182 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Bayerische Braunkohlen-Akt.-Ges. in Liqu. Sitz in Grossweil b. Kochel. Lt. Bek. v. 21./1. 1930 Liquidator: Dir. Franz 1928 Sanierung der Ges. wurde die Ges. aufgelöst. Rieder, Großweil b. Kochel. Ab 3./7. 1931 erste Rück- zahlung von 50 % pro Akt. Zahlstelle: Deutsche Bank u Disconto-Ges., Filiale München. Aufsichtsrat: Frl. E. Küch, Frl. H. Küch, Wer- den (Ruhr); Dr. Wilhelm Geile, Köln. Gegründet: 11./5. 1921; eingetr. 14./5. 1921. bis 6./6. 1921 München. Sitz Kapital: 40 000 RM in 400 Akt. zu 100 RM. Bilanz am 30. April 1932: Aktiva: Immo- bilien 19 901, Mobilien 3974, Debitoren 2396, Kasse 2284, Material 540, Effekten 4176, Liquidationskonto 13 500, Verlust 317. – Passiva: A.-K. 40 000, Rücklage 2000, Kreditoren 4382, Vortrag 1930/31 706. Sa. 47 088 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Un- kosten 9560. – Kredit: Roheinnahmen 7243, Rücklage 1 2000, Verlust 317. Sa. 9560 RM. Ilse Bergbau-Actiengesellschaft. Sitz in Grube Ilse bei Senftenberg i. d. L. Verwaltung: Vorstand: Max Bähr, Dr.-Ing. e. h. (sämtl. in Grube IIse). Prokuristen: Ziegelei-Dir. G. Mauss, Betriebs- Dir. G. Weilandt, Betriebs-Dir. J. Klitzing, E. Kleffel, G. Rosemann, H. Xanke, P. Sachs, M. Treptow, Rechts- anwalt Dr. Konrad Piatscheck, Kaufmann Erich Schlott- hauer. Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Friedrich Rein- hart, Berlin; Stellv.: Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. A. Jacob, Berlin; sonst. Mitgl.: Prof. Dr. Walter Sulzbach, Frankf. a. M.; Rittergutsbes. O. Hegenscheidt, Hirsch- berg i. Schl.; Geh. Kommerz.-R. Dr.-Ing. e. h. Conrad v. Borsig, Berlin-Grunewald; Geh. Bergrat Dr.-Ing. e. h. E. Hilger, Berlin-Charlottenburg; Kommerz.-R. Dr.-Ing. e. h. Max Koswig, Finsterwalde; J. Petschek, Aussig; Karl Petschek, Berlin; Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Konrad Piatscheck, Halle a. S.; Bank-Dir. Dr. phil. h. c. O. Schlitter, Berlin; Bank-Dir. Berlin; Dr.-Ing. e. h. Walther Müller, Grube Ilse. Entwicklung: Gegründet: 11./7. 19888. – Eingetr.: 11./9. 1888. Gemeinsam mit der „Eintracht'“, Braunkohlenwerke und Brikettfabriken, Neuwelzow, hat die Ges. 1910 das bisher der Firma Brikettfabrik „ Grube Marie“ Gebr. Reschke, Reppist, gehörende, in der Gemarkung Reppist b. Senftenberg belegene Bergwerk mit Brikert- fabrik erworben. Der Betrieb des Werkes (z. Z. außer Betrieb) geht seit 1./4. 1910 für Rechnung der neu- begründeten „Matadoré“ Bergbau- Ges. m. b. H. zu Reppist. Zur Förderung der Ansiedlung von Arb. im Regierungsbezirk Frankf. a. O. ist die Landges. „Eigene Scholle“ G. m. b. H. mit dem Sitz in Frank- furt a. O. mit einem St.-K. von 5 027 000 RM be- gründet worden. An dieser Ges. hat sich die Ges. Ilse beteiligt. – 1920 Beteilig. bei der Gründung der Ostdeutschen Braunkohlen A.-G. in Berlin und der Bergmanns-Heimstätten G. m. b. H. in Grube Ilse. –— 1921 erfuhr der Grubenfelderbesitz eine weitere Ver- größerung; mit Zustimmung des A.-R. vom 13./12. 1921 erfolgte zum Ankauf von Grundst. u. Kohlenfeldern die Ausgabe von 30 000 000 M 5proz. Teilschuldver- schreibungen. – 1922 Neuerwerbung v. Grubenfeldern. – 1923 hat sich die Ges. zus. mit der Graf von Arnim'schen Waldgutstiftung, Standesherrschaft Muskau, und der Braunkohlen- und Brikett-Industrie A.-G. Berlin, an der Braunkohlengewinnung Muskau be- teiligt, die in der Oberlausitz über einen sehr großen Felderbesitz verfügt. Aus diesem Anlaß nahm die Ges. mit der Braunkohlen- u. Brikett-Industrie-A.-G. einen gegenseitigen Austausch von St.-Akt. vor, der inzwischen rückgängig gemacht worden ist. In Ge- meinschaft mit dieser Ges. fand die Gründung der Ostelbischen Braunkohlen-A.-G., die in der Oberlausitz gleichfalls Abbauberechtigung in größerem Umfange erworben hat, statt. Eine weitere Gründung, an der sich die Ges. mit der schon mehrgenannten Ges. und der Gen.-Direkt. der Grafen Henckel von Donners- marck, Beuthen O.-S., beteiligte, ist die „Barbara“' Bergwerks-A.-G., die in Lohnig, Kr. Striegau, ein Braunkohlenbergwerk besitzt. – 1924 Beteiligung an F. Fischer E. Wolfson, der Braunkohlengewinnung Lübbenau. – 1927 Ueber- führung der bisher im Besitz der Ilse-Wohlfahrtsges. gestandenen Beamten- und Arbeiterwohngebäude in eigenen Besitz; käufliche Erwerbung der bisher der Firma Kunheim & Co., Grube Ilse, gehörenden Be- amten- und Arbeiterwohngebäude. – Anfang 1927 wurde zwischen der Ges. und den Herren Ignatz und Karl Petschek ein Abkommen getroffen, das zunächst bis 31./3. 1932 gilt und sich automatisch verlängert, falls es nicht ein Jahr vor diesem Termin gekündigt wird. Für die Dauer des Abkommens wird der Aktion- besitz der Gruppe Petschek (mehr als 7 000 000 RM) bei der Mitteldeutschen Creditbank hinterlegt. Petschek verpflichtet sich, mit seinem jeweiligen Aktienbesitz für die Aufrechterhaltung der Schutz- und Vorz.-Akt. der Ilse sowie für die Wiederwahl der gegenwärtigen Aufsichtsratsmitglieder zu stimmen. Ueber Neuwahlen soll eine Rücksprache mit ihm stattfinden, womit ihm jedoch kein unbedingtes Vetorecht eingeräumt wird. Die Verpflichtung zur Wiederwahl der gegenwärtigen Aufsichtsratsmitglieder erlischt auch durch Ablauf des Abkommens nicht. Herrn Petschek, der keine Vorz.- Akt. der Ilse Bergbau besitzt, wird der Eintritt in das von der Verwaltung zum Erwerb von Vorz.-Akt. gebildete Konsortium mit einer Beteiligungsquote von 40 % angeboten. Ueber die Bildung eines Konsortiums zum gemeinsamen Erwerb von St.-Aktien bleibt Ver- ständigung vorbehalten. Die von der Gräflich Schaff- gotschschen Werke G. m. b. H. angestrengte Klage auf Nichtigkeit des mit Herrn J. Petschek geschlossenen Abkommens ist von dem Landgericht Cottbus kosten- Pflichtig abgewiesen worden. Auch die gemeinsame Anfechtungsklage der Bubiag und der Grällich Schaffgotschschen Werke gegen die Beschlüsse der Hauptversammlung v. 28./4. 1927 ist von dem gleichen Gerichtshof in der Hauptsache abgewiesen. 1930 wurden die Klagen von den Klägern zurückgezogen. Dabei wurde die Vereinbarung getroffen, den Aktienaustausch von ursprünglich 5 000 000 PM (jetzt 1 000 000 RM) vom Jahre 1923 rückgängig zu machen. Die Ges. hat daher die aus der Umstellung entstandenen Werte zurückerhalten, nämlich 1 000 000 RM St.-Akt., die dem Wertpapier-Konto zugeführt werden, sowie 1 000 000 RM Genußscheine, die aus dem Verkehr gezogen wurden, so daß der Betrag der umlaufenden Genufßscheine sich auf 32 400 000 RM ermäßigte. Oktober 1930 Erwerb eines Aktienpakets der Ilse von mehr als 25 % des umlaufenden St.-K. und 1 500 000 Reichsmark V.-A. durch die Viag einschl. des früher im Besitz der Bubiag befindlichen Pakets. – 1931 Grubenfelderbesitz durch Erwerbung von einigen kohle- führenden Grundstücken in der Nachbarschaft der in Betrieb befindlichen Gruben abgerundet. – Der Auf- schluß Ilse-Ost wurde 1931 beendet. Dieser Tagebau ist in der Lage, die gesamte Förderung für die alten Werke zu leisten. Die neue Abraumförderbrücke wurde Ende 1931 in Betrieb genommen. Infolge der gerin- geren Förderung im Jahre 1930 wurde noch etwa ein halbes Jahr aus dem alten Tagebau Ilse gefördert. Alsdann waren sämtliche Tagebaue der Werke IIse, Renate/Eva u. Anna-Mathilde ausgekohlt. Gegen die Beschlüsse der G.-V. vom 19. April 1932 zu Punkt 1 bis 3 der Tagesordnung, betr. die Genchmig.