* Nahrungs- u. Genussmittel, Getreide- u. Futterhandlungen, Mühlen. 6553 Pachtung u. die Verpachtung von Grundstücken u. Gebäuden sowie die Erricht. von An- lagen aller Art, die der Erreichung des vorgedachten Zweckes dienen, ferner der Betrieb sonst. Erwerbszweige u. die Beteilig. an and. Unternehm., sofern sie zu dem Betriebe einer Handelsmüllerei in Beziehung stehen. Besitztum: Die Mühlen der Ges. befinden sich in Rüningen u. in Lehndorf bei Braunschweig; Rüningen ist für Weizenmüllerei, Lehndorf für Roggenmüllerei eingerichtet. Der Grund- besitz in Rüningen umfasst rd. 175 800 qm, wovon 4460 am bebaut sind, u. zwar mit einem sechsstöckigen Mühlengeb. mit anschliessendem Getreidesilo, 4 sieben bzw. sechs Stockwerke hohen Getreide- u. Mehlspeichern, einem fünfstöckigen Kleiespeicher, einem Maschinenhaus. einem Kesselhaus, dem Verwaltungsgebäude sowie Beamten- u. Arbeiterwohnhäusern. Die für den Betrieb erforderliche Kraft liefern 2 Dampfkessel nebst Ekonomiser u. Ober- hitzer mit etwa 460 qm Heizfläche u. 2 Dampfmaschinen mit insgesamt 1150 PS, 4 Dynamomaschinen von 2300 Amp. u. 23 Motoren von zus. 253 PS. Der Transport des Getreides erfolgt zum Teil durch eine pneumatische Förderungsanlage mit einer Pumpe von 45 PS. Die Mühle besitzt ausserdem eine Wasserkraftanlage, die aus 4 Turbinen besteht u. bis zu 100 Ps leistet. Die masch. Einricht. umfasst neben den erforderl. Hilfsmasch. 47 doppelte selbsttätig ausrück. Walzenstühle, 17 Grossplansichter sowie 6 weitere Plansichter. Der Betrieb ist für eine tägliche Leistung bis 200 Tonnen eingerichtet. – Das Grundstück der 1920 erworb. ehemal. Braunschweiger Roggenmühle A.-G. liegt in Lehndorf u. umfasst rd. 26 900 qam, wovon 2370 qm bebaut sind. Hier befinden sich ein vierstöck. Mühlengebäude mit anschliessendem fünfstöck. Mehlspeicher, ein acht Stockwerke hoher Getreidespeicher sowie zwei Getreidesilos. Ferner sind ein Maschinenhaus, ein Kesselhaus mit Kohlensilo, ein Öltank u. ein Bürogebäude vorhanden. Die Kraftanlage besteht aus einem Dampf- kessel mit Überhitzer u. Ekonomiser von zus. etwa 200 qm Heizfläche nebst einer Dampfmasch. u. einem Dieselmotor von je 500 PS. Eine Dynamomasch. erzeugt Strom zur Speisung von 10 Elektromotoren mit zus. 100 PS. Die Einricht. der Mühle besteht aus 14 doppelten Walzenstühlen, 10 Plansichtern u. den erforderl. Hilfsmasch., die eine tägl. Leistung bis 100 Tonnen ermöglichen. Im Jahre 1926 sind in der Weizenmühle in Rüningen neue Walzenstühle anstelle der alten eingebaut worden, nachdem vorher in den Jahren 1922/25 die übrige maschinelle Mühleneinrichtung erneuert worden war. Das Werk Rüningen hat dadurch eine erhebliche technische Verbesserung erfahren u. kann als vollkommen modern gelten. –— Auch die technische Einricht. der Roggenmühle in Lehndorf ist im Jahre 1926 durch Aufstellung neuer Masch. ergänzt worden, wodurch gleichfalls eine Verbesserung des Mahlverfahrens erreicht wurde. Im Jahre 1932 wurde ein überalteter Reservekessel durch einen neuen Dampfkessel modernster Bauart ersetzt. – In beiden Mühlen zur Zeit 100 Müller u. Arbeiter. Die Lagerräume gestatten die Lagerung von 23 000 Tonnen Getreide u. Mehl. Verbände: Ausser der Zugehörigkeit zu mehreren Fachvereinen, die weder Kartelle, Preis- konventionen oder ähnliches darstellen, ist die Ges. Mitglied des Konsortiums Deutscher Weizen- mühlen, Berlin. Das Konsortium ist in die Massnahmen der Regierung zur Stützung der Getreidepreise eingegliedert worden. Die ihm angeschlossenen Mühlen haben sich verpflichtet. ½: ihrer Jahresproduktion an Weizen während der Erntezeit für eigene Rechnung und eigenes Risiko anzukaufen und 4 Monate lang unangerührt auf Lager zu halten, um das meistens nach der Ernte einsetzende starke Angebot in Getreide aufzufangen und einen grösseren Preisdruck zu vermeiden. Kapital: RM. 4 250 000 in 3950 Akt. zu RM. 1000 u. 3000 Akt. zu RM. 100. (Am 30./6. 1932 standen der Ges. nom. RM. 1 000 000 Aktien zur Verfügung, die am Gewinn nicht teilnehmen.) – Vorkriegskapital: M. 1 500 000. Urspr. M. 1 750 000. 1903 Herabsetz. um M. 700 000. 1911 erhöht auf M. 1 500 000. Dann erhöht von 1917– 1923 auf M. 90 000 000 in 65 000 St.-Akt. zu M. 1000, 4000 St.-Akt. zu M. 5000 u. 5000 Vorz.-Akt. zu M. 1000. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 17./1. 1925 unter Einzieh. der M. 5 Mill. Vorz.-Akt. mithin von M. 85 Mill. auf RM. 4 250 000 durch Herabsetz. des Nennwertes der 65 000 St.-Akt. zu M. 1000 u. der 4000 St.-Akt. zu M. 5000 auf RM. 50 bzw. RM. 250. Die Aktien zu RM. 50 u. 250 wurden 1929 in Aktien zu RM. 100 u. 1000 umgetauscht. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. Gen.-Vers.: 1932 am 25./10. Stimmrecht: Je RM. 100 St.-Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Gr. 0 des A.-K.), ferner besond. Rückl., dann 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Vergüt.), Uberrest weitere Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Gebundene Stammaktien welche nicht am Gewinn teilnehmen 1 000 000, Anlagevermögen (1 346 004): Grundst. u. Wasserkraft 150 000, Gebäude 868 000, Masch. 328 000, Sprinkler-Anlage 1, Anschlussgleise 1, Fuhrpark 1, Inv. 1. Umlaufs- vermögen (3 288 344): Roh- u. Betriebsstoffe 779 409, fertige Erzeugnisse 617 594, Wertp. 30 001, Forder. aus Warenliefer. u. Leistungen 555 929, Wechsel 42 478, Kassenbestand einschl. Guth. bei Notenbanken u. Postscheckguth. 75 477, andere Bankguth. 1 187 456; (Wechsel- Giro-Obligo 123 084). – Passiva: St.-Akt.) 4 250 000, R.-F. 230 000, Verbindlichkeiten (635 346): nicht abgehob. Div. 5040, Anzahl. auf Waren 3545, Warenliefer. 8452, sonst. Verpflicht. 618 309; Gewinn 519 002, (Wechsel-Giro-Obligo 123 084). Sa. RM. 5 634 348. )Darin enthalten RM. 1 000 000 noch zur Verfügung der Ges. stehende gebundene Aktien, welche nicht am Gewinn teilnehmen.