56 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Liquidations-Casse in Hamburg Aktiengesellschaft. / Sitz in Hamburg, Gröninger Straße 10. Verwaltung: Vorstand: Arthur Friedlaender, Hubert E. Hart- mann, Paul Michael Mendel. –— Stellv. Direktoren: Adolf Keuneke, Wilhelm Kurtz, sämtlich in Hamburg. Prokurist: W. Siefke. Aufsichtsrat: Vors.: H. W. J. Peters (Conrad Hinrich Donner), Hamburg; Stellv.: Wilhelm Micha- helles (Gebrüder Michahelles), Hamburg; sonst. Mitgl.: Ernst Hermann Otto Bacmeister (Bacmeister & Kurtz), Hamburg; Edgar Bohlen (Bohlen & Behn), Hamburg; Bank-Dir. Eugen Boode (Commerz- und Privat-Bank, Aktiengesellschaft), Hamburg; Arthur Goldschmidt (B. Luria & Co. Succ.), Hamburg; Otto Hertling (Hert- ling & Co.), Hamburg; Bankier Percy Hamberg (L. Beh- rens & Söhne), Hamburg; Bank-Dir. Erich Bechtolf (Deutsche Bank und Disconto-Ges.), Hamburg; Dir. Max Moeller (Zuckerhandelsunion Aktien-Gesellschaft), Ham- burg; Rudolf Philippi (J. Magnus & Co.), Hamburg; Bankier Dr. Fritz Warburg (M. M. Warburg & Co.), Hamburg. Entwicklung: Gegründet: 1887. Firma bis 1920: Waaren-Liqui- dations-Kasse. Die Tätigkeit der Ges. erstreckte sich vor dem Kriege auf Garantierung der Erfüllung von Termingeschäften in Waren, und zwar für Kaffee, Zucker, Baumwolle und Kautschuk. Um bei Wiedereröffnung der Termin- märkte der Ges. den Hamburger Platz zu erhalten, wurde die Geschäftstätigkeit im Jahre 1920 erweitert und die im Jahre 1871 gegründete Maklerbank durch Fusion übernommen. Außerdem übernahm die Ges. das bisher von der Commerz- & Privat-Bank geführte Effek- ten-Liqu.-Büro auf eigene Rechnung. Im Laufe des Jahres 1925 wurde der offizielle Terminhandel für Me- talle (Kupfer und Zinn), Zucker, Kautschuk, Kaffee und Wertpapiere wieder aufgenommen, und die Ges. verbucht diese Geschäfte. Am 15./9. 1926 nahm die Bank den Geschäftsverkehr ihrer Effektengiroabteilung auf. Zum Zweck der Einführung des Effektenferngiro- verkehrs wurde am 15./10. 1926 eine Arbeitsgemein- schaft deutscher Effektengirobanken errichtet, der bis jetzt die Effektengirobanken in Berlin, Breslau, Dres- den, Essen, Frankfurt a. M., Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart angehören. Im Jahre 1928 wurde der Ultimo-Zahlungsausgleich zwischen Hamburg und Berlin in Zusammenarbeit mit der Liquidationskasse in Berlin für die von den Mitgliedern getätigten Wert- papiertermingeschäfte eingerichtet. Der Ultimo-Zah- lungsausgleich wurde 1929 auch mit Frankfurt a. M. aufgenommen. Ferner übernahm die Ges. die Treu- händerschaft für die Liqu.-Schuldbuchforderungen des Deutschen Reichs und eröffnete für die Teilnehmer einen Ueberweisungsverkehr ähnlich dem der Effekten- giroabteilung. Zweck: Der Gegenstand des Unternehmens ist: a) auf Grund veröffentlichter Regulative die Erfüllung von Termingeschäften, von Geschäften in Waren, Wert- papieren und Devisen dadurch, daß die Ges. den an- deren Kontrahenten gegenüber als Gegenkontrahentin auftritt, oder in anderer geeigneter Weise zu garan- tieren, b) die Abwicklung von Kassa- und Termin- geschäften in Waren, Wertpapieren und Devisen zu übernehmen, c) der Betrieb sonstiger Börsengeschäfte, insbesondere von Depot- und Vorschußgeschäften unter Ausschluß von Spekulationsgeschäften für eigene Rech- nung. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsj.: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Quartal (1933 am 21./3.); je 20 RM des A.-K. = 1 St., bei Abstimmungen über Besetzung des A.-R., Abänder, des Gesellschaftsvertrages und Auflösung der Ges. je 20 RM des Nennwertes der Vorz.-Akt. = 40 St. —– Vom Reingewinn 5–15 % zum R.-F. bis zu 25 % des Grund-Kap.; 5–10 % zum Delkr.-F.; alsdann vertragsm. Tant., vom Rest 8 % an die Vorz.-Akt., 4 % Div. an die Stamm-Aktionäre; vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von 1000 RM pro Mitgl.); Rest Super-Div. an die Stamm-Aktionäre. Zahlstelle: Hamburg: Eig. Kasse. Beteiligungen: Die Ges. beteiligte sich 1928 an der Gründung der Getreidevereinigung A.-G. in Hamburg, von der die Ges. nom. 50 000 RM mit 50 % eingez. Aktien besitzt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 4 600 000 RM. davon 4 500 000 RM St.-Akt., u. zwar 3500 Inh.-St.-Akt. Lit. A zu je 20 RM, 1400 Inh.-St.-Akt. Lit. B zu je 100 RM, 1790 Inh.-St.- Akt. Lit. C zu je 1000 RM, 2500 auf den Namen lautende St.-Akt. Lit. D zu je 1000 RM, wovon 25 % einbezahlt, ferner 100 000 RM 8 % auf den Namen lautende Vorz.- Akt. in 100 Vorz.-Akt. zu je 1000 RM mit 25 % Einzahl. und mit 40fachem Stimmrecht in besonderen Fällen. Bei Auflösung der Ges. erhalten zunächst die Vorz.-Aktio- näre aus dem Liquidationserlös 8 % jährlich auf die jeweils eingezahlten Beträge vom Beginn des jeweiligen Geschäftsjahres an, für das infolge der Auflösung eine Gewinnvyerteilung nicht mehr stattfindet, bis zum Rück- zahlungstermin; ferner erhalten sie ihre sämtlichen auf den Nennwert geleisteten Einzahlungen zurück. Als- dann erhalten die St.-Aktionäre ebenfalls bis 100 % auf die auf ihre Aktien eingezahlten Beträge. Ein etwa dann noch verbleibender Mehrerlös wird auf die Vorz.- Akt. und St.-Akt. nach dem Verhältnis beider Aktien- gattungen verteilt mit der Maßgabe, daß auf die Vorz.- Akt. nicht mehr als 150 % von den auf den Nennwert geleisteten Einzahlungen entfallen. Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 3 000 000 M. 1920 Erhöh. um 1 800 000 M be. hufs Angliederung der Maklerbank in Hamburg. Diese neuen Aktien wurden zu 100 % ausgegeben und den Aktionären der Maklerbank dergestalt angeboten, daß auf jede Aktie der Maklerbank von 1200 M einschl. Div.- Schein für 1920 u. f. eine Aktie der Waren-Liquidations- Kasse entfiel. Von 1922–1923 weiter erhöht auf 22 500 070 Mark. —– Lt. G.-V. v. 28./2. 1925 Umstell. des A.-K. von 22 500 000 M auf 137 600 RM in 6875 St.-Akt. zu 20 RM (16 000 M = 100 RM) und 50 Vorz.-Akt. zu 2 RM. Ferner beschloß die G.-V., die auf 2 RM lautenden Vorz.-Akt. durch Nachzahl. von 48 RM pro Stück in St.-Akt. zu je 50 RM umzuwandeln und Zusammenleg. von 2 alten Vorz.-Akt. zu einer neuen St.-Akt. Lit. B über 100 RM. und das A.-K., das nunmehr 140 000 RM betrug, um 4 960 000 RM auf 5 100 000 RM zu erhöhen. Die neuen Aktien waren für das Geschäftsiahr 1925 zur Hälfte div.- ber. Von den neuen Aktien waren 100 000 RM 8 % Vorz.- Akt. mit 25 % Einzahl. zu pari begeben und 4 860 000 RM St.-Akt., hiervon 2 500 000 RM mit 25 % Einzahl., zu 106 % begeben. Von den vollgezahlten St.-Akt. wurden 140 000 RM St.-Akt. den alten Aktionären zu 1066 % zum Bezuge angeboten. – Lt. G.-V. v. 30./3. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von 5 100 000 RM auf 4 600 000 RM zum Zwecke der Anpassung desselben an die wirtschaftlichen Verhältnisse durch Einzieh. von 500 000 RM eigener volleingezahlter Stammaktien. Kurs ult. 192 7–1932: 140, 115, 83.50, 70, 52*, 49 %. Notiert in Hamburg. (Zugelassen sind die St.- Akt. Lit. A, B und C Nr. 1–10 520.) Wiedereinfüh- rung des herabgesetzten A.-K. im August 1932. Dividenden 192 7–1932: St.-Akt. 8, 7, 7, 5, 0, 5 % (Div.-Schein Nr. 8). Statistik:: Jahresumsatz 1929–1932: Effekten- Giroverkehr: Oertl. Giroverkehr nom. 1127.4 Mill. RM, 781.6 Mill., 776.9 Mill., 434.5 Mill.; Ferngiroverkehr: nom. 182.2 Mill. RM, 123.8 Mill., 149.5 Mill., 136.4 Mill. – Schuldbuch-Giroverkehr: Oertl. Giroverkehr nom. 69.7 Mill. RM, 109.1 Mill., 84.9 Mill., 121.7 Mill.; Fern- giroverkehr 1931–1932: nom. 19.7 Mill., 34.1 Mill. RM. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Nicht ein- gezahltes A.-K.: a) St.-Akt. (75 % auf 2 500 000) 1 875 000, b) Vorz.-Akt. (75 % auf 100 000) 75 000, Kasse u. Post- scheckguthaben 4375, Guthaben bei Noten- und Abrech- nungsbanken 85 910, Wechselbestand 297 499, Nostrogut- haben bei Banken und Bankiers: a) innerhalb von 7 Ta- gen fällig 3 000 000, b) bis zu 3 Monaten fällig 250 000; Vorschüsse gegen Wertpapiere 888 855, Reports u. Vor-