Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 167 Beteiligungen: Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte, berg. Mitteldeutsche Stahlwerke A.-G., Riesa. Rheinische A.-G. für Braunkohlenbergbau u. Brikett- fabrikation, Köln. Diese Akt. wurden 1932 anläßlich des Verkaufs der Gelsenkirchen-Akt. übernommen (s. u. Entwicklung). Siegener Eisenindustrie A.-G., Düsseldorf. (1908. 2 300 000 RM. Beteilig. 100 % Holdinggesellschaft.) Rosen- Interessengemeinschaften: 1. Interessengemeinschaftsvertrag zwischen Char- lottenhütte und Maxhütte. Abgeschlossen im März 1931 mit Wirkung ab 1./10. 1930. – Dauer bis 30./9. 1950. – Die Charlottenhütte garantiert den außenstehenden Maxhütte-Aktionären zwei Drittel der jeweils selbst ausgeschütteten Dividende, mindestens jedoch 8 %. —– Nach Ablauf des Vertrages oder bei vorzeitiger Be- endigung haben die Maxhütte-Aktionäre das Recht, von der Charlottenhütte Einlösung der Aktien zu 165 % in bar zu verlangen. Auf die im Besitze der Charlottenhütte oder ihrer Tochtergesellschaften be- findlichen Aktien wird keine Dividende verteilt; der nach Abschreibungen von mindestens 8/% auf Anlage- werte und Verteilung von Dividende an die freien Aktionäre verbleibende Reingewinn fällt an die Char- lottenhütte. 2. Interessengemeinschaftsvertrag Maximilianshütte- Mitteldeutsche Stahlwerke-Charlottenhütte. Abgeschl. am 25./9. 1931 mit Wirkung ab 1./10. 1930. – Dauer bis 30./9. 1950. – Die Erträgnisse der nach einheit- lichen Gesichtspunkten zu betreibenden Werke werden nach Absetzung der Steuern, Zinsen u. Abschreibungen zusammengeworfen. Bei der Ausschüttung des Gewinns erhalten die freien Aktionäre von Mittelstahl ein Vor- recht insofern, als aus dem verbleibenden, gemein- samen Ueberschuß Mittelstahl zunächst ein Betrag zu- fließt, der die Gesellschaft instandsetzt, an ihre Ak- tionäre bis 6 % Dividende auszuschütten. Die Maximi- lianshütte verzichtet für sich und ihre Tochtergesell- schaften auf Gewinnanteile aus Mittelstahl-Aktien, er- hält aber den Rest des gemeinsamen Gewinnes. Falls die Aktionäre der Maximilianshütte eine höhere Divi- dende als 8 % erhalten, bekommen die freien Mittel- stahl-Aktionäre die gleiche Mehrdividende. Bei Be- endigung des Vertrages haben die freien Mittelstahl- Aktionäre das Recht, von der Maximilianshütte die Uebernahme ihrer Aktien zu verlangen. Als Entgelt werden dafür entweder Aktien der Maximilianshütte Bilanzen Konzern-Bilanz 31./12. 1930 31./12. 1931 31./12. 1932 31./12.1932 Aktiva RM RM RM RM Anlagen: Grundstücee..... 1 306 992 1 306 992 Geschäfts- und Wohngebäüude. 302 600 3 835 711 2 468 508 3 068 508 InVentarBgp.... 1 1 1 1 Beteiligungen..... . 57 583 655 62 089 641 68 458 698 84 695 370 Umlaufsvermögen: Aktiv-Hypothekben...... — — 30 000 241 112 Schüldnegg 10 280 525 20 669 914 4 417 086 9 130 983 Bankguthaben......... — 1 569 572 14 462 793 15 690 706 Kasse, Reichsbank, Postscheck... 14 396 18 808 25 739 27 249 Wertpapierereee?? — — 19 736 098 Rechnungsabgrenzungspost(en..... — 195 116 195 116 Bürgschaften. — (20 901 944) (20 901 944) Summa 68 181 177 88 183 648 86 357 934 134 092 136 Passiva Aktienkapitadlala 20 483 000 20 483 000 20 483 000 20 483 000 Gesetzlicher Reservefondss..... 20 000 000 20 000 000 20 000 000 20 000 000 Rückstellungen..... — 4 000 000 800 000 2 100 000 Wertberichtigungsposten... — 5 000 000 7 000 000 Verbindlichkeiten: Langfristige Darlehen von Konzerngeselsch. 18 324 741 19 358 830. 9 617 960 Obligationsanleihen...... 39 29 794 336 Sonstige Anleihen... 17 369 525 9 749 344 Langfristige Verpflichtungen: Banken 13 893 904 13 989 967 22 112 217 do, sonstiges 6 000 000 3 000 867 3 000 867 Gläubisenknkn 8 410 377 4 970 725 3 113 002 7 930 472 1) (; ./ %%% ..... 1 918 275 511 278 612 267 2 303 938 2) Summa 68 181 177 88 183 648 86 357 934 134 092 136 ) Davon an Banken 4 224 817, an sonst. Gläubiger 3 171 656, aus Wechseln 534 000 RM. Saldo aus Verrechnung der Summe der Aktienkapitalien, Reservefonds und Bilanzgewinne der konsolidierten Gesellschaften gegen deren Beteiligungsbuchwerte bei der Muttergesellschaft. Erläuterung zur Bilanz per 31. 12. 1932: Die Schuldner betreffen zum größten Teil Kkurzfristige Forderungen. – Unter den langfristigen Darlehen von Konzerngesellschaften, die sich sämtlich durch langfristige Anleihen finanziert haben, befinden sich 17 453 872 RM, die aus der Übernahme eines Teilerlöses der durch unsere holländischen Tochtergesellschaften aufgenommenen Obligationsanleihen stammen. – Die Bankkredite in Höhe von 13 989 967 RM sind in der Bilanz unter langfristige Verpflichtungen ausgewiesen, weil die Ges. dafür im Gesamtumfange langfristige Prolongations- zusagen besitzt, und zwar auch für denjenigen Teil der Bankkredite, der im Verhältnis zu den ausländischen Bankgläubigern formell dem Deutschen Kreditabkommen von 1932 unterliegt. – In den Positionen sonstige langfristige Verpflichtungen und Gläubiger sind Restkaufpreisverpflichtungen im Betrage von 6 Millionen RM enthalten aus dem Erwerb von Aktien der Interessengemeinschaft Maxhütte-Mittelstahl. – Mit Rücksicht darauf, daß sich auch bei Beginn des neuen Geschäftsjahres die weitere Entwicklung der wirtschaftlichen Verhältnisse noch nicht übersehen läßt, hat die Ges. den größeren Teil der in der Vorjahresbilanz enthaltenen Rückstellungen in Anpassung an die vorgeschriebene Bilanzgliederung in einem neu gebildeten Konto Wertberichtigungsposten zusammengefaßt und dieses aus den Ergebnissen des Berichtsjahres auf 5 Millionen RM aufgefüllt. Daneben werden in der Bilanz noch Rückstellungen im Betrage von 800 000 RM ausgewiesen. Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates betrugen für das Berichtsjahr 40 125 RM, die der Mitglieder des Vorstandes 263 200 RM. – Das Wechselobligo beträgt 15 939 967 RM, von denen 13 989 967 RM in der Bilanz als Bankkredite ausgewiesen sind. Erläuterung zur Konzernbilanz: Um den Überblick über die Vermögenslage der Ges. zu vervollständigen, legte die Ges. erstmalig eine Konzernbilanz vor, in der die Bilanzen ihrer Tochtergesellschaften: Siegener Eisenindustrie Aktiengesellschaft, Düsseldorf, N. V. Handel- en Ad- ministratie-Maatschappij Commerce, Amsterdam, N. V. Finantieele Maatschappij Metafina, Amsterdam, N. V. Nederlandsche Agentuur- en Handel- Maatschappij Nedahand, Amsterdam, mit der Bilanz der Mutterges. zusammengefaßt sind. Die Konzernbilanz umfaßt sämtliche Verpflichtungen der Mutterges. und ihrer Tochtergesellschaften. In der Position Beteiligungen sind die industriellen Interessen, im wesentlichen die Beteiligung an den Unternehmungen der Interessengemein- schaft Maxhütte-Mittelstahl und an der Rheinische A.-G. für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation enthalten. – Die außerhalb des eigent- lichen industriellen Beteiligungsinteresses vorhandenen Wertpapiere sind unter dem Umlaufsvermögen besonders ausgewiesen. Sie sind vorsichtig bewertet, höchstens zu den Börsenkursen vom 31. Dezember 1932. – Im Geschäftsjahr 1932 hat die Ges. einen größeren Posten Obligationen ihrer holländischen Tochtergesellschaften zurückgekauft. Die Verpflichtungen aus Obligationsanleihen sind dadurch, wie in der Konzernbilanz ausgewiesen, auf 29 794 336 RM zurückgegangen.