190 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. „Glückauf“', Aktiengesellschaft für Braunkohlen-Verwertung. Sitz in Lichtenau (Bez. Liegnitz) Vorstand: Carl Graber, Görlitz. Prokuristen: Rudolf Michna, Robert Böhm. Aufsichtsrat: Vors.: Bankier Rob. Gumpert, B.-Charlottenburg; Stellv.: Bankier Anton Ephraim, Dir. Carl Müller, Bankier Franz Siele, Berlin. Gegründet: 6. bzw. 8./12. 1871. Sitz der Ges. bis 22./4. 1913 in Berlin. Entwicklung: Im Jahre 1925 mußte die v. Rosen- berg-Schachtanlage wegen der dort vorherrschend schwierigen Verhältnisse u. im Jahre 1929 die Albert- Schachtanlage wegen Erschöpfung der Lagerstätte dauernd stillgelegt werden. Zur Herabsetzung der Ge- stehungskosten wurden die Geibsdorfer Anlagen weiter ausgebaut. Infolge Erschöpfung der Lagerstätte wurde die Bögeschacht-Anlage mit Brikettfabrik II in Lich- tenau im April 1931 stillgelegt. Die gesamte Förderung wird nunmehr von der Gumpertschacht-Anlage in Geibs- Bernhard Hoppe, Lichtenau; dorf bewirkt u. die Briketterzeugung in der Fabrik I durchgeführt. Lt. Geschäftsbericht für 1931 wird bei Aufrechterhaltung der jetzigen Förderleistung des Gum- pertschachtes das Kohlenvorkommen in Geibsdorf in einigen Jahren erschöpft sein. Die G.-V. v. 25./2. 1933 soll über Ankauf neuer Kohlenfelder bzw. Abbaurechte beschließen. Zweck: Betrieb des Braunkohlenbergbaues auf den der Ges. gehörigen u. den noch zu erwerbenden Kohlen- feldern, sowie Verwertung von Braunkohlen, Beteili- gung an gleichartigen Unternehmungen. Besitztum: Die Ges. betreibt zur Zeit die Gum- pert-Schachtanlage in Geibsdorf u. die Brikettfabrik I in Lichtenau. Der Grundbesitz der Ges. bei Geibsdorf u. Oberlichtenau beträgt 96.75 ha exkl. der 1913 u. 1914 neu erworbenen Kohlenabbaurechte von ca. 2000 Morgen. Statistik: Es betrugen 1929–1932: Kohlenförderung 328 386, 275 370, 199 639, 184 924 t Brikettherstellung 68 730, 57 995, 46 625, 49 980 t Rohkohlenabsatz 122 771, 96 642, 58 516, 41 710 t Brikettabsatz 66 807, 46 143, 52 977, 45 749 t Beteiligung: Der gesamte Bahnabsatz der Er- zeugung der Ges. wird von der Schlesischen Industrie- u. Kohlenhandels-Ges. m. b. H., Görlitz, bewirkt, deren sämtliche Anteile von 30 000 RM im Besitz von „Glück- auf'' sind. Verbände: Auf Grund des Kohlenwirtschafts- gesetzes gehört die Ges. dem Ostelbischen Braunkohlen- syndikat 1928 G. m. b. H., Berlin, als Gesellschafter an. Kapital: 810 000 RM in 920 Akt. Lit. A zu 500 RM u. 1750 Akt. Lit. A zu 200 RM. Vorkriegskapital: 1 700 000 M. Urspr. 720 000 M. Nach verschied. Wandl. betrug das A.-K. Ende 1923 35 000 000 M. Umgestellt lt. G.-V. vom 26./6. 1924 bzw. 25./4. 1925 von 35 000 000 M auf 1 200 000 Reichsmark. Die G.-V. v. 4./5. 1926 beschloß, auf jede Vorz.-Akt. zu 1600 RM 80 RM u. auf jede St.-Akt. 30 % ihres Nennwerts zuzuzahlen. Die zugez. Akt. erhielten die Bezeichnung Lit. A u. 10 % Vorz.-Div. Demgemäß wur- den 925 000 RM Akt. in Aktien Lit. A umgewandelt. — Lt. G.-V. v. 26./10. 1926 Herabsetz. des Kap. um 220 000 Reichsmark durch Zusammenleg. der verbliebenen 275 000 Reichsmark St.-Akt. im Verh. 5: 1. Nach Durchführ. der Beschlüsse v. 4./5. 1926 u. 26./10. 1926 betrug das Kap. 980 000 RM in Akt. Lit. A. Die G.-V. v. 28./2. 1927 be- schloß Erhöh. um 250 000 RM in 1250 Aktien Lit. A zu 200 RM, den Aktion. zu 110 % im Verh. 2000 RM: 500 RM angeboten. 1928 Umtausch der bisherigen 60 Akt. zu 60 Reichsmark u. 785 Akt. zu 40 RM in 175 Akt. zu 200 PM. —– Lt. G.-V. v. 22./3. 1932 Herabsetzung des A.-K. von 1 230 000 RM auf 1 000 000 RM durch Zinzieh. eigener Aktien Lit. A. – „ G.-V. v. 6./10. 1932 nochmalige Herabsetz. von 1 000 000 RM auf 900 000 RM u. lt. G.-V. vom 25./2. 1933 um 90 000 RM auf 810 000 RM durch Ein- ziehung eigener Aktien. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 25./2. – Stimmrecht: Je 20 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F. (Gr. 10 d. A.-K.), vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div. an Aktien Lit. A, 10 % Tant. an A.-R. (außer einer festen Vergüt. von 2000 RM je Mitgl., der Vors. 4000 RM), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlagever- mögen: Grundst. 94 000, Bergwerksgerechtsame 92 000, Geschäfts- u. Wohngeb. 116 000, Fabrikgeb. 60 000, Ma- schinen u. masch. Anlagen 195 000, Werkzeuge, Betriebs- u. Geschäftsinventar 11 500, Schachtanlage einschl. Aus- bau unter Tage 30 000, Kläranlage 6000, Wegebau 9000, Eisenbahn-Anschluß-Anlage 900; Beteilig. 30 754; Um- laufsvermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 26 725, Rohkohlen u. Briketts 88 975, Forderungen a. Grund v. Warenlief. u. Leistungen 32 278, Forder. an abhäng. Ges. a. Warenlief. 85 549, Wechsel 51 012, Kasse einschl. Guthaben b. Reichsbank u. Postscheckamt 7193, Bank- guthaben 205 555, Eig. Aktien Lit. A (nom. 90 000 RM) 57 794, Effekten 1908. – Passiva: Grundkap. 900 000, gesetzl. R.-F. 100 000, R.-F. a. Kap.-Herabsetz. 48 640, Rückstell.: Grundentschäd. 9784, Restlöhne a. Dez. 1932 8850, Versicherungsbeiträge usw. 13 313, Steuern 21 599; Verbindlichk. a. Grund v. Warenlief. u. Leist. 6513, Gewinn 93 442. Sa. 1 202 143 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 385 051, soz. Abgaben 74 771, Abschreib. a. Anlagen 136 107, and. Abschreib. 1316, Besitzsteuern 30 984, sonst. Aufwend. 61 897, Gewinn 93 442 (davon: Div. 81 000, Tant. 10 800, Vortrag 1642). – Kredit: Er- trag der Anlagen nach Abzug der Aufwend. für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 752 756, Zinsen u. sonst. Kap.- Erträge 30 606, außerord. Erträge 205. Sa. 783 567 RM. Das Wechselgiro-Obligo belief sich am 31./12. 1932 auf 518 RM. Die Gesamtbezüge der Vorstandsmitglieder und des Auf- sichtsrates betrugen im Jahre 1932 23 453 RM. Kurs ult. 192 7–1932: 91, 75, 79, 30.50, 25.50, 85 %. Im Berliner Freiverkehr notiert. Dividen den 1927–1932: 7, 8, 9, 0, 0, 10 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: A. Ephraim, Oscar Heimann & Co. Bayerische Berg-, Hütten- u. Salzwerke Aktiengesellschaft. Sitz in München NO 2, Ludwigstraße 16. Vorstand: Präsident Hans Klaiber, Oberberg-Dir. Michael Zieglmeier, Oberreg.-Rat Josef Hörburger. Aufsichtsrat: Vors.: Minister.-Rat August Legat; Stellv:: Geh. Oberfinanzrat Kurt Flamme, Mün- chen; Guts- u. Fabrikbes. Theodor Frhr. von Cramer- Klett-Hohenaschau; Fabrikbes. Komm.-R. Georg Haindl, Augsburg; Ministerialrat Konrad Sterner, München; Mitglied des Landtags Jakob Mattes, Amberg; Ober- berg-Dir. Wilhelm Meinel, Geh. Hofrat u. Professor an der Techn. Hochschule Christian Prinz, Oberreg.- Rat Dr. Richard Ringelmann, Fabrikbes. Komm.-Rat Alexander Rodenstock, München; Mitglied des Landtags Johannes Timm, Geh. Baurat Dir. Dr. Berthold Winter- Günther, Nürnberg. Gegründet: 23./4. 1927; eingetr. 22./6. 1927. — Zweigniederlassung in Bad Reichenhall (Saline); Berch- tesgaden (Salzbergwerk); Rosenheim (Saline); Amberg (Luitpoldhütte); Bodenwöhr (Hüttenwerk); Bodenmais (Berg- u. Hüttenwerk); Peißenberg (Kohlenbergwerk); Sonthofen (Hüttenwerk); Weiherhammer (Hüttenwerk). Zweck: Verwaltung und Ausbeutung der bisher dem Bayerischen Staate gehörenden Berg-, Hütten- und Salzwerke, ferner der staatlichen Grubenfelder und der