Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 161 ten der Niederlausitz mit weitgehend modernisierten Anlagen erwarb die Bubiag 1917 im Kasseler Revier die Gewerkschaft Frielendorf u. verstärkte später ihren Besitz im dortigen Revier durch Erwerb der Kuxe der Gewerkschaft Marie am Hirschberg. – 1920 Ueber- nahme der Gewerkschaft Vereinigte Schwiebuser Koh- lenwerke. – März 1922 Erwerb der Grube Elfriede u. der Dampfziegelei Schacksdorf. – 1923 Gründung der Braunkohlengewerkschaft Muskau zusammen mit d. Graf von Arnimschen Standesherrschaft Muskau u. der Ilse Bergbau-A.-G. – Gemeinsam mit der ietzt- genannten Ges. Gründung der Ostelbischen Braun- kohlen A.-G. sowie im Verein mit der Ilse u. der Generaldirektion der Grafen Henckel von Donners- marck, Beuthen, Errichtung der Barbara Bergwerks- A.-G. – 1927 Stillegung des Betriebes der Gewerk- schaft Vereinigte Schwiebuser Kohlenwerke. – Kauf des Rittergutes Jahmen in d. Oberlausitz (2200 ha). – Erwerb der Braunkohlengrube Friedrich Wilhelm I bei Kostebrau gemeinsam mit den Niederlausitzer Kohlen- werken u. Stillegung des Betriebes. – 1928 Einstel- lung des Betriebes auf der Grube Marie am Hirschberg. – Erwerb eines forstfiskalischen Feldes zur Ver- stärkung des Kohlenfelderbesitzes für d. Mückenberger Werke u. Arrondierung durch Austausch mit Feldern der Mitteldeutschen Stahlwerke. – Beteiligung an d. Gründung der Braunkohlen-Gas G. m. b. H. in Kassel mit d. Stettiner Chamottefabrik u. an d. neugegründe- ten Vereinigten Braunkohlen- u. Brikett-Handels-G. m. b. H. gemeinsam mit der Friedlaendergruppe. – 1930 Beteilig. an d. Gewerksch. Freier Rhein zus. m. d. Gräfl. Schaffgotsch'schen Werken nach Verkauf eines Minder- heitspakets von Ilse-Aktien an die Viag. – Anfang 1931 Stillegung des Werkes Bismarck I bei Poley wegen restlosen Abbaus der Oberflözkohle. – 1933 Stillegung der Fabrik Milly bei Mückenberg. Die Be- fegschaft wurde anderweitig beschäftigt. Zweck: Errichtung, Erwerb, Ausbeutung, Pachtung, Betrieb, Verpachtung u. Veräußerung v. Bergwerken u. Berg- werksgerechtsamen sowie industriellen Anlagen aller Art, vornehmlich der Braunkohlen- u. Brikettindustrie. Besitztum: Grundbesitz in einer Größe von 6500 ha. Die Ges. besitzt die Friedlaendergrube bei Zschornegosda mit einer Abraumbrücke für eine Jahresleistung von 15 000 000 cbm gewachsenen Boden, die Grube Marie- Anne in Kleinleipisch mit einer Abraumförderbrücke für eine Jahresleistung von 13 500 000 cbm, die Brikett- fabriken Emanuel in Dolsthaida mit 36 Pressen, Marie- Anne in Bockwitz mit 13 Pressen, Milly in Bockwitz mit 13 Pressen und Bismarck I in Poley mit 7 Pressen (stillgelegt); die Dampfziegelei Schacksdorf mit einer Leistungsfähigkeit von 6 000 000 Rohbauklinkern. Die Brikettfabriken haben eine jährliche Leistungsfähigkeit von rd. 2 100 000 t, in den elektrischen Stromerzeu- gungsanlagen sind 54 000 kW installiert. Die Werke Milly, Marie-Anne u. Emanuel sind an den Vorbahnhof Mückenberg an der Reichsbahn und die Grube Bis- marck I an die Station Poley der Zschipkau–Finster- walder Eisenbahn durch eigene Gleise angeschlossen. Die Werke sind mit Werkstatt- u. allen sonstigen Hilfsanlagen versehen. Eine neuzeitlich ausgestattete Zentralwerkstatt befindet sich in Dolsthaida. –— Die Ges. besitzt einschl. ihrer Konzernwerke 1250 Woh- nungen sowie zwei Ledigenheime. 1933 wird die Ges. aus den Mitteln. die ihr an Steuergutscheinen zufließen, folgende Anlagen zusätz- lich erstellen: Auf den Lausitzer Werken wird eine elektrische Entstaubungsanlage in einer Brikettfabrik errichtet; ferner werden hier in zwei Fabriken größere Umbauten und Ergänzungen im Naßdienst ausgeführt. Sodann ist ein Raupenbagger in Auftrag gegeben wor- den. Auf dem im Kasseler Revier belegenen Werk Frielendorf werden verschiedene Umbauten im Pressen- und Kühlhaus sowie in der Verladung ausgeführt. Der Gesamtwert dieser zusätzlich vergebenen Aufträge be- läuft sich auf 520 000 RM. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört dem Ostelbischen Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, I. Braunkohlensyndikat von 1928 G. m. b. H. zu Berlin an, das bis 31./3. 1933 unkündbar ist. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. –— G.-V. spät. Ende Dez. (1932 am 11./11.) in Berlin; jede St.-Akt. od. Vorz.-A. = 1 St. – Vom Reingew. 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %); etwaige von der G.-V. zu beschließende besondere Rückl. u. Abschreib.; alsdann den Vorz.-A. bis zu 7 %; dann den St.-A. 4 % Vor-Div.; der A.-R. erhält aus dem Ueberschuß 6 %; Rest zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Berl. Handels- Ges., S. Bleichröder, Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Gewerkschaft Frielendorf, Berlin. –— Kuxenzahl: 1000. – Beteilig. mit 100 %. – Das Werk ist durch eigenes Gleis an die Station Frielendorf der Reichs- bahnstrecke Treysa–Malsfeld angeschlossen u. besitzt neben den üblichen Abraum-, Kohlengewinnungs- und Fördereinr. einen Kabelbagger mit 1 Mill. cbm. Jahres- leistung und eine achtpressige Brikettfabrik sowie ein Kraftwerk von 1250 kW. Die Gewerkschaft Frie- lendorf gehört dem „Verkauf Hessischer Braunkohlen G. m. b. H. in Kassel'' an, dessen Dauer bis zum Jahre 1935 vertraglich festgelegt ist. Gewerkschaft Marie am Hirschberg bei Groß- Almerode. – Kuxenzahl: 1000. – Beteil. mit 90 % u. 10 % Beteil. der Gew. Frielendorf. – 1928 stillgelegt. Gewerkschaft Vereinigte Schwiebuser Kohlenwerke, Berlin. –—– Kuxenzahl: 1000. – Beteil. mit 100 % –— 1927 stillgelegt. Braunkohlen-Gewerkschaft Muskau. – 1923 gegr. – 1000teilig. — Beteilig. mit 33 %. – Verfügt in d. Oberlausitz über großen, noch unerschlossenen Felder- besitz. Ostelbische Braunkohlen-A.-G., Berlin. – Gegr. 1923 mit 20 000 RM Kapital. – Beteilig. mit 50 %. – Besitzt Abbaugerechtigkeiten in der Oberlausitz, die Gew. Blitz. Priebuser Braunkohlenwerke A.-G., Berlin. – Gegr. 1921. – Kapital: 330 000 RM. – Beteilig. fast 50 %. „Hassia Kohlenvertriebsgesellschaft m. b. H., Kassel. –— Gegr. 1923. – Kapital: 5000 RM. –— Beteil. mit 100 % —– Vertrieb der Erzeugnisse der Gew. Frielendorf. Vereinigte Braunkohlen- u. Brikett-Handels-G. m. b. H., Berlin. – Gegr. 1928. – Kapital: 800 000 RM. – Beteilig. mit 50 %. – Vertreibt als Werkhandelsges. Lausitzer Briketts und Rohkohlen. Braunkohlen-Gas G. m. b. H., Berlin. – Gegr. 1928 mit 20 000 RM Kapital. –— Beteilig. mit 50 %. – Herstellung von Stadtgas aus Braunkohle in Kassel. Bubiag Grundstücks-A.-G., Berlin. – Gegr. 1922 mit 25 000 RM Kapital. – Beteilig. mit 100 %. – Verwal- tung des Grundstücks Potsdamer Straße 14. Konsumanstalt Bubiag G. m. b. H., Mückenberg N.-L. – Gegr. 1920 mit 1200 RM Kapital. – Beteilig. 100 %. – Liefert der Belegschaft preiswert Lebensmittel und andere Gegenstände des täglichen Bedarfes. Siedlung Heimat G. m. b. H., Berlin. – Gegr. 1917. – Kapital: 12 000 RM —– Beteilig. maßgeblich. Gewerkschaft Freier Rhein, die auf dem linken Rhein- ufer ca. 220 Maximalfelder große unverritzte. wert- volle Braunkohlengerechtigkeiten besitzt. – Beteilig. mit 40 %. Außerdem 100 % Beteilig. an 48 Gewerkschaften, die unverritzte Kohlenfelder besitzen. Statistische Angaben: Aktienkapital: 20 640 000 RM in 40 000 St.-A. zu 500 RM u. vier Serien zu je 8000 mit 50 % eingez. Vorz.-A. zu 20 RM, sämtl. Inh.-A. Rechte d. Vorz.-A.: Amortisabel; sie genießen eine auf 7 % beschränkte Vorz.-Div. mit Nachzahlungsrecht u. sind mit einf. Stimmrecht ausgestattet. Vorkriegskapital: 8 000 000 M. Urspr. 5 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 2./11. 1908 noch 1 000 000 M (zur Verstärk. der Betriebsmittel u. Tilg. v. Bankschulden); von einer Bankengemeinschaft zu 150 % 11