Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften. 6345 Seit Ausbruch des Krieges ist die Ges. von ihren ausschliessl. in Afrika liegenden Betrieben getrennt. Eine Aussicht, sie wieder zurückzuerhalten, besteht nicht. Das Reichs- entschädigungsamt ist in Vergleichsverhandlungen mit der Ges. eingetreten auf Grund einer 1920 eingereichten Schadensersatzanmeld. in Höhe von rd. 15 Mill. Friedensmark. Für den Vergleich hat die Ges. einen Nachlass ihrer Forderung angeboten. Die G.-V. vom Juli 1924 genehmigte den Vergleichsabschluss, nach dem die Entschädigung für den verlorenen ostafrikanischen Besitz GM. 2 300 000 beträgt. Neben einer Vorentschädigung von RM. 16 000 im Jahre 1924 u. einem Vorschuss von RM. 100 000 im Jahre 1925 brachte die Schluss- entschädigung der Ges. nom. RM. 243 650 in 1944 fälligen verzinslichen u. nom. RM. 44 750 in 1945 fälligen unverzinslichen Reichsschuldbuchforderungen. Lt. Geschäftsbericht für 1928/29 ist die Ges. über den Stand ihrer früheren Besitzungen in Deutsch-Ostafrika durch Vertrauensleute dauernd auf dem laufenden gehalten worden u. zu der Überzeugung gelangt, dass eine Rückkehr an ihre alten Betriebsstätten unter keinen Umständen empfehlenswert ist. Die Plantagenprodukte sind im Weltmarkte derartig gefallen, dass sie kaum die Selbstkosten decken, u. die Nachfrage nach ostafrikanischem Glimmer hat so gut wie ganz aufgehört. –— Lt. Geschäftsbericht für 1929/30 u. 1930/31 wurden zum Zwecke des früher beschlossenen Aufbaus verschied. Beteil. vorgenommen, von denen die Anlage bei einem Bauvorhaben durch eine Hyp. sichergestellt ist. Kapital: RM. 227 000 in 1135 Aktien zu RM. 200. Urspr. M. 1 135 000 in 1135 Aktien zu M. 1000, von den Gründern zu pari übern. Eingez. waren am 30./6. 1913 60 %. Weitere 10 % zum 15./8. 1914 dann 3 % 1917 einberufen. Die G.-V. v. 30./5. 1927 beschloss Umstell. des Kap. von M. 1 135 000 auf RM. 22 700 (50: 1) in 1135 Akt. zu RM. 20. Der Vorstand wurde ermächtigt, die restl. Forderung an die Aktionäre in Höhe von RM. 5.40 pro Aktie einzuziehen. Durch Bekanntmach. v. 21./12. 1927 sind diejenigen Aktionäre, welche die Resteinzahlung von RM. 5.40 je Aktie nicht geleistet haben, ihres Anteilsrechts u. der geleisteten Ein- zahlungen zugunsten der Ges. für verlustig erklärt worden. Die G.-V. v. 29./9. 1930 beschloss Erhöh. des A.-K. um RM. 204 300 auf RM. 227 000. Die neuen Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1929 wurden von der Morogoro Glimmerwerke G. m. b. H., Berlin, übernommen mit der Verpflicht., sie den alten Aktion. in der Weise zum Bezuge anzubieten, dass auf je RM. 20 alte Aktien eine neue Aktie über je RM. 200 zu pari entfällt. Sämtliche Kosten der Kap.-Erhöh. wurden von der Ges. bestritten u. zwar in der Weise, dass auf jede Aktie zu RM. 20 von dem Aktionär sein Anspruch an den R.-F. der Ges., der ihm von dieser in Höbe von RM. 180 zur Verf. gestellt wurde, eingebracht wurde u. er dafür eine neue Aktie zu RM. 200 erhielt. Genussscheine: Von 200 Stück nur 10 Stück zur Einlösung noch nicht vorgelegt. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 20./12. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Bank 5617, Kassa 22, Eff. 24 337, Hyp. 100 000, Beteil. 15 000, Aussenstände 6000, Verlust 102 493. – Passiva: A.-K. 227 000, Verbindlich- keiten 3450, Rückstell. 23 019. Sa. RM. 253 469. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 4729, Steuern 2450, Abschr.: a) Eff. 20 155, b) Hyp. 100 000. – Kredit: Zs. u. Div. 15 124, Auflös. des R.-F. 9717, Verlust 102 493. Sa. RM 127 334. Dividenden: 1912/13: 0 %; 1924/25–1931/32: 0 %. Direktion: M. C. Schaefer, Berlin. Aufsichtsrat: Vors. Fabrikbes. Dr. Max Schoeller, Düren; Stellv. Rechtsanwalt Dr. Fritz Paulsdorff. Berlin; Oberstaatsanw. a. D. Geh. Justizrat Victor Hensel, Frankfurt a. O. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Poa Plantagen Akt.-Ges. in Liqu., Berlin. Durch Beschluss der G.-V. v. 28./2. 1931 ist die Ges. aufgelöst. Lidquidator: Max Wegner, Berlin W 62, Courbierestr. 8 II. Lt. dessen Mitteil. befinden sich die Plantagen in gutem Zustande. Die Plantagenverhältnisse seien jedoch der allgemeinen Weltwirtschaftsdepression entsprechend überaus schlecht, so dass kein Nutzen herausgewirtschaftet werden konnte. Er erklärte ferner, dass kein Geld zur weiteren Betriebsführung vorhanden sei u. auch keine Aussicht bestehe, neues Kapital hereinzubekommen. Gegründet: 13./6. 1923; eingetr. 28./6. 1923. Bis 18./12. 1926 Sitz in Sorau. Beteiligung: Die Ges. nahm massgebende Beteilig. an der Kokospalmen Plantage Milamba bei Mocimboa (Portugiesisch-Ostafrika). Grösse derselben 4444 ha, davon bereits 240 ha mit 40 000 Kokospalmen 1–8jährig vorhanden. Kapital (Erhöh. beschlossen): RM. 110 000 in 375 Akt. zu RM. 20 u. 1025 Akt. zu RM. 100. Die G.-V. v. 16./11. 1929 beschloss Erhöh. des A.-K. auf bis RM. 300 000. Von den neuen Aktien sind RM. 90 000 sofort von einem privaten Aktionärkonsortium übernommen. Wegen Übernahme des Restes von RM. 100 000 schweben Verhandlungen. Die neuen Mittel sollen zum Ausbau u. zur Erweiterung der vorhandenen Kokospalmenkulturen u. zur Neu- anlage einer Sisalpflanzung auf der Plantage Milamba bei Mocimboa in Portugiesisch- Ostafrika Verwendung finden. Aufsichtsrat: Vors. Rittergutsbes. Oberstleutnant a. D. von Versen, Schloss Crampe (Kr. Köslin); Stellv. Dir, Moritz Pretzsch, Alt-Ruppin; Rechtsanw. Dr. Paul Haenisch, Dir. Dr. jur. Richard Hindorf, Berlin; Dr.-Ing. h. c. Gustav Polensky, Driesen a. d. Netze.