6472 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. mühlen vorm. Karl Jung zu Halle a. S., die innere Einricht. derselben wurde 1908 u. 1909 vollständig umgebaut. Besitztum: Die Grundstücke der Gesellschaft in Böllberg umfassen eine Fläche von etwa 73 047 qm, wovon 13 469 qm bebaut sind. Sie umfassen u. a. eine Roggen- mühle u. eine Weizenmühle, die bei normaler Wasserkraft eine Leistungsfähigkeit von 120 t pro Tag haben, ferner fünf Speicher, Geb. für die Reinigungsmasch., ein Kontorgeb. Stall u. Scheune u. drei Wohnhäuser. Ausserdem besitzt die Ges. die Stadtmühle in Halle a. d. Saale, welche z. Zt. stilliegt, in Grösse von 4754 qm, von denen 1578 qm bebaut sind. Zahl der beschäft. Angestellten u. Arb. 87. Verbände: Die Ges. ist sowohl dem Konsortium Deutscher Weizenmühlen 1931 als auch dem Konsortium Deutscher Weizenmühlen 1932 beigetreten, um den höheren Ver- mahlungssatz für Auslandsweizen im Interesse der Qualität ihrer Fabrikate ausnutzen zu können. Kapital: RM. 1 610 000 in 800 St.-Akt. zu RM. 1000, 4000 St.-Akt. zu RM. 200 u. 20 Vorz.- Aktien zu RM. 500. Bei der Einziehung der Vorz.-Akt. wird auf jede Vorz.-Akt. der Betrag von RM. 1000 gewährt. Bei der Liqu. erhält jede Vorz.-Akt. den Betrag von RM. 1000 u. etwaige rückständige Div. vor den St.-Akt. voraus. – Vorkriegskapital: M. 2 000 000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1921–1923 auf M. 42 000 000 in 30 000 St.-Akt. zu M. 1000, 2000 zu M. 5000, 1000 Vorz.-Akt. zu M. 1000 u. 10 Vorz.-Akt. zu M. 100 000. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 12./12. 1924 von M. 42 000 000 auf RM. 1 610 000 in 30 000 St.-Akt. zu RM. 40, 2000 St.-Akt. zu RM. 200, 1000 Vorz.-Akt. zu RM. 5 u. 10 Vorz.-Akt. zu RM. 500. 1930 Neu- stückelung des A.-K. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 9./12. Stimmrecht: Je RM. 200 St.-A.-K. = 1 St.; 1 Vorz.-Akt. = 20 St., in best. Fällen = 200 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., vertragsmässige Tant. an Vorst u. Beamte, RM. 100 für je 1 Vorz-Akt. zu RM. 500 mit Nachzahl.-Anspruch, 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt. von RM. 1000 je Mitgl., der Vors. RM. 1500), Rest G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Anlagevermögen: Areal, Wasserkraft, Turbinen 411 000, Gebäude 349 000, Masch. 363 000, Bahnanschluss 1000, Kraftwagen 40 000, Pferde u. Wagen 500, Betriebs- u. Geschäftsinv. 5000; Umlaufsvermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebs- stoffe 112 885, Fertigfabrikate 485 118, Wertp. 2106, Hyp. 3745, Warenforder. 430 666, Schecks 2066, Kassenbestand einschl. Guth. bei Notenbanken u. auf Postscheckk. 22 667, andere Bank- guth. 9676, (Avale 3312, Wechselverpflicht. begebene Kundenwechsel 10 234) – Passiva: St.- Akt. 1 600 000, Vorz.-Akt. 10 000, R.-F. 94 046. Extr a-R.-F. 32 727, Delkr. 5000, Hyp. 157 500, Kredit. 81 896, Akzepte 201 432, Gewinn 55 828, (Avale 3312, Wechselverpflicht. aus Kunden- wechseln 10 234). Sa. RM. 2 238 429. Das Obligo aus den Banken zum Einzug übergebenen und noch nicht eingegangenen Kundenschecks belief sich am 30./6. 1932 auf RM. 9206. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Löhne u. Gehälter 197 878, soziale Abgaben 15 181, Abschreib. auf Anlage 86 576, Abschr. auf Aussenstände 23 271, Zs. 49 611, Steuern 79 596, Betriebsunkosten 125 673, Gewinn 55 828 (davon R.-F. 3454, Div. auf Vorz.-Akt. 2000, Div. auf St.-Akt. 48 000, Vortrag 2374). – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1931 1008, Rohgewinn auf Waren-Konto 632 606. Sa. RM. 633 614. Die Bezüge des Aufsichtsrats und Vorstandes betrugen für das Geschäftsjahr 1931/32 RM. 20 926. Kurs: Ende 1913: 148 %; 1926–1932: 73.25, 61, 46, –, 32.25, 29.50*, 45 %. Notiert Berlin. Eingeführt am 25./4. 1889 zu 148 %. Sämtl. St.-Akt. sind zugelassen. – In Halle Ende 1926–1932: 73, 60, 46, 29, 32, –*, 46 %. Dividenden: St.-Akt. 1912/13: 9½ %: 1925/26– 1930/31: 0 %; 1931/32: 3 %. Vorz.-Akt. 1924/25–1928/29: je 6 %; 1929/30–1931/32: je 20 %. Direktion: Hans v. Beyer. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Aurel Goethert; Stellv. A. v. Beyer, Hamburg; Bank-Dir. Dr. Böhm, Halle; Rittergutsbes. Fritz Otto, Passendorf. Zahlstellen: Halle a. S.: Hallescher Bankverein von Kulisch, Kaempf & Co.; Berlin: Hardy & Co. G. m. b. H. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Gelreide- markt wie in früheren Jahren von behördlichen Eingriffen nicht verschont geblieben. Vermahlungszwang und Zolländerungen für Weizen, Ausmahlungsvorschriften und Inter- ventionen der Deutschen Getreide-Handels-Gesellschaft für Roggen führten ebenso wie die immer stärker werdende Wirtschaftskrise zu starken Preisbewegungen. Die grosse Arbeits- losigkeit brachte eine erhebliche Schrumpfung des Mehlverbrauchs und in dessen Folge einen kleinen Rückgang unserer Vermahlung. Stadtmühle Bolkenhain Aktiengesellschaft in Bolkenhain. „ Gegründet: 15./3. 1902 mit Wirkung ab 22./1. 1902; eingetr. 7./4. 1902. Übernahmepreis der Firma Landeshuter Mühlenwerke R. Fischer M. 826 000. Firma lautete bis 2./11. 1927: Landeshuter Mühlenwerke, A.-G., mit Sitz in Landeshut i. Schles.