6344 Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. Verwaltungsrat (von dessen Mitgl. mind. ⅝% Reichsangeh. sein müssen): Franz Urbig, Geh. Oberbaurat Julius Fischer, Bankier Alfred Lehmann, Imre Frhr. v. Palm, Berlin; Dr. Paul Stern, Frankf. a. M.; Dr. Kurt Weigelt, Staatssekretär Bergmann, Edmund Brückner, Geh.-Rat Gunzert, Geh. Oberreg.-Rat Gerstmeyer, Bankier Paul Julius von Schwabach, Berlin. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., S. Bleichröder, Delbrück Schickler & Co., Mendelssohn & Co.; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Jacob S. H. Stern; Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Sal. Oppenheim jr. & Cie.; Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931: Die allgemeine Weltkrise wirkte sich in den afrika- nischen Unternehmungen der Gesellschaft ebenso schwer aus wie in der übrigen Welt. Der Preisverfall für sämtliche Landesprodukte setzte sich weiter fort. Die Ernten auf den Kaffee-Pflanzungen waren klein und die Preise gingen auch für Qualitäts-Kaffee zurück. Die Kokuspalmen-Pflanzungen haben sich zufriedenstellend weiter entwickelt. Durch starke Einschränkung aller Unkosten und Reduzierung der Löhne u. Gehälter konnten die Ausgaben auf allen Pflanzungen ermässigt werden. Im kaufmännischen Geschäft machte Sich die Krise sehr fühlbar durch die verringerten Umsätze infolge der stark „. Kaufkraft der Eingeborenen und Pflanzer. * Ekona-Akt.-Ges. in Berlin W 62, Lützow-Ufer 24. (In Konkurs.) Die Ges. stellte am 18./12. 1930 ihre Zahlungen ein. Der Grund für die Schwierigkeiten ist in der schwierigen allgemeinen Wirtschaftslage u. in dem Rückgang der Preise für Kolonialerzeugnisse zu erblicken. Dazu kommt, dass die Ges. noch grössere Verpflicht. aus ihrem Wiederaufbau abzudecken hat. Am 11./3. 1931 wurde das Vergleichsverfahren eröffnet. Um unabhängig von dem Verlauf u. dem etwaigen Ausgang des Vergleichsverfahrens eine reibungslose Fortführung des Betriebes der wertvollen Pflanzungen der Ges. zu sichern u. das Hauptvermögensobjekt vor Schaden zu bewahren, hat die Ges. im Dez. 1930 den Betrieb ihrer Pflanzungen vorerst der Kameruner Betriebs-Ges. m. b. H. zur Verwaltung übergeben. Diese Ges. stellt dahingegen die Mittel zur Bestreitung für die täglich fällig werdenden u erforderlichen Ausgaben für den Pflanzungsbetrieb zur Verfügung. Hierdurch ist es möglich gewesen, die Pflanzung vor Zugriffen einzelner, namentlich ausländischer Gläubiger, die bereits Zwangsmassnahmen in die Wege geleitet hatten, zu schützen. Am 18./5. 1931 wurde über das Vermögen der Ges. nach Einstellung des Vergleichs- verfahrens das Konkursverfahren eröffnet. Verwalter: Konkursverwalter Heinrich Pufleb, Berlin, Wartenburgstr. 3. Lt. dessen Mitteil. vom Dez. 1932 wird die Höhe der Konkurs- dividende unverbindlich auf 5–10 % geschätzt. Die Aktien sind wertlos. Gegründet: 23./1. 1907; eingetr. 20./3. 13975 Firma bis 3./7. 1923: Deutsche Kaut- schuk-Akt.-Ges. Zweck war Betrieb von Planta awikt paf, Ein- u. Ausfuhr, Beteil. an Industrie u. Landwirtschaft. Kultiviert wurden Kakao, Hevea-Kautschuk, Ölpalmen u. Kola. Besitztum: Ende 1929 hatte die Ges. von ihrem Gesamtlandbesitz von 10 976 ha eigenen Landes 3098.5 ha unter Kultur. Die Pflanzung besitzt eine eigene Pflanzungs-Bahn (Haupt- strang 23.8 km, Zubringergleise 39.89 km) u. für Flusstransporte von der Pflanzung nach Tiko (Anlegeplatz der Europa-Dampfer), mehrere Leichter u. Schlepper, zur Beförder. nach Viktoria u. Tiko mehrere Personen- u. Lastkraftwagen. Zu der Pflanzung gehören ferner 2 elektr. Wasserkraftwerke mit insgesamt 1400 Ps u. ein Ölwerk. Eine Faktorei wurde 1925 eröffnet; eine Slipanlage wurde 1929 fertiggestellt. – Beamte u. Arbeiter durch- schnittlich 19 u. 1276. Die Ges. besitzt weiter die folgenden vor Rückkauf der Kameruner Pflanzungen in den Jahren 1922 u. 1923 erworbenen Betriebe: Helenenwerk G. m. b. H. in Tschausdorf bei Crossen a. O0. (Zementwaren u. Grubenbetrieb), B. Harrass G. m. b. H. in Böhlen i. Thür. (Sperrholzfabrik), sowie das Hausgrundstück Lützowufer 24 in Berlin. Kapital: RM. 3 100 000 in 3100 Aktien zu RM. 1000. Dividenden: 1913: 8 %; 1924–1929: 0, 0, 5, 5, 0, 0 %. Direktion: Max Zitzow. Prokuristen: W. Papesch, A. Düring. Aufsichtsrat: Vors. Heinrich Picht, Stellv. Dr. Christ. Deichler, Berlin; Carl Doerten- bach, Stuttgart; Freiherr Ewald von Kleist, Vaduz; Dr. E. Vanselow, Berlin; Graf Ernst Pourtalés. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Ostafrikanische Bergwerks- u. Plantagen-Akt.-Ges. in Berlin-Schöneberg, Am Park 14. Gegründet: 14./6. 1910; eingetr. 18./8. 1910. Zweck: Anlage u. Betrieb von Bergwerken, Plantagen u. 3%.. insbes. in Afrika. Die Ges. kann sich an anderen Unternehmungen beteiligen.