sie umfasst umfangreiche Holzlagerschuppen mit fünf Trockenkammern, eine Pendelsäge- halle, zwei Säle für mech. Holzbearbeit., Bankschreinerei, Montagehallen für den Waggon- bau, darunter eine solche mit 46 Gleisen, Schmiede u. mech. Werkstatt, eigene Schrauben- fabrik u. Bohrerei, Lagerhäuser, ein Verwalt.-Gebäude sowie verschied. kleinere Baulich- keiten. Sämtl. Anlagen sind aus massivem Material, errichtet, mit elektr. Beleucht. u., soweit Arbeitsstätten in Frage kommen, mit Dampfheiz. versehen. Sämtl. Arbeitsmasch. werden einzeln oder gruppenweise durch elektr. Motoren angetrieben. Der hierzu erforder- liche Strom wird in einer eig. Kraftzentrale erzeugt vermittels einer Dampfkesselanlage, bestehend aus sechs Doppelflammrohrkesseln von zus. 780 qm u. zwei Wasserrohrkesseln von 622 qm Heizfläche sowie zwei Turbogeneratoren von zus. 2000 KW Leistung, ausser- dem steht ihr im Bedarfsfalle Mietstrom aus dem städtischen Elektrizitätswerk zur Ver- fügung. Die Zahl der elektr. Motoren beträgt 265. Eine eig. Pressluftanlage, deren Netz sich durch alle in Frage kommenden Werkstätten erstreckt, versorgt die Betriebe mit der für die Handhabung der Werkzeuge notwendigen Pressluft. Der Abteil. Holzbearbeitung dienen 168, der mech. Werkstatt für die Eisenbearbeitung 276 Arbeitsmasch. Die Abteil. Schmiede u. Presswerk verfügt über Dampf- u. Lufthämmer bis zu 3000 kg Bärgewicht, eine kombinierte dampfhydraulische Presse von 1200 t Druck, eine grosse Zahl von Spindel- u. Exzenterpressen u. eine eig. Schraubenfabrik, die in der Lage ist, den Gesamtbedarf des Werkes an Schrauben u. Muttern zu decken. In der Abteil. Holzbearbeitung werden vor- zugsweise Inneneinrichtungen für Geschäfts- u. Privathäuser hergestellt. Die Abteil. Metallwaren liefert die für die Schaufensterdekoration u. Ausstellungszwecke notwendigen Gegenstände. In der Abteil. Waggonbau werden Eisenbahnfahrzeuge, sowohl Güter- als auch Personenwagen, Strassen- u. Kleinbahnwagen erzeugt. Die monatliche Leistungs- fähigkeit beträgt z. Zt. etwa 400 Güterwagen, 40 Personenwagen bzw. Strassenbahnwagen. Zahl der Arbeiter Anfang 1929: rd. 1500. Im Jahre 1928/29 wurde in Berlin-Neukölln eine Zweigfabrikation errichtet. (Belegschaft 200 Köpfe.) Es werden in Berlin-Neukölln, Berg- strasse 89/95 unterhalten: Bankschreinerei, mechanische Holzbearbeitung, Pendelsägehalle, Glaserei, Poliererei, Anstreicherei; insgesamt ca. 40 moderne Holzbearbeitungsmaschinen, 4 Trockenkammern, Holzplatz. Verbände: Die Ges. gehört der Deutschen Wagenbau-Vereinigung u. der Deutschen Waggon-Industrie (Deuwi) an. Kapital: RM. 4 000 000 in 480 Akt. zu RM. 100 u. 3952 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegs- kapital: M. 3 000 000. Urspr. A.-K. M. 2 500 000, 1911 erhöht auf M. 3 000 000, dann erhöht von 1916–1923 auf M. 85 000 000 in 85 000 Akt. zu RM. 1000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 18./12. 1924 von M. 85 000 000 auf RM. 6 800 000 (100: 8) derart, dass der Nennwert der Aktien von M. 1000 auf RM. 80 um- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften. 1932. 390