Holz-Industrie, Schnitzstoffgewerbe, Musikwerke, Spielwaren. 6233 W. Ritmüller & Sohn, Akt.-Ges. in Göttingen, Alleestr. Sa. Gegründet: 26./2. 1920 mit Wirkung ab 1./1. 1920; eingetr.: 15./7. 1920. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Musikinstrumenten jeder Art, insbesondere die Fortführung des bisher von der Firma W. Ritmüller & Sohn, G. m. b. H., in Göttingen betriebenen Fabrikations- u. Handelsgeschäfts. Anfang Juni 1925 wurde über die Ges. die Geschäfts- aufsicht angeordnet, die nach Annahme eines Zwangsvergleiches auf der Basis von ca. 50 % im Sept. 1925 wieder aufgehoben wurde. Zwecks Konsolidierung der Bankschulden u. Vornahme von Abschr. u. Rückstell. musste sich die Ges. einer einschneidenden Sanierung unterziehen (s. auch Kap.). Infolge der schlechten Konjunktur wurden 1929 die Anlagen verpachtet u. die Fabrikation an die Firma Gebr. Niendorf Pianofortefabrik A.-G., Lucken- walde (jetzt: Deutsche Pianowerke A.-G., Braunschweig) übertragen. Die Ges. befasst sich nunmehr lediglich mit dem Handel in ihren Fabrikaten u. der Verwaltung ihrer Liegen- Schaften. Kapital: RM. 50 000. Ursprünglich M. 1 000 000. 1922 Erhöhung um M. 4 000 000. 1923 erhöht um M. 6 000 000 in M. 5 000 000 Stamm-Aktien u. M. 1 000 000 Vorzugs-Aktien. Die St.-Akt. übernommen von den Bankhäusern Klettwig u. Reibstein, Göttingen, u. Adam & Sohn, Stassfurt, davon M. 3 000 000 den Aktion. angeb. Lt. G.-V. v. 5./11. 1924 Umstell. des A.-K. (nach Einzieh. der M. 1 000 000 Vorz.-Akt.) von M. 10 000 000 auf RM. 400 000 (M. 1000 = RM. 40). Die G.-V. v. 28./2. 1925 beschloss Kap.-Erhöh. um RM. 400 000 in Aktien zu RM. 400. Dieser Beschluss kam nicht zur Durchführung. Zwecks Sanierung der Ges. beschloss die G.-V. v. 15./9. 1926 Herabsetz. des Kap. von RM. 400 000 auf RM. 50 000 in der Weise, dass auf 20 Akt. zu je RM. 40 je nom. RM. 100 neue Aktien gegeben wurden. Sodann Erhöh. des Kap. um RM. 350 000 in 350 Akt. zu RM. 1000 unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre. Diese Erhöh. wurde bis zum Betrage von RM. 300 000 durchgeführt. Die G.-V. v. 21./6. 1927 beschloss Erhöh. um RM. 50 000 in 50 Akt. zu RM. 1000 auf RM. 400 000 (wieder aufgehoben). – Die G.-V. hat am 12./9. 1931, 20. bzw. 21./1 1. 1931 beschlossen, dass der in der G.-V. vom 21./6. 1927 gefasste Beschluss, das A.-K. auf RM. 400 000 zu erhöhen, aufgehoben ist und ferner das A.-K. um RM. 300 000 auf RM. 50 000 herabzusetzen. Die Herabsetzung erfolgt zum Zweck der Sanierung, und zwar im einzelnen zur Beseitigung der in den Jahren 1927 bis 1930 entstandenen Verluste. Genussscheine: RM. 180 000 in 180 Stück zu RM. 1000; ausgeg. lt. G.-V.-B. v. 15./9. 1926 zur Abgeltung von Bankschulden. Die Genussscheine gelangen ab 1./1. 1928 aus dem ver- teilbaren Reingewinn der Ges. in Teilen zur Rückzahlung. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1933 am 26./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), 4 % Div. an St.-Akt., 15 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergütung), Rest an Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 98 150, Gebäude 144 000, Fabrikanlagen 25 500, Fahrzeuge 2000, Modelle 1, Inv. 500, Aussenstände 32 927, Kassa 174, Postscheck 81, Hansa- haus 1, Eff. 221 500, Inv. 23 884, Verlust 1927/29 172 292, do. 1930 141 638. – Passiva: A.-K. 350 000, Kredit. 10 365, Bank 175 849. Hyp. 213 518, Darlehn 112 916. Sa. RM. 862 648. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 25 242, Betriebs-Unk. 4252, soz. Lasten 1952, Handl.-Unk. einschl. Zs. u. Propaganda 43 070, Steuern 4132, Abschreib. 90 941, Verlust 1927/29 172 292. – Kredit: Reparaturen, Instrumentenverkauf, Pianomiete 27 952, Verlust 1927/29 172 292, do. 1930 141 538. Sa. RM. 341 882. Dividenden: 1924–1931: 0 %. Direktion: Wilhelm Hofer. Aufsichtsrat: Bankier Dr. Curt Toebelmann, Dir. E. Lange, Heinr. Schenk. Zahlstelle: Göttingen: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Greif-Werke Aktiengesellschaf in Goslar. Gegründet: 4./9. 1929; eingetr. 6./11. 1929. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Bürobedarfsgegenständen. Kapital: RM. 400 000 in 400 Akt. zu RM. 1000, übernommen von den Gründ. zu pari. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1931: Aktiva: Masch. 67 513, Werkz. 3700, Fahrzeuge 23 860, Inv. 31 018, Betriebsmittel 1 707 782. – Passiva: A.-K. 400 000, R.-F. 23 000, Rückstell. 423 060, Verpflicht. 917 461, Gewinn 70 352. Sa. RM. 1 833 873. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 70 752, Betriebsverluste 1 995 474, Rein- gewinn 70 352 – Kredit: Warengewinn 2 096 006, verschiedene Gewinne 39 824, Gewinn- vortrag 748. Sa. RM. 2 136 578. Dividenden: 1929/30–1930/31: 0 %. Vorstand: Carl Bruer, Carl Georg Bruer. Prokuristen: Dir. Willy Fritz, Goslar: Filialleiter Georg Hennig, Hamburg; Filialleiter Robert Strohmeyer, Düsseldorf; Kaufm. Kurt Kirsch, B.-Friedenau. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Fritz Keese, Hannover; Fabrikant Paul Jörn, Hamburg; Konsul Federico Morck, Stuttgart. Zahlstelle: Ges.-Kasse.