Brauereien, Mälzereien, Presshefefabriken, Brennereien, Spirituosen-Industrie. 6443 1./4. 1931 die Ausschüttung der 5. Liquidationsrate (Schlussrate) von RM. 5 statt. – Lt. amtl. Bek. v. Nov. 1931 ist die Vertretungsbefugnis des Liquidators wieder beendet und die Firma wieder erloschen. Restliche nicht abgehobene Liqu.-Raten (RM. 2540) sind am 6./10. 1931 beim Amtsgericht Kiel hinterlegt. Brauerei E. Richter, Akt.-Ges., Küstrin. n Konkurs.) Das am 29./11. 1929 eröffnete Vergleichsverfahren wurde am 25./1. 1930 aufgehoben. Konkurseröffnung über das Vermögen der Ges. am 8./8. 1930. Verwalter: Rechts- anwalt Dr. Megow, Küstrin-Altstadt, Friedrichstr. 1. – Mitt. des Verwalters vom 20./5. 1932: Die Brauerei befindet sich im Eigentum der Schultheiss Akt.-Ges., die sich die Rechte aus dem Meistgebot uer Firma Kohnstamm hat abtreten lassen. Die Schultheiss Akt.-Ges. hat die Fabrik stillgelegt u. betreibt hier lediglich Niederlagegeschäfte. Auf die bevorrechtigten Forderungen ist etwa ½ getilgt. Es sind noch ca. RM. 4500 in der Masse, nachdem das Konkursverwalterhonorar im wesentlichen getilgt ist. Lt. Mitteil. des Verwalters vom Dez. 1932 sind die bevorrechtigten Forderungen getilgt. Der Massebestand beträgt zurzeit ca. RM. 4000. Die Beendigung des Konkurses dürfte Anfang 1933 voraussichtlich erfolgen. Reichelbräu, Aktien-Gesellschaft in Kulmbach, Lichtenfelser Str. 6. Gegründet: 9./1. 1895. Firma bis 14./10. 1899: „Reichelbräu“. – Bierniederlage in Leipzig. Zweck: Übernahme der zu Kulmbach belegenen Export-Bierbrauerei J. W. Reichel, Betrieb des Bierbrauereigewerbes und der dazu gehörigen Nebengewerbe. Besitztum: Der Brauereibetrieb, auf eine jährl. Bierproduktion von ca. 250 000 hl eingerichtet, befindet sich im Westen der Stadt an der Lichtenfelser Str., nahe am Güter- bahnhof, mit dem er durch eig. Gleisanschluss verbunden ist. Die Mälzerei, in der ca. 12 000 Ztr. Gerste pro Kampagne verarbeitet werden, liegt im Norden der Stadt, Grün- wehr 28–30. Sudhaus, Maschinenhaus, Kellereien, Böttcherei, Kontor- u. Oekonomie- gebäude der Reichelbräu, Akt.-Ges., wurden um 1890 in Betrieb genommen; ein neues Sudhaus sowie ein grosser Eiskeller wurden 1913/14 erbaut. Der Krafterzeugung dienen zwei Dampfmasch. in Verbind. mit Kompressoren System Linde u. 17 Elektromotoren. Das gesamte, grösstenteils zus. liegende Areal umfasst einschl. einer zur Eisgewinnung benutzten Wiese 10½ ha. – Es werden 44 Angest. u. 153 Arb. beschäftigt. – In 7 eigenen Häusern wohnen Angestellte. – Daneben produziert die Ges. in dem angegliederten Betrieb der Markgrafenbräu G. m. b. HI. (s. Beteilig.), während die Betriebsstätte der Kulmbacher Rizzibräu A.-G. (s. Pachtvertrag) aus Rationalisierungsgründen zur Zeit stilliegt. Beteiligungen: 1. RM. 500 000 St.-Akt. u. RM. 11 500 Vorz.-Akt. der Kulmbacher Rizzibräu A.-G. in Kulmbach (St.-A.-K. RM. 1 506 000, Vorz.-A.-K. RM. 11 500). 2. RM. 300 000 Anteile der Markgrafenbräu G. m. b. H. in Kulmbach (Kap. RM. 300 000). 3. RM. 187 500 von ins- gesamt RM. 500 000 Kommanditkapital der Firma Conrad Kissling Kommanditges., Breslau, die einen Biervertrieb u. Resteurationsbetrieb unterhält Der Grundbesitz der Kulmbacher Rizzibräu A.-G. umfasst 5.1 ha, wovon 1.8 ha bebaut sind. Das Brauereigrundstück in Kulmbach besteht aus Sudhaus, Maschinen- u. Kesselhaus, Kellerei u. Versandhalle, Schwank-, Pich- u. Fässerhalle, Büttnerwerkstätte mit Maschinen, Wagenremise u. Autogarage, Verwaltungsgebäude mit Wohnungen, Eishaus nebst Eisweiher u. Eiselevator, Industriegleis, Wiesengrundstücken. Die Betriebsanlagen sind unter Berück- sichtigung der neuesten technischen Erfahrungen modernisiert. Der Grundbesitz der Markgrafenbräu G. m. b. H. hat eine Grösse von 12 360 dm, davon sind bebaut 2460 qm. Es besteht aus Sudhaus, Maschinenhalle, Böttcherei, Kellereien u. Kontorgebäude. Das Sudhaus nebst Gärkellern u. Lagerkellern wurde im Jahre 1928/29 neu erbaut u. eingerichtet. Pacht- bzw. Übernahmevertrag mit der Kulmbacher Rizzibräu A.-G.: Die G.-V. vom 28./10. 1930 genehmigte den Abschluss eines Vertrages zwischen der Reichelbräu u. der Rizzi- bräu, nach dem die Reichelbräu den gesamten Betrieb der Rizzibräu ab 1./8. 1930 auf 20 Jahre pachtet. Den Aktionären der Rizzibräu A.-G. wird für die Dauer der Pachtzeit eine Div. von zwei Dritteln der jeweiligen auf die Reichelbräu-St.-Akt. ausgeschütteten Div., sowie ein während der gleichen Zeit laufender Ankauf ihrer St.-Akt. zum Kurse von 150 % im Wege der Auslosung gewährleistet. In den ersten fünf Jahren der Pachtzeit werden RM. 200 000, in den zweiten RM. 300 000, in den dritten RM. 450 000 u. in den vierten fünf Jahren RM. 550 000 Rizzi-St.-Akt. von der Reichelbräu A.-G. zu 150 % ausgelost u. angekauft. Die Reichelbräu hat das Recht, während der Pachtzeit den Betrieb der Rizzibräu zu erwerben. Der Betrieb von Rizzibräu braucht nicht in den bisherigen Räumen aufrechterhalten zu werden. Ferner steht der Reichelbräu A.-G. das Recht zu, eine grössere Anzahl Grund- stücke der Rizzi zu erwerben. Absatz: 1927/28–1929/30: Reichelbräu: 102 000, 101 000, 96 000 hl; Rizzibräu: 55 286, 50 870, 47 418 hl; Markgrafenbräu: 43 843, 46 665, 42 221 hl. Kapital: RM. 3 506 000 in 12 000 St.-Akt. zu RM. 200, 1100 St.-Akt. zu RM. 1000 u. 2000 Vorz.-Akt. zu RM. 3. – Vorkriegskapital: M. 3 750 000.