18 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Industrie- und Privat-Bank Aktien-Gesellschaft. Sitz in Berlin NW 7, Dorotheenstraße 80. Die Ges., die als Hausbank des Michael-Konzerns fungierte, stellte März 1932 ihre Zahlungen ein; Ver- gleichsverfahren folgte. Der Vergleichsvorschlag sieht vor, daß das gesamte Vermögen einem Treuhänder zur Verfüg. gestellt wird, wobei Kleingläubiger mit For- derungen bis zu 1000 RM voll u. die Gläubiger aus dem Direktgeschäft mit 30 % befriedigt werden, die von dritter Seite sichergestellt sind. Im übrigen wird das Institut liquidiert. Vorstand: Paul Koratkowski, Gustav Rosenblatt, Erich Eckert. Aufsichtsrat: Jacob Michael, Dr. Karl Gold- schmidt, Generalmajor a. D. Willi von Livonius. Gegründet: 20./4. 1923 mit Wirkung ab 1./4. 1923; eingetr. 16./7. 1923. Zweck: Betrieb von Bankgeschäften aller Art. Kapital: 1 000 000 RM in 1000 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 50 Mill. M in 42 500 St.-Akt. und 7500 Stück 6 % Nam.-Vorz.-Akt. zu 1000 M. übern. von den Gründern zu pari. Erhöht lt. G.-V. v. 23./7. 1923 um 150 Mill. M in 150 000 St.-Akt., ausgeg. zu 100 %. Lt. G.-V. v. 27./11. 1925 Umstell. des A.-K. von 200 Mill. M auf 5 000 000 RM. Lt. G.-V. v. 12./7. 1927 Herabsetzung um 4 000 000 RM auf 1 000 000 RM. Geschäftsjahr: 1./12–30./11. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Nov. 1931: Aktiva: Kassen- bestand und Postscheckguthaben 20 198, Wechsel 45 427, eigene Wertpapiere und Beteiligungen 8 377 389, Hy- potheken 535 013, Grundstücke 1 497 570, Debitoren 8 732 198, Inventar 1, Archiv 1, Verlust (1931 5 808 289 abzügl. Gewinnvortrag 566 291) 5 241 998, (Avale und Bürgschaftsforderungen 24 523 788). – Passiva: A.-K. 1 000 000, Reservefonds 500 967, Rücklage 4 000 000, Hyp. 1 810 000, Akzeptverpfl. 66 700, Kred. 14 078 622, Kreditoren II 2 250 342, Ruckstellungen 743 164, (Avale und Bürgschaften: 24 523 788). Sa. 24 449 795 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnune: Debet: Hand- lungsunkosten, Steuern, Zinsen, Abschreibungen usw. 6 504 528. – Kredit: Gewinnvortrag 566 291, Rohgewinn 696 239, Verlust 5 241 998. Sa. 6 504 528 RM. 23% . 192 6/2 7–1930/31: 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 0. 10, 10, Industriefinanzierungs-Aktiengesellschaft Ost. Sitz in Berlin W8, Behrenstraße 14–16. Vorstand: Carl Schubert, Gerhard Schauke. Prokuristen: Dr. Werner Schultze-Rhonhof, Oskar Höpfner, Albert Fock, Fritz Müller. Aufsichtsrat: Vors.: Hans Kraemer“), Berlin; Stellv.:: Otto Wolff*), Köln; Geh.-Reg.-Rat Ludwig Kastl*), Berlin; sonst. Mitgl.: Dr. Alfred Busemann, Essen; Gen.-Dir. Dr.-Ing. Friedr. Eichberg, Berlin; Dr. Karl Fehrmann, Berlin; Fabrikbes. Walter Fro- wein, Lennep; Dir. Georg Gasper, Köln-Deutz; Kom- merz.-R. Adolf Haeffner, Frankf. a. M.; Fabrikbes. Paul Hager, Remscheid; Syndikus Dr. Jac. Herle*), Berlin; Gen.-Dir. Wilh. Kleinherne, Magdeburg-Buckau; Dir. Dr.- Ing. Herb. von Klemperer, Dir. Karl Lange*), Dir. Dr. Ernst Lemcke, Berlin; Gen.-Dir. Dr.-Ing. Otto Oesterlen, Breslau; Reichsmin. a. D. Hans von Raumer), B.-Char- lottenburg; Gen.-Dir. Dr.-Ing. Wolfg. Reuter, Duisburg; Dir. Hermann Reyss, B.-Siemensstadt; Bank-Dir. Samuel Ritscher*), Berlin; Dir. Dr.-Ing. Willy Sarfert, Nieder- sedlitz-Dresden; Bank-Dir. Gustaf Schlieper*), Berlin; Dr.-Ing. Gustav Schmaltz, Offenbach a. M.; Dir. Carl Schnetzler, Mannheim; Dir. Dr. jur. Oskar Sempell, Berlin; Bank-Dir. Siegfried Simmonds, Berlin; Dir. Hans Wellhausen, Nürnberg; Dir. W. Wittke, Dresden. Gegründet: 16./7. 1926; eingetr. 9./8. 1926. Zweck: Förder. der Handelsbeziehungen zwischen der deutschen Industrie und den Ländern des Ostens, insbesondere die Finanzierung von Lieferungsgeschäf- ten deutscher Firmen nach diesen Ländern. Die Ges. ist zum Erwerb und zur Veräußerung von Grundstücken, zur Beteiligung an fremden Unternehmungen gleicher oder verwandter Art sowie zum Abschluß von Inter- essengemeinschaftsverträgen mit anderen Ges. berech- tigt. Die Aufgabe der Ges. besteht darin, die Finan- zierung der langfristigen Wechsel, die deutsche Indu- striefirmen für die unter die Ausfallbürgschaft von Reich und Ländern fallenden Lieferungen nach Rußland auf die Russische Handelsvertretung gezogen haben, bei einem Bankenkonsortium von deutschen Privat- und Staatsbanken, das unter der Führung der Deuftschen Bank und Disconto-Ges. steht, zu ermöglichen. Das Konsortium stellte 1926 einen Kreditbetrag von 120 000 000 RM bereit und erhöhte diesen später auf 180 000 000 RM, wozu noch ein holländischer Banken- syndikatskredit von 30 000 000 Gulden kam, der unter Führung der Darmstädter und Nationalbank erreicht wurde. Damit waren insgesamt rd. 230 000 000 RM be- reitgestellt. Die bis Ende 1927 erreichte Ziffer der Flüssigmachung von 110 000 000 RM aus zugesagten *) Mitgl. des Arbeits-Ausschusses des A.-R. 151 000 000 RM Krediten erhöhte sich bis Ende 1928 auf 147 000 000 RM, wobei an Akzepten der russischen Ein- kaufsstellen hier eingeliefert worden sind: Deutsches Konsort. 23 884 000 §, Holländ. Syndikat 29 596 000 holl. fl. Im Geschäftsjahr 1930 war es möglich, den Ge- schäftsumfang dadurch einigermaßen auf der Ziffer von Ende 1929 zu erhalten, daß das unter der Füh- rung der Deutschen Bank und Disconto-Ges. stehende Bankenkonsortium mehrfach neue Mittel zur Finanzie- rung russischer Aufträge an die deutsche Industrie zur Verfügung stellte, wodurch der fortschreitende Ab- gang an Geschäften aus dem nunmehr nahezu abgedeck- ten 300-Mill.-Kredit von 1926/27 weniger fühlbar wurde. Das Geschäftsjahr 1931 war bestimmt durch das im April zustandegekommene „Pjatakoff-Abkommen“. In- folge dieses umfangreichen Bestellungsprograinms hatte die Ges. bis 31./12. 1931 durch das Kreditkonsortium „Rußland 5*D 95 000 000 RM*) russische Akzepte und im Konsortium 6 und 7 108 000 000 RM*) russische Ak- zepte flüssig gemacht, ohne jedoch alle gestellten Kre- ditwünsche erfüllen zu können. Als Rediskontkredite standen zur Verfügung für „Rußland 5*%e 100 000 000 RM, „Rußland 6*'e 150 000 000 und „, Rußland 7*' 45 000 000 RM. Im Geschäftsjahr 1932 Bildung des 13 Banken und Bankfirmen zählenden Kreditkonsortiums ,„ Rußland 8*, das über einen Rediskontkredit von 136 000 000 RM ver- fügte und dazu bestimmt war, die Reste der 1931er Be- stellungen zu finanzieren. Im besonderen war aber den Antragstellern damit gedient, daß das Konsortium den zulässigen äußersten Verfall der hereinzunehmenden russischen Akzepte auf den 31./12. 1934 hinausschob, denn die Ausführung der ohne Kreditgewährung ge- bliebenen Bestellungen hatte vielfach ruhen müssen. – Dem Konsortium 8 folgten im Berichtsjahre noch drei Konsortien. Konsortium 9, im August gebildet, ver- fügte zwar nur über 14 000 000 RM, die von der Deut- schen Golddiskontbank einem entsprechend kleinen Kon- sortium von sechs Banken zur Verfügung gestellt wurden. – Konsortium 10, aus zwölf Banken und Bank- firmen bestehend, kam Mitte September mit 110 000 000 RM zustande und war zur Finanzierung der stark hinter der Ziffer des Vorjahres zurückgebliebenen rus- sischen 1932er Bestellungen bestimmt. Immerhin reich- ten dafür die 110 Millionen, die bis Ende November restlos zugeteilt waren, nicht aus, und in der zweiten Dezemberhälfte kam es zur Bildung des aus 14 Banken und Bankfirmen bestehenden Konsortium 10 A mit fast *) Bis Febr. 1932 auf 97 500 000 RM bzw. 144 500 000 Reichsmark erhöht.