6502 Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. Knape & Würk, Akt.-Ges., Glauchau. un Konkurs.) Über das Vermögen der Ges. wurde am 2./5. 1930 das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr. Müller, Glauchau, Schlossplatz 4. – Das Konkurs- verfahren wurde am 30./11. 1932 nach Abhaltung des Schlusstermins aufgehoben. Die Firma ist somit erloschen. Zuckerfabrik Glauzig in Glauzig. (Börsenname: Glauziger Zucker). Gegründet: Im April 1872. Zweck: Gewinn. u. Raffinerie von Zucker, Gewinn. der hierbei entfallenden Nebenprodukte u. Handel mit Zucker u. allen Nebenprodukten. Betrieb der Landwirtschaft, insbes. auch in der Richtung auf den Anbau von Rüben, mit allen landwirtschaftl. Gewerben u. Industrien, z. B. der Spiritusbrennerei, Ankauf von Rüben u. Zuckerprodukten für Fabrikations- u. Raffineriezwecke. Die Ges. gehört dem Verwertungs- verbande deutscher Spiritusfabrikanten an. Besitztum: Die Ges. besitzt die von den Vorbesitzern im Jahre 1872 erworbene Rübenzuckerfabrik zu Glauzig; ferner gehören zum Betrieb der Ges. über eine 4 km lange Eisenbahnanlage, folg. Gutswirtschaften u. Gebäulichkeiten mit lebendem u. totem Inventar: Glauzig-Görzig (rd. 708 ha), Piethen (rd. 212 ha), Werdershausen mit Cattau (1d. 560 ha), Ostrau (rd. 606 ha), Löbejün (rd. 196 ha), Weissandt-Gnetsch (rd. 664 ha), Arensdorf (rd. 239 ha), Fernsdorf (rd. 259 ha), Klepzig (rd. 188 ha) u. Kütten (rd. 168 ha): insges. 3800 ha; davon sind rd. 1200 ha Eigentum der Zuckerfabrik Glauzig. Die einzelnen Pachtverträge, die sämtlich auf lange Sicht geschlossen sind, laufen noch 6–18 Jahre. 1924 erwarb die Ges. von der Firma Gebrüder Nagel in Halle die Zuckerfabrik Trotha. Die Verarbeit. der von der Zuckerfabrik Nagel gebauten Rüben wird auf die Zuckerfabrik in Glauzig übernommen. Das eigentliche Fabrikgrundst. hat eine Grösse von rd. 5 ha. wovon rd. 3 ha bebaut sind. Die Gebäulichkeiten bestehen aus Hauptfabrikgebäude, Kesselhaus, Kalkofen, elektr. Zentrale, Knochenkohlenhaus, Trockenschnitzelanlage, Zuckerlagerräumen, Trockenschnitzel- lagerraum, Beamtenwohnh., Stallungen, Lokomotivschuppen u. verschied. Nebengebäuden. Die vorhand. Dampfmasch. haben 1750 PS Leistungsfähigkeit. Der gesamte Betrieb ist elektrifiziert worden. Neuerdings ist noch ein Werkstattgebäude mit zahlreichen Werk- zeugmasch. u. grosse ca. 300 000 Ztr. Zucker fassende Speicher errichtet worden; die Schnitzeltrockenanlage wurde erweitert. 1926/27 erwarb die Ges. die Zuckerfabrik Klepzig nebst dazugehörigem Gute von 732.5 Morgen von der Firma Allendorff, mit der bereits eine Interessengemeinschaft bestand. Ausserhalb des Fabrikgrundstückes besitzt die Ges. noch 9 Wohngebäude mit Nebengebäuden u. Gartenland, welche als Wohnungen für Beamte und Arbeiter dienen. – Die Ges. beschäftigt zur Zeit rund 1350 Arbeiter u. 70 Angestellte. Beteiligungen: Die Ges. ist beteiligt an der Gesellschaft für Zuckerrübenerwerb m. b. H., Halle a. S. (Kap. RM. 24 000, Beteil. RM. 10 400), Delitzscher Rübensamenzucht G. m. b. H., Delitzsch (Kap. RM. 360 000, Beteil. RM. 2000), Dampfmolkerei Radegast e. G. m. b. H., Radegast (Beteil. RM. 500). Verbände: Auf Grund der Verordnung vom 27. März 1931 über Zusammenschluss der Zuckerindustrie ist die Ges. Mitglied der , Wirtschaftlichen Vereinigung“ der Deutschen Zuckerindustrie. Statistik: Rübenverarbeitung 1924/25–1931/32: 750 125, 563 750, 1 211 550, 1 252 150, 990 500, 967 250, 1 258 000, 896 500 dz. – In der Brennerei wurden 1929/30–1931/32: 8021, 6195, ? dz Kartoffeln zu Weingeist verarbeitet. Kapital: RM. 7 200 000 in 5200 Aktien zu RM. 1000 und 20 000 Aktien zu RM. 100. Urspr. A.-K. M. 4 500 000 (Vorkriegskapital). Erhöht 1920 um M. 10 500 000, 1921 weiter erhöht um M., 12 000 000 in 10 000 Aktien. Sodann erhöht 1923 um M. 13 500 000 in 11 250 Aktien zu M. 1200. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./12. 1924 unter Berücksichtigung, dass aus der letzten Em. M. 4 500 000 noch unbegeben sind derart, dass M. 500 000 Aktien vernichtet u. die übrigen M. 4 000 000 den Aktion. als Gratis-Aktien im Verh. 9:1 angeboten wurden: es fand somit Umstell. von M. 40 000 000 auf RM. 8 000 000 statt. Der Nennwert der Aktien von bisher M. 600 bzw. M. 1200 wurde auf RM. 120 bzw. RM. 240 ermässigt. 1929 wurden die Akt. zu RM. 120 u. 240 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. – Lt. G.-V. v. 19./11. 1932 Herabsetz. des Grundkapitals in erleichterter Form auf RM. 7 200 000 durch Einziehung von im Eigenbesitz der Ges. befindl. nom. RM. 800 000 Aktien. Der Buchgewinn wird zu Abschr. auf Ökonomie-Konto u. zur Auffüllung des R.-F. auf die gesetzl. Höhe verwandt. Geschäftsjahr: 1./6.–31./5. Gen.-Vers.: 1932 am 19./11. Stimmrecht: Je RM. 100 A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Dotierung von Sonderrücklagen, hierauf bis 7 % Tant. an Vorst. u. Beamte, alsdann 4 % Div., vom verbleib. Betrage 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem Vergüt. der Barauslagen u. eine feste Vergüt.), Rest Super-Div., Vortrag. Bilanz am 31. Mai 1932: Aktiva: Fabrikgrundst. 40 150, Fabrikgebäude 380 000, Wohn- gebäude 59 000, Eisenbahnanlage 70 000, Masch. 680 000, elektr. Licht- u. Kraftanlage 35 000, *