Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. 33 Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 921 158 RM (Res. 125 937, Unterst.-F. 30 000, Abschrbg. auf Ge- bäude 100 000, Div. 400 400, Tant. 106 616, Vortrag 158 205). – 1929: Gewinn 966 385 RM (Unterst.-F. 30 000, Steuerres. 200 000, Rückstell. für Bauten 60 000, Div. 400 400, Tant. 109 187, Vortrag 166 798). – 1930: Ge- winn 1 013 276 RM (Tant., Grat., Unterst. 115 231, Div. 440 400, Steuerres. 200 000, Unterst.-F. 30 000, Vortrag 227 645). – 1931: Gewinn 837 363 RM (Tant., Grat., Unterst. 79 218, Div. 280 400, Sonderrückl. 220 000, Unterst.-F. 30 000, Vortrag 227 745). – 1932: Gewinn 711 203 RM (davon Sonderrückl. 180 000, Unterstütz.-F. 30 000, Div. auf St.-Akt. 240 000, Div. auf Vorz.-Akt. 400, Tant., Gratifik. u. Unterstütz. 28 214, Vortrag 232 589). Nach dem Geschäftsbericht 1932 sind die ungün- stigen Wirkungen der reichsgesetzlichen Eingriffe vom Dezember 1931 in die Rechte der Hypothekengläubiger erst im Berichtsjahr voll zur Wirkung gekommen. Mit den wachsenden Schwierigkeiten der Grundstücksver- hältnisse und mit der Durchführung der Notverordnung wurde eine erheblich vermehrte Verwaltungs- und Ueberwachungsarbeit notwendig. Die sich erst allmäh- lich verringernde Einengung des Kapitalmarktes schloß jedes Neu-Emissionsgeschäft aus. Die Verordnung über Zinserleichterung für den landwirtschaftlichen Real- kredit vom 27. September 1932 ist für die Bank von ge- ringerer Bedeutung, da der landwirtschaftliche Hypo- thekenbestand nur 634 631 GM beträgt. Laut ministe- rieller Bekanntmachung unter dem 5. Januar 1933 ist die Bank in der Lage, die von ihr auf Grund von Hypotheken ausgegebenen Schuldverschreibungen in gleicher Höhe weiter zu verzinsen. Bremen-Amerika Bank Aktiengesellschaft. Sitz in Bremen. Wachtstraße 32/ Böttcherstraße 4. Vorstand: Egbertus Heikamp, Robert E. Harcke. Prokuristen: Fr. Hofmann, Ferd. Reissenweber. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Konsul Dr. h. c. Ludw. Roselius; Stellv.: Geh. Baurat Dr. h. c. Sporkhorst, Wilh. Koenenkamp, Dir. Wilh. Stegemeyer, Dir. Wilh. Bock, Rechstanwalt Dr. jur. W. Nolting-Hauff, Bremen. Gegründet: März 1920; eingetr. 1./4. 1920 unter Otto Schroeder & Co., Kommanditges.; am 23./3. 1922 in eine K.-G. a. A. umgewandelt. Die G.-V. vom 17./9. 1923 beschloß die Aenderung der Firma in Bremen- Amerika Bank Kommanditges. auf Akt.; in der G.-V. vom 30./8. 1924 wurde die Umwandlung der bisherigen Kommanditges. in eine A.-G. beschlossen. Zweck: Betrieb von Bank-, Handels- und indu- striellen Geschäften. Kapital: 3 000 000 RM in 10 000 Akt. zu 20 RM und 2800 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 20 000 000 M in 20 000 Akt., übernommen von den Gründern. Lt. G.-V. v. 10./4. 1923 erhöht um 80 000 000 M, lt. ao. G.-V. v. 1./6. 1923 erhöht um 150 000 000 M und lt. G.-V. v. 2./4. 1924 um 550 000 000 Mark auf 800 000 000 M. Kap.-Umstell. lt. G.-V. v. 26./7. 1924 von 800 000 000 M auf 2 000 000 RM (400: 1) in 100 000 Akt. zu 20 RM. Sodann it. G.-V. v. 30./8. 1924 Kap.-Erh. um 2 000 000 RM, wovon zunächst 1 000 000 RM in 1000 Aktien zu 1000 RM mit Div.-Ber. ab 1./9. 1924 zu 120 % begeben sind. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 4./3. – Stimmrecht: Je 20 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), dann 6 % Div., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Der A.-R. erhält mind. je 1000 RM, der Vors. mind. 2000 RM. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Kasse, fremde Geldsorten u. fäll. Zins- u. Div.-Scheine 114 264, Guthaben bei Noten- u. Abrechnungs-(Clearing) Banken 206 467 (davon entfallen auf deutsche Notenbanken allein 166 764), Schecks, Wechsel u. unverzinsl. Schatz- anweisungen: a) Schecks u Wechsel 464 758, b) unver- zinsl. Schatzanweis. u. Schatzwechsel des Reichs u. der Länder 50 993, Nostroguthaben bei Banken und Bank- firmen mit Fälligkeit bis zu 3 Monaten 678 369 (davon innerhalb 7 Tagen fällig 678 369), Rembourskredite: sichergestellt durch Fracht- oder Lagerscheine 146 099, sichergestellt durch sonstige Sicherheiten 91 028, ohne dingliche Sicherstellung 212 030, sonstige börsengängige Wertpapiere 3925, Debit. in lauf. Rechnung 3 376 944 (durch börsengängige Wertpap. gedeckt 91 913, durch sonst. Sicherheiten gedeckt 2 999 511), (Aval- und Bürg- schafts-Debitoren 961 131), Bankgebäude 600 000, sonst. Immobilien 152 436, sonst. Aktiva (Mobilien) 1. – Pas- siva: A.-K. 3 000 000, Reserven 302 174, Rückstell. 58 715, Kreditoren: a) seitens der Kundschaft bei Dritten be- nutzte Kredite 449 157, b) deutsche Banken, Bankfirmen, Sparkassen u. sonstige deutsche Kreditinstitute 302 051, c) sonstige Kreditoren 1 811 112, (Aval- u. Bürgschafts- verpflichtungen 961 131), Gewinnvortr. aus 1931 39 045, Gewinn 135 061. Sa. 6 097 314 RM. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. Erläuterungen zur Bilanz: Bei dem Posten: Schecks, Wechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen, dessen Gliederung aus der Bilanz hervorgeht, ist zu bemerken, daß unsere Verbindlichkeit aus rediskontierten Wechseln sich nur auf 14 693 RM beläuft, fällig innerhalb 14 Tagen. Eigene Akzepte, eigene Ziehungen oder Solawechsel von Kunden an die Order unserer Bank sind nicht im Um- lauf. — Mit den täglich fälligen Guthaben bei Noten- und Abrechnungsbanken und dem Bestande an jederzeit dis- kontierbaren Warenwechseln errechnet sich eine Liqui- dität von 69 %. – Die Rembourskredite sind in diesem Jahre in Höhe von 449 157 RM gesondert neben den Debi- toren ausgewiesen. Von den Debitoren im Betrage von 3 376 944 RM sind 90 % durch Sicherheiten gedeckt. – Auf dem Konto Bankgebäude, das bereits im Berichts- jahre auf 600 000 RM abgeschrieben wurde, ist, vorbe- haltlich der Genehmigung durch die G.-V., eine weitere Abschreib. in Höhe von 50 000 RM vorgesehen. Die Mobilien wurden bereits im Berichtsjahre auf 1 RM abge- schrieben. – Das Konto Immobilien erhöhte sich im Be- richtsjahre um 45 435 RM durch Uebernahme von zwei bebauten Grundstücken. Es wird der G.-V. vorgeschlagen, durch Abschreibungen im Betrage von 54 435 RM das ge- samte Konto Immobilien auf 70 % der betreffenden Ein- heitswerte zurückzuführen. 3 Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Un- kosten 160 819, Steuern u. soziale Abgaben 78 808, Ge- winn 174 106 (davon Abschreib. auf Bankgebäude 50 000, do. auf Immobil. 54 436, Rückstell. 50 000, Tant. 5000, Vortrag 14 670). – Kredit: Vortrag aus 1931: 39 045, Einnahmen aus Zinsen u. Provisionen 288 259, sonstige Gewinne 86 429. Sa. 413 733 RM. Die Gesamtbezüge von Vorstand u. A.-R. einschl. Dienstaufwandsentschädig. betrugen für 1932 28 7900 RM. Dividenden 192 7–1932: 5, 5, 5, 5, 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht für 1932: Das Jahr 1932 ist ein Jahr des Ueberganges gewesen. Der noch im Vorjahre unaufhaltsam scheinende Rückgang aller wirt- schaftlichen Dinge ist zum Stillstand gekommen. Ob die Weltwirtschaft bereits für einen neuen Konjunktur- aufschwung reif ist, muß die Zukunft zeigen. Bremens Handel, Schiffahrt, Industrie und Finanzinstitute sind im Berichtsjahre von besonderen Erschütterungen ver- schont geblieben. Die Zusammenbrüche von Unterneh- mungen in den Vorjahren scheinen in ihren Auswirkun- gen überwunden zu sein. Obwohl die bremische Wirt- schaft als die einer Welthafenstadt fast ausschließlich auf den Handel mit dem Auslande eingestellt ist und die deutsche Ein- und Ausfuhr sich im Berichtsjahre weiter stark verringerte, konnte bei den meisten und wichtigsten Firmen eine erfreuliche Konsolidierung der Verhältnisse beobachtet werden, zum Teil durch Um- stellung oder Abstoßung unrentabler Unternehmungen. Der Geschäftsverkehr der Bank im Jahre 1932 und das Bilanzergebnis können in Anbetracht der in der all- gemeinen Wirtschaftslage begründeten ungünstigen Faktoren, welche die Geschäftstätigkeit auf allen Ge- bieten und damit den Umsatz hemmten, als normal und befriedigend bezeichnet werden. Nennenswerte Ausfälle aus Kreditgewährungen oder sonstigen Engagements sind nicht eingetreten.