Verkehrs-, Transport- und Lagerhaus-Gesellschaften. 6387 der Gläubiger verpflichtet gehalten hat, das gerichtliche Vergleichsverfahren zu beantragen, und dass in Verfolg dieser Massnahme die Zahlungen eingestellt worden sind. Diese Mass- nahme war eine Folge der Tatsache, dass die seit Ende 1931 laufenden Verhandlungen um die Zuführung benötigter liquider Mittel nicht den erwarteten Verlauf nahmen. Über- schuldung liegt nicht vor. Über das Vermögen der Ges. ist am 16./4. 1932 das Vergleichs- verfahren eröffnet worden u. in der Gläubigerversamml. v. 9./9. 1932 zum Abschluss gebracht. Der geschlossene Vergleich wurde am gleichen Tage gerichtlich bestätigt. Gemäss dem Vergleichsvorschlag haben die Gläubiger mit Forderungen bis zu RM. 500 u. solche, die ihre Forderungen bis zum Vergleichstermin auf diesen Betrag ermässigt haben, den vollen Betrag bzw. den Betrag ihrer ermässigten Forderung innerhalb eines Monats nach Bestätigung des Vergleichs erhalten. Die Verfahrensgläubiger mit höheren Forderungen haben ein Moratorium auf die Dauer eines Jahres nach Bestätigung des gerichtlichen Ver- gleiches gewährt mit der Massgabe, dass ein Vertrauensausschuss während der Zeit des Moratoriums die Geschäftsführung der Firma überwacht. Eine vom Vertrauensausschuss einzuberufende Gläubigerversammlung kann die vorzeitige Beendigung des Moratoriums oeder die Umwandlung des Moratoriums in einen auf einen ziffernmässig bestimmten teil- weisen Erlass der Forderungen gerichteten oder einen sonstwie gearteten Vergleich beschliessen. Der Nachlass darf jedoch höchstens 50 % betragen. Wegen der obigen Vorgänge ist die Bilanz der Ges. für das Geschäftsjahr 1930/31 noch nicht vorgelegt worden. Die Bilanz wird zusammen mit der Bilanz 1931/32 veröffentlicht wenden. Die Sanierung der Ges. hat zwischenzeitlich günstige Fortschritte gemacht. Gegründet: 20./10. 1917 mit Wirkung ab 1./9. 1917; eingetragen 22./12. 1917. Firma bis 24./4. 1919: Junkers Fokkerwerke A-G. Zweck: Herstellung von Flugzeugen Bauart Junkers und von technischen Fabrikaten, Förderung des-Luftverkehrs, Beteil. an Luftverkehrsunternehm. u. ähnlichen Einricht. und Betrieben u. die Vornahme von Handelsgeschäften aller Art. Kapital: RM. 10 500 000 in 10 500 Akt. zu RM. 1000. Urspr. M. 2 600 000, übern. von den Gründern zu pari; dazu lt. G.-V. v. 4./5. 1920 M. 900 000. Lt. G.-V. v. 3./11. 1925 Umstellung von M. 3 500 000 in gleicher Höhe auf Reichsmark u. Erhöh. um RM. 7 000 000 in 7000 Vorz.-Akt. zu RM. 1000. Lt. G.-V. v. 19./10. 1927 Umwandlung der Vorz.-Akt. in St.-Akt. Grossaktionäre: RM. 7 500 000 Aktien befinden sich im Besitz des Herrn Prof. Dr. Hugo Junkers, RM. 3 000 000 befinden sich im Portefeuille der Ges. Anleihe: Teilschuldverschreib. von 1920. Die Anleihe ist gekündigt zum 1./9. 1927. Rückzahl.-Betrag = RM. 9.17 für Oblig. ohne Zusatzaufwertung u. RM. 13.75 für Oblig. mit Zusatzaufwert. für je M. 1000 u. exkl. Zs. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1930: Aktiva: Anlagewerte 3 404 157, Beteil. 2 114 320, Hyp. 31 350, Betriebsvorräte 5 436 643, Kassa u. Wertp. 311 723, Forder. an Abnehmer 724 837, do. an Konzern- u. Zweigstellen 2 682 580, Anzahl. an Lieferanten 19 625. – Passiva: A.-K. 10 500 000, R.-F. 135 000, Hyp. u. Hauskaufrentenverpflicht. 68 640, gekünd. Teilschuldverschr. 1219, Buchschulden 1 719 129, empfangene Vorauszahl. 1 407 281, Rückst. 455 560, Übergangs- posten 30 1909, Gewinn (Vortrag 1 863 358 abzüglich Verlust 1929/30 1 455 152) 408 206. Sa. RM. 14 725 225. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. einschl. Versuche 4 813 384, Beteil.-Verwalt. u. Abwickl. 730 582, Rückst. betr. Ausfälle aus Buchforder. 128 757, Abschr. 356 186. — Kredit: Fabrikat.-Uberschuss 4 555 321, Zs. u. sonst. Erträge 18 436, Verlust 1929/30 1 455 152. Sa. RM. 6 028 909. Dividenden: 1924/25–1929/30: 0 %. Vorstand: Klaus Junkers, August Mühlen. Prokuristen: Th. Scholl, E. H. Schade. Aufsichtsrat: Vors. Prof. Dr.-Ing. h. c. Hugo Junkers, Dessau; Ing. Ulrich Hackbarth, Dessau-Ziebigk; Vorkalkulator Otto Seifert, Dessau. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Lothringische Eisenbahn-Akt.-Ges. in Liqu. in Diedenhofen. Das Unternehmen wurde am 1./2. 1919 in französ. Zwangsverwalt. genommen; die Aktien wurden beschlagnahmt und mussten abgeliefert werden, während die Entschädigungs- berechtigten mit ihren Ansprüchen an die deutsche Reichsregierung verwiesen wurden. Eine G.-V. v. Juni 1929 beschloss Liqu. der Ges., da die Grundlagen für ein Wieder- aufleben der Ges. nicht gegeben sind. Liquidator: Dr. Ludwig Holbeck, Berlin W 8, Behrenstr. 46. In der ordentl. G.-V. v. 26 /8. 1930 wurde die Liqu.-Eröffnungsbilanz v. 31./5. 1929, die ein Vermögen von RM. 186 681 ausweist, und die Schlussbilanz vom 30./6. 1930, die ein Gesamtvermögen von RM. 234 435 ergibt, genehmigt. Wie der Liquidator ausführte, war die Steigerung des Vermögens auf die inzwischen eingetretene Kurserhöhung der der Ges. vom Reich als Entschäd. zugesprochenen nom. RM. 283 150 6 % Schuldbuchforder. des Deutschen Reiches sowie auf die aus ihnen vereinnahmten insen zurückzuführen. Im Jahre 1924 bereits war der Ges. eine Entschädigung von RM. 26 850 zugesprochen worden, die unter die Obligationäre verteilt wurden. Obgleich danach die Obligationäre keinen Anspruch an die Ges. mehr hätten, erscheine es billig, sie trotzdem an der jetzt zur Verfüg. stehenden Masse zu beteiligen, da man damals noch nicht 400*