――――――――― 6298 Film-Industrie, Theater, Hotels, Restaurants, Zoologische Gärten, Vereine. Direktion: Dr. Heinrich Pasch. Aufsichtsrat: Vors. Oberbaurat Brüggemann, Dir, Dipl.-Ing. W. Genest, Fabrik-Dir. E. Höhndorf, Berlin; Dir. E. Zahrt, Belgard; Reg.- u. Baurat Verlohr, Berlin; Dir. B. Voigt- mann, Kassel. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Continental-Hotel- u. Grossgaragen-Aktiengesellschaft in Berlin W8, Taubenstr. 16/18 III. Gegründet: 14./11. 1897. Sitz bis 16./3. 1912 in Frankf. a. M., bis 1920 in Wiesbaden, bis 1925 in Nürnberg u. bis 31./7. 1931 in Wiesbaden. Die Firma lautete bis 2./7. 1929: Continental- Hotel-Akt.-Ges. Zweck ist neben dem Fortbetrieb des Hotels „Württemberger Hof“' in Nürnberg der Betrieb von Gasthöfen u. Grossgaragen im In- u. Ausland. Das Hotel Württemberger Hof in Nürnberg ist seit 1./7. 1925 verpachtet. Kapital: RM. 300 000 in 300 Akt. zu RM. 1000. – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 Mill. 1907 Erhöh. um M. 700 000. 1910 Herabsetz. auf M. 1 500 000. Die Aktienmehrheit ging 1925 an eine Finanzgruppe unter Führung der N. V. Hotelmaatschappij Wiesbaden zu Rotterdam über. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 2./12. 1924 in bisher. Höhe auf RM. 1 500 000. Die G.-V. v. 2./7. 1929 beschloss Erhöh. um RM. 750 000. Unter Aufhebung des Kap.-Erhöh.-Beschlusses vom 2./7. 1929 (um RM. 750 000) beschloss die G.-V. v. 31./7. 1931 (Mitt. gemäss § 240 HGB.) Herabsetz. des A.-K. von RM. 1 500 000 auf RM. 300 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: 1931 am 31./7. Stimmrecht: 1 Aktie 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K. erreicht sind), 5 % Div. an Aktien, Tant an den A.-R. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst. 1 844 900, Inv. 249 000, Hyp. 300 000, Debit. 151 625, Bankguth. 64 318, Verlust 1 123 482. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hyp. 1 650 000, Bankschulden 76 731, Kredit. 155 889, Rückstell. 350 453, nichterhob. Div. 252. Sa. RM. 3 733 325. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag aus 1929 732 212, Abschr. 13 000, Steuern u. Steuerrückstell. 24 412, Hyp.-Zs. u. Zs. 160 609, Unk. 45 132, Rückstell. 331 294, – Kredit: Pachteinnahmen 183 178, Verlust 1 123 482. Sa. RM. 1 306 660. Dividenden: 1914: 0 %; 1924–1930: 0, 0, 0, 0, 7, 0, 0 %. Vorstand: Georg Berger, Gerichtsass. Heinz Weitzel. Aufsichtsrat: Kaufmann Otto Meyer, Rechtsanw. Dr. Semler, Berlin; Kaufmann Gustav Ziegler, Hamburg. Deutsch-Russische Film Allianz Aktiengesellschaft (Derussa), Berlin SW 48, Friedrichstr. 8. (In Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. ist am 10./10. 1929 nach Ablehnung des Vergleichsantrags das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Kaufmann Dr. Maas, Berlin W 30, Neue Winter- feldstrasse 26. In der Gläubiger-Vers. v. 8./11. 1929 wurde ein vorläufiger Status aufgemacht, wonach als einzige Aktivwerte von Bedeutung die bestehenden Verleihverträge u. aus der Fort- führung des Verleihgeschäftes zu erwartende Einnahmen figurieren. Insgesamt liegen danach in der Masse RM. 367 874, während Verpflichtungen insgesamt annähernd RM. 4 000 000 betragen. Für RM. 3 700 200 vorrechtslose Gläubiger dürften etwa RM. 262 000 Aktiven zur Verfügung stehen, so dass sich eine Konkursquote von nur 7 % ergäbe. Es soll jedoch Aussicht bestehen, einen wesentlichen Teil der angemeldeten Forderungen erfolgreich anzufechten, da sie überwiegend aus den Finanzgeschäften herrühren, zu denen die Ges. von dem Grossaktionär benutzt worden ist. Die Quote könnte dann also event. eine Erhöhung erfahren. Die Ursachen des Zusammenbruchs der Ges. sind darin zu suchen, dass die Ges. eine Verleihorganisation grössten Stils aufzog zu einer Zeit, da sie noch keine Filme besass, 80 dass lange Zeit ein grosser Leerlauf stattfand. Das Geschäft wurde höchst unkaufmännisch gehandhabt. Die Hauptursache für den Zusammenbruch ist darin zu erblicken, dass A.-R. u. Vorstand. von denen letzterer oft gewechselt hat, sowie Prokuristen in ihre eigene Tasche gewirtschaftet haben. Es ist selbstverständlich, dass Vorstand u. A.-R. regresspflichtig sind, aber ob es Zweck haben werde, einen derartigen Prozess gegen sie anzustrengen, ist zweifel- haft, da sie, wie verlautet, die bei der Ges gewonnenen Gelder wieder anderweitig verloren haben. Es wird Sache des Gläubigerausschusses sein, Strafantrag wegen betrügerischen Bankrotts zu stellen. – In Geschäftsverbindung mit der Ges. stand auch die Handels- vertretung der Russischen Sowjetunion, die der Ges. russische Filme überlassen hat. Mit dieser ist der Konkursverwalter in Verhandlungen eingetreten, die zu dem Ergebnis führen dürften, dass die Handelsvertretung auch noch weiterhin der Ges. russische Filme zum Verleih überlässt, da der Verleihbetrieb fortgeführt werden muss, wenn überhaupt eine Div. für die vorrechtslosen Forderungen herausgewirtschaftet werden soll. Lt. Mitteil. des Verwalters v. Dez. 1931 ist der Verleihbetrieb fortgeführt worden u. hat zu erheblichen Einnahmen geführt. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass die Masseschulden u. Vorrechts- forderungen so gross waren, dass nach vollständiger Befriedigung der Masseschulden u. Massekosten nur eine teilweise Befriedigung der Vorrechtsforderungen möglich war.