6360 Versicherungs-Gesellschaften. Das Konkursverfahren wurde am 11./11. 1931 eröffnet. Konkursverwalter: Bücherrevisor Max Meissner, Görlitz, Hospitalstr. 13/16. „ In der Gläubigervers. v. 11./12. 1931 wurde eine Bilanz am 11./11. 1931 vorgelegt (s. unten), die Aktiven von RM. 3.69 Mill. u. Passiven von RM. 4.25 Mill. aufweist. Lt. Bericht des Konkursverwalters ist es für die endgültige Quote von ausschlaggebender Bedeutung, in welcher Höhe noch rückständige Prämien einzuziehen sind und welche Summe endgültig zur Befriedigung der Schadensanmeldungen notwendig ist. Die von den Liquidatoren aufgestellte Bilanz hatte eine vollständige Befriedigung der Schadensforde- rungen vorgesehen. Wenn sich diese im Falle eines Konkurses auch kaum erreichen lässt, so ist doch immerhin bei den vorhandenen Aktiven mit einer erheblichen Quote auf die Schadensforderungen zu rechnen. Für die Forderungen auf Prämienrückzahlung, die sonstigen Forderungen und die Forderungen der Aktionäre sind allerdings die Aus- sichten auf Zahlung einer Quote ganz gering. Über den Gang des Konkursverfahrens teilte der Konkursverwalter im Okt. 1932 folgendes mit: In dem Konkursverfahren finden laufend Prüfungstermine statt, in denen bis jetzt 3230/ Forderungen geprüft worden sind. Die Konkursanmeldungen bestehen in der Hauptsache aus Haftpflichtforderungen, die erfahrungsgemäss weit übersetzt sind u. vom Konkursverwalter im Interesse der Gesamtgläubigerschaft auf das wirklich berechtigte Mass zurückgeführt werden müssen. – Bis jetzt liegen etwa 15 000 Anmeldungen zur Konkurstabelle in Höhe von rd. RM. 14 Mill. vor, während selbstverständlich die effektive Schadenshöhe nur einen Bruchteil betragen dürfte. Die Ermittelung der wirklichen Schadenshöhe ist nur durch eingehende Prüfung jedes Einzelfalles an Hand der jeweiligen Schadensakte möglich. Dies erfordert natürlich ungeheure Zeit u. erhebliche Arbeit; andererseits sind zur Konkurstabelle rückständige Prämien aus etwa 40 000 Policen beizu- treiben. – Aus diesen Zahlen ergibt sich für jeden Sachkenner, dass ein Konkurs dieses Umfanges nicht in derselben Zeit erledigt werden kann wie Konkurse gewöhnlichen Aus- masses. Immerhin sind bis jetzt schon die Forderungen aus Unfallversicherungen mit Prämienrückgewähr geprüft u. aus dem Prämien-Reservefonds zur Auszahlung gelangt. Ebenso sind die Vorrechtsforderungen geprüft u. soweit sie festgestellt sind, auch bereits ausgezahlt. Eine Zahlung auf die Haftpflicht-Schadensforderungen kann nach den zwingenden gesetzlichen Bestimmungen erst erfolgen, nachdem das Prüfungsverfahren vollständig abge- schlossen ist. Es lässt sich aber jetzt schon überblicken, dass auf diese Haftpflicht-Schadens- forderungen eine erhebliche Quote zur Verteilung gelangen wird, da es gelungen ist, eine ansehnliche bare Masse anzusammeln. Konkurs-Bilanz am 11. Nov. 1931: Aktiva: Forder. an die Aktionäre für noch nicht voll eingezahltes A.-K. nach Vornahme der erforderlichen Abschreibungen 206 312, Kassen- bestand 5, Postscheck-Guth. 5592, Bankguth. 1 061 716, Wertp. u. Beteil.: a) RM. 125 175 verschied. festverz. Wertp. 69 007, b) RM. 65 200 Rothleben St.-Akt. 25 % 16 300, c) RM. 2100 Anteile der Rothenburger Vers.-Verm. G. m. b H. –, d) sfrs. 450 000 Sautier-Obligationen 20 % 72 000, e) sfrs. 50 000 do. 20 % 8000, Grundbesitz: a) Grundst., Görlitz, Furtstr. 3 70 000, b) Grundst, Dresden (Kaufg. Fordg.) 90 000, Inventar 2000, Forderungen: a) Roth- rück (geschätzt) 700 000, b) Union Rhein (Rest aus Übernahme) 14 211, c) do. (Provisionen geschätzt aus zugeführtem Unfall- u. Haftpflicht-Geschäft) 20 000, Kontokorrent- u. Hyp.- Porderungen: a) verschiedene 1 884 143, b) Hyp. u. Grundschuldforderungen 109 700 = 1 993 843 abz. Dubiose 1 893 843) 100 000, Aussenstände: a) in Stuttgart bei Vertretern der DAV. 200 000, b) Prämienforderungen (geschätzt) 870 000, c) Versicherungsgesellschaften 14 343, d) Ansprüche an Citag 130 000, e) do. aus Hinterlegungen, Prozesskosten usw. 1000, Regressansprüche: a) an Süddeutsche Treuhand-Gesellschaft 1, b) an Verschiedene 1, rückständ. Zs. 20 000, Sperr-K. DAV./Rothenburger 19 260, Überschuldung 557 423. – Passiva: Prämien-Res. für Unfallversich. mit Prämienrückgewähr 4827, Masseschulden u. Massekosten 100 000, rückst. Steuern u. Beiträge: a) in Görlitz entstandene Steuern 11 617, b) in Stuttgart do. (bestritten) 250 000, für aufzuwendende Schäden (Schätzungssumme) 3 500 000, Rückforder. zuviel gezahlter Prämien (Schätzungssumme) 50 000, Schulden: a) an verschied. Versicherungsgesellschaften 267 160, b) do. Vertreter 3567, sonst. Verbindlich- keiten: a) Anteil der Rothfeuer an Garantie-, Unkosten- u. dubiosen Konten der Rothleben 50 000, b) Forderung an Rechtsanwälte u. Warenforder. 10 000. Sa. RM. 4 247 171. (Die Beträge sind in der Hauptsache geschätzt.) Assecuranz-Union von 1865 in Hamburg, Trostbrücke 1. (In Konkurs.) Die G.-V. v. 25./9. 1930 sollte den mit der „Janus“ Hamburger Versicherungs-Aktien- Gesellschaft abgeschlossenen Verschmelzungsvertrag genehmigen, wonach das gesamte Ges.-Vermögen der Assecuranz-Union unter Ausschluss der Liqu. auf die „Janus“ Ham- burger-Versicher.-Aktien-Ges. übertragen werden sollte gegen Gewährung von Aktien der „Janus“ im Verh. 5:3. Lt. Mitteilung der Verwaltung in der G.-V. hat eine Nachprüfung die Notwendigkeit erkennen lassen, die techn. Rücklagen noch stärker auszustatten, als es durch die Verschmelzung möglich gewesen wäre. Die Verwaltung sei deshalb nicht in der Lage, die Genehmigung der Bilanz per 31./12. 1929 nebs? Gewinn- u. Verlustrechnung zu