Ö 2 77 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 173 erwähnten Bergwerke Essen, gehören 12 700 Wohnun- gen, ferner Krankenanstalten, Erholungsheime, 1 Kon- zumanstalt mit 142 Verkaufsstellen in Essen u. auf den Außenwerken, schließlich auch noch eine Reihe anderer wWohlfahrtseinrichtungen. Auf der Gußstahlfabrik wer- den zur Zeit (Febr. 1933) rd. 18 100 Arbeiter u. Beamte beschäftigt. – II. Friedrich-Alfred-Hütte in Rhein- hausen (Niederrhein). Die Friedrich-Alfred-Hütte hat einen Grundbesitz von 660 ha, davon 28 ha überbaut. An Erzeugnissen werden hergestellt: Roheisen der ver- schiedensten Sorten, Rohstahl, Halbzeug, Eisenbahn- Oberbaumaterial, Formeisen, Stabeisen, Walzdraht, Eisenbauwerke aller Art. Zement u. Schlackensteine. Die Hütte besitzt eine Hochofenanlage von 10 großen Hochöfen mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von rd. 1.8–2 Mill. t Roheisen u. 2 Schachtöfen zur Erzeug. von Ferro-Chrom, Ferro-Silizium usw. Die in der Ver- längerung des Hochofenwerks angeordnete Kokerei um- faßt 175 Oefen mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 475 000 t, außerdem ist dort eine Anlage zur Gewin- nung von Teer, schwefelsaurem Ammoniak u. Benzol vorhanden. Zur Heranschaffung u. Lagerung der be- nötigten Mengen von Erz u. Koks dienen eine über 1 km lange Hafenanlage mit 11 großen elektrisch be- triebenen Ausladebrücken u. entsprechenden Vorrats- plätzen sowie eine über die ganze Länge der Hoch- ofenanlage sich erstreckende, mehrgleisige Hochbahn- anlage mit darunterliegenden Bunkern. Für die Ver- arbeitung eines Teiles der entfallenden Mengen Hoch- ofenschlacke sind 1 neuzeitliches Hochofen-Zementwerk u. 1 Schlackensteinfabrik bestimmt. Die Stahlwerke, die das Roheisen zum Teil flüssig vom Hochofenwerk beziehen, bestehen aus 1 Thomaswerk mit 2 Roheisen- mischern von je 900 t Inhalt u. 6 Konvertern, sowie 2 Martinwerken mit zus. 8 Martinöfen (darunter 4 kippbare 160-t-Oefen). Die gesamte Leistungsfähigkeit beträgt etwa 1 700 000 t im Jahre. Die von den Stahl- werken gelieferten Rohblöcke gelangen in glühendem Zustande zu den Walzwerken, zu dem 3 Blockstraßen, 5 schwere Fertigstraßen zur Herstellung von Eisenbahn- Oberbaumaterial, Trägern, Knüppeln usw., 3 Mittel- straßen zur Auswalzung von Grubenschienen u. Form- eisen, 3 Feinstraßen zur Erzeugung von Stabeisen jeder Abmessung u. 1 Drahtwalzwerk mit einer Lei- stungsfähigkeit von mehr als 180 000 t Walzdraht jährl. gehören. Den Walzwerken sind die erforderlichen Zu- richtereien u. Lagerplätze für die Walzerzeugnisse mit großen Kranbahnen angegliedert. Die Eisenbauwerk- stätten weisen eine Leistungsfähigkeit von j;ährlich 40 000 t Eisenkonstruktion aller Art auf. Hier wer- den u. a. feste und bewegliche Brücken, Hochofen- gerüste mit Gichtaufzügen u. Verbindungsbrücken, moderne Stahl- und Walzwerkshallen bis zu den größ- ten Abmessungen, Fördergerüste u. Schachtanlagen. Kohlenmischtürme, Fabrik-, Luftschiff- u. Flugzeug- hallen, Wehr- u. Schleusenbauten, Spundwandeisen neuester Bauart usw. ausgeführt. Unter den Neban- anlagen sind u. a. zu erwähnen die mit Hochofengas- dynamos ausgerüsteten elektr. Gleichstrom- und Dreh- stromzentralen sowie 1 große Thomasschlackenmühle. Der Eisenbahnbetrieb verfügt über 38 Normal- und Schmalspurlokomotiven mit einem entsprechend großen Wagenpark auf einer Gleisanlage von etwa 114 km Gesamtlänge. 1 chem. Laboratorium u. 1 physikal. Untersuchungsanstalt dienen zur Prüfung der Roh- stoffe u. Erzeugnisse. Zum Werk gehören 1706 Woh- nungen. Die jährliche Leistungsfähigkeit der gesamten Hüt- tenwerke beträgt 2 000 000 t Roheisen und 2 400 000 t Rohstahl. Förderung der Erzgruben mit Einschluß der Mangan- erzgrube Fernie 1913/14 1 064 055 t 1929,30 709 423 t 1930/81 338 958 t 1931/52 141 038 t B. Kohlenzechen. 1. Zechen Hannover u. Hannibal, Bochum-Hordel. Es sind vorhanden: 3 Förder-Schacht- anlagen (Hannover I/II, Hannover III/IV u. Hannibal) mit 10 Schächten u. 3 Kokereien mit 273 Koksöfen. Erzeugnisse: Gas-, Gasflamm- u. Fettkohlen, Koks, schwefelsaures Ammoniak, Teer, Benzol u. Gas. Be- rechtsame: rd. 3 300 000 qm. Grundbesitz: rd. 440 ha. Beamten- u. Arbeiterwohnungen: rd. 2500. Zahl der Arbeiter u. Beamten (Febr. 1933): 2800. – 2. Bergwerke Essen, Essen-Bergeborbeck. Es sind vorhanden: 3 Förder-Schachtanlagen (Sälzer-Neuack, Helene u. Ama- lie) mit 7 Schächten u. 3 Kokereien mit 320 Koksöfen. Erzeugnisse: Fettkohlen, Briketts, Koks, schwefelsaures Ammoniak, Teer, Benzol und Gas. Berechtsame: rund 7 700 000 qm. Grundbesitz u. Wohnungen: s. Gußstahl- fabrik. Zahl der Arbeiter u. Beamten (Febr. 1933): 2600. – 3. Gewerkschaft Emscher-Lippe, Datteln i. W. Es sind vorhanden: 2 Förder-Schachtanlagen mit 5 Schächten u. 3 Kokereien mit 345 Koksöfen. Erzeug- nisse: Fettkohlen, Koks, schwefelsaures Ammoniak, Teer, Benzol u. Gas. Berechtsame: rd. 24 000 000 qm. Grundbesitz: rd. 500 ha. Beamten- u. Arbeiterwohnun- gen: rd. 2100. Zahl der Arbeiter u. Beamten (Febr. 1933): 2500. – 4. Gewerkschaft ver. Constantin der Große, Bochum. Der im Jahre 1921 abgeschlossene Be- triebs- u. Interessengemeinschaftsvertrag ist mit Wir- kung vom 1./1. 1929 auf eine neue Grundlage gestellt worden. Danach unterliegt das gesamte Vermögon der Gewerkschaft der Verwaltung u. Verfügung der Fried. Krupp A.-G., während der Reingewinn den Gewerken zufließt. Es sind vorhanden: 4 Förder-Schachtanlagen mit 12 Schächten u. 5 Kokereien mit 646 Koksöfen. Erzeugnisse: Gas-, Gasflamm-, Fett-, Eß- u. Mager- kohlen, Koks, schwefelsaures Ammoniak, Teer, Benzol u. Gas. Berechtsame (einschließl. Eintracht Tiefbau u. Deutschland): rd. 22 700 000 qm u. 1 Längenfeld von 10 km Ausdehnung. Grundbesitz: rd. 580 ha. Beamten- u. Arbeiterwohnungen: rd. 2200. Zahl der Arbeiter u. Beamten (Febr. 1933): 4500. Krupp besitzt ferner unverritzte Kohlenfelder im linksrheinischen Gebiet sowie im ehemaligen Regal- gebiet des Herzogs von Croy. Produktion der Zechen: Kohle Koks t t 1926/27 7 546 375 2 522 491 1927/28 7 907 299 2 613 287 1928/29 8 001 543 2 500 658 1929/30 7 795 047 2 433 533 1930/31 6 139 802 1 633 708 1931/32 4 740 038 1 235 465 Schließlich besitzt die Firma Krupp noch einen Versuchsplatz in Meppen v. rd. 62 ha Grundfläche, da- von sind 1.41 ha überbaut. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Fried. Krupp Aktiengesellschaft gehört zur Zeit folgenden wesentlichen Eisenver- bänden an: Roheisenverband G. m. b. H. in Essen. Be- teilig. mit Uebertragungen 137 596 t = 6.503 %, Stahl- werksverband A.-G., Abt. Rohlstahlgemeinschaft in Düsseldorf; Stahlwerksverband A.-G., Abt. A-Produkte- Verband in Düsseldorf Beteilig. 688 035 t = 14, 4745 %; Stahlwerksverband A.-G. Abt. Stabeisenverband in Düs- seldorf. Beteilig. 520 424 t = 12.5468 %; Stahlwerksver- band A.-G. Abt. Grobblechverband in Düsseldorf. Be- teilig. 86 827 t = 5.0493 %; Deutsche Drahtwalzwerke A.-G. in Düsseldorf. Beteilig. 224 749 t = 13.933 %. – Weitere Verbände: Benzol-Verband; Deutsche Ammo- niak-Verkaufs-Vereinigung; Hüttenzement-Verband; Universaleisen-Verband; Radsatz-Gemeinschaft; Rad- reifen-Gemeinschaft; Lokomotivradsatz-Verband; Deut- sche Lokomotivbau-Vereinigung; Deutscher Landmaschi- nen-Verband. Die Zechen gehören dem Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikat an. Nach dem Erwerb der restl. Kuxe der Gew. Emscher-Lippe beläuft sich die Gesamtbeteil. der Kruppschen Zechen (einschl. der Gew. Constanutin der Große) beim Kohlensyndikat 11 639 700 t Kohle (Verkaufsbeteilig.: 8 639 700 t, Verbrauchsbeteilig. 3 000 000 t), 3 276 350 t Koks, 295 350 t Briketts. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. (1922/23 zuletzt Juli/Juni). – G.-V. (1932 am 22./12.) innerhalb der ersten 6 Monate jedes Geschäftsjahres in Essen oder einem anderen vom A.-R. zu bestimmenden Orte Deutschlands. — Vom Reingewinn 5% zum R.-F. (Gr. 10 %); sodann erhalten Aktien B u. C bis zu 4 % Div.. darauf Aktien A ebenfalls bis zu 4 % Div. Von dem