180 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Geisweider Eisenwerke, Aktiengesellschaft. Sitz in Geisweid, Kreis Siegen. Verwaltung: Vorstand: Ernst Nostiz. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. jur. e. h. Fritz Thyssen (Mülheim-Ruhr-Speldorf); Stellv. Geh. Kommerz.-R. Dr.- Ing. e. h. P. Klöckner (Haus Hartenfels b. Duisburg); sonst. Mitgl.: Dr. rer. pol. e. h. F. Klöckner, M. d. R. (Löttringhausen), Dir. Julius Grauenhorst (Castrop- Rauxel), Gen.-Dir. Reg-R. Dr. Fahrenhorst (Düssel- dorf), Dir. Carl Rabes (Düsseldorf). Entwicklung: Gegründet: 1879. – Eingetr.: 7./1. 1880. – Firma bis 3./12. 1920: Geisweider Eisenwerke A.-G. Vorbes. J. H. Dresler sen. 1916 Verkauf der Siegener Stahlröhrenwerke G. m. b. H. u. Grubenankäufe. – Jan. 1920 Angebot des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Vereins A.-G.: Für jede Vorz.-A. der Geisweider Eisenwerke mit Gewinn- anteilsch. für 1919/20 ff. werden nach Wahl der Aktion. gewährt: entweder 2 Aktien des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Vereins mit Gewinnanteilsch. 1919/20 ff. u. eine Barentschädig. von 3000 M, oder eine Aktie des Lothringer Hütten- u. Bergwerks-Vereins mit Gewinn- anteilschein 1919/20 ff u. eine Barentschädig. von 5000 M, oder eine Barentschädig. von 7000 M. Für jede Stammaktie der Geisweider Eisenwerke mit Ge- winnanteilschein 1919/20 ff. werden nach Wahl der Aktionäre gewährt: entweder eine Aktie des Lothr. Hütten- u. Bergwerks-Vereins mit Gewinnanteilschein 1919/20 ff., und eine Barentschädig. von 3500 M, oder eine Barentschädig. von 5500 M. Es sind der Bank- gruppe über 80 % Vorz.-A. angestellt worden. Die Mehrheit der Aktien befindet sich seit 1920 im Besitze der Gruppe Thyssen, die sich mit der Gruppe Klöckner verständigt hat. Der Vertrag sieht für 30 Jahre eine gemeins. Bewirtschaft. der Geisweider Eisenwerke u. der Erzgrube Pfannenberger Einigkeit vor, bei welcher als dritter Kontrahent die Friedrichshütte in Herdorf in Betracht kommt. Zweck: Betrieb von Hochöfen, Stahl- u. Walzwerken, Ver- hüttung, Verarbeitung u. Verwertung der von der Ges. auf eigenen Gruben oder anderweitig angeschafften Eisenerze u. sonstigen Erden u. Fossilien. Besitztum: Die Ges. übernahm das seit 50 Jahren von der Firma J. H. Dresler sen. betriebene Eisen-, Hütten- u. Walzwerk in Geisweid für 700 000 M in ebensoviel Aktien; die anderen 500 000 M Aktien wurden bar ein- gezahlt. – Die Ges. betreibt ein Hochofenwerk (2 Oefen) von 70–75 000 t Erzeugungsfähigkeit, 2 Sie- miens-Martin-Stahlwerke mit 6 Oefen u. einer Erzeu- gungsfähigkeit von 185 000 t Flußeisenblöcke (der Hoch- ofenbetrieb wurde im Februar 1932 bis auf weiteres stillgelegt), ein Block- u. Platinen-Walzwerk (45 000 t); ein Grob- u. Mittelblech-Walzwerk, welches bis 80 000 ( jährl. erzeugt, aber seit 1924 stillgelegt ist; ein Fein- blech-Walzwerk mit 35 000 t Jahreserzeug.; ein Stab- eisen-Walzwerk mit ca. 36 000 t Erzeug. pro Jahr; eine Stahlformgießerei mit 5000 t Erzeug. pro Jahr. Grund- u. Bodenbesitz ca. 32 ha mit 5.5 ha bebauter Fläche. Die Ges. ist ferner Besitzerin von Eisensteingruben u. Kalksteinbrüchen. Die Erzeugung betrug: 1931/32 1930/3 Roheigen 212 95 33 909 t Rohstallll 171 65 019 t Platinen u. Knüppel . . . . 17 814 t 30 693 t Stabeisen. 0 088 24 874 t Blee( /%H ę¼ . 16 9 Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört zum Stabeisenverband (Quote 32 500 t), Feinblechverband (Qucte 21 097 t), Roheisenverband (Quote 28 580 t), Grobblechverband (Quote 43 383 t) und zum Halbzeugverband (Quote 21 344 t). Die Beteilig. im Grobblechverband ist für die Dauer der Verbände verkauft. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli/Juni. – G.-V. Juli-Okt. (1932 am 19./12.); jede eingetrag. Aktie = 1 St. Die Aktionäre haben sich dadurch zu legitimieren, daß sie spätestens am 5. Werktage vor der G.-V. ihre Ak.- tien hinterlegen. –— Vom Reingewinn 5 % z. R.-F. (Grenze 10 %); die vertragsm. Tant. der Beamten; dann den Prior.-A. 6 % Div.; 15 000 RM der Spez.-R. (= Div.-R. der Prior.-A. und zur Rückzahlung aufzu- nehmender Grundschuld.; Grenze 60 000 RM); dann den St.-A. 4 % Div.; vom übrigen 10 % an den A.-R., mind. aber 1500 RM (als Verw.-Kosten zu betrachten) für jedes Mitgl.; Rest pro rata an alle Aktien, bzw. zur Verf. der G.-V. Zahlstellen für die spät. am 1./1. zahlbare Div.: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. mit Niederlass., August Thyssen-Bank A.-G.; Köln: Dtsch. Bank u. Disc.-Ges. Beteiligungen: Grevenbrücker Kalkwerke G. m. b. H., Greven- brück. – Gegr. 1902. – Kapital: 159 000 RM. – Be- teiligung: 50 %. Letzte Dividende 6000 RM. Erzgrube Pfannenberger Einigkeit, Neunkirchen (Bez. Arnsberg). – Kuxenanzahl: 1000. – Beteilig. mit 303 Kuxen. 1931 keine Ausbeute. Gewerkschaft Ulrich, Gotha. – Anzahl der Kuxe: 1000.– Beteilig. mit 506 Kuxen. – Besitzt ihrerseits die Kuxenmehrheit der Gew. Alte Landeskrone in Unterwilden. – Die Anlagen der Gew. Ulrich sind stillgelegt. Gewerkschaft Thalsbach, Siegen. –— Kuxenanzahl: 1000. – Beteilig. mit 323 Kuxen. —– Anlagen sind stillgelegt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 4 500 000 RM in 4100 St.-A. (Nr. 1–4100) zu 1000 RM u. 400 Prior.-A. (Nr. 1–400) zu 1000 RM. Verhältnis zw. den beiden Aktienarten: Die Prior.-A. erhalten vor den St.-A. 6 % Div. mit Recht auf Nach- zahlung u. zwar auf den Div.-Schein des Jahres, in welchem mehr als 6 % Div. möglich sind, so daß die St.-A. erst nach dieser Nachzahl. am Reingew. teil- nehmen. Es bestehen keine Rückstände. Für den Fall der Aufl. haben die Prior.-A. keine Vorrechte. Vorkriegskapital: 4 500 000 M. Urspr. 1 200 000 M auf Namen lautende St.-A.; 1886 in Inh.-A. umgewandelt; lt. G.-V. v. 29./7. 1893 die Prior.-A. zu pari begeben. – Lt. G.-V. v. 22./4. 1899 noch 400 St.-A. zu 1000 M. div.-ber. ab 1./7. 1899, v. A. Schaaffh. B.-V. zu 225 % übernommen und den Aktionären zu 230 % ange- boten (1: 4). Aufgeld netto 490 000 M z. R.-F. — Ut. G.-V. v. 12./5. 1900 Erhöh. um 500 000 M in 500 St.-A. Erlös zur Tilg. der Anleihe und Vermehrung der Betricbs- mittel. Die neuen Aktien v. A. Schaaffh. B.-V. zu 250 % übernommen und den Aktionären (1: 4) zu 255 % angeée- boten. Aufgelderlös mit 735 000 M z. R.-F. Börsenzul.