Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 3― der staatlichen Bergwerksverwaltung als Regal oder sonstwie zustehenden Mineralien und Rechte. Besitztum: Die Ges. besitzt folgende Werke: Kohlenbergwerk Peißenberg mit Brikettfabrik (letztere Okt. 1931 in Betrieb genommen), Salzbergwerk Berch- tesgaden, die Salinen Bad Reichenhall und Rosenheim, die Hüttenwerke Amberg (Luitpoldhütte), Bodenwöhr, Weiherhammer (Maschinenfabrik), Sonthofen (Ma- schinenfabrik) und Bodenmais (Berg- und Hüttenwerk) sowie die Torfwerke Raubling und Kendlmühl. — Ende Sept. 1932 waren beschäftigt 352 Angestellte u. 3317 Ar- beiter; Ende Sept. 1931 433 Angestellte u. 3510 Arbeiter. Entwicklung im Geschäftsjahr 1931/32: Ueber die einzelnen Werke wird berichtet, daß beim Kohlenberg- werk Peißenberg die Brikettfabrik eingearbeitet wurde. Auf der Luitpoldhütte Amberg wurde von den zwei stillgelegten Hochöfen einer vorübergehend angeblasen. Die Röhrengießerei hatte verminderte Erzeugung, während die Handelsgießerei zu einem Drittel, das Zementwerk zur Hälfte beschäftigt waren. Die Ober- pfälzer Hüttenwerke Bodenwöhr und Weiherhammer waren wechselnd beschäftigt, die Maschinenwerkstätte in Weiherhammer vom Sommer 1932 an besser. Die beiden Werke Bergen und Obereichstätt wurden im Januar 1932 stillgelegt, die Erzeugung nach Sonthofen bzw. Weiherhammer übertragen. Das Hüttenwerk Sonthofen hatte in Baumaschinen wenig zu tun. Beim Berg- und Hüttenwerk Bodenmais trat keine Absatz- besserung ein. Der Bergbau liegt seit zwei Jahren still, während Röst- und Potéehütte nur in kleinem Um- fange arbeiten. Neuinvestierungen wurden nicht vor- genommen, mit Ausnahme von Peißenberg bei der Fertigstellung der Brikettfabrik und von Aufwendung. der Luitpoldhütte für Erhaltung des Erzbergbaues und für teilweise Ausrüstung des Tiefbaues. Im Salzberg- bau Berchtesgaden wurde der Tiefbau weiter ent- wickelt und die Kraftzentrale ausgebaut, in der Saline Reichenhall ein Elektrokessel für Dampferzeugung auf- gestellt. Im Umfange des Bedarfes der Saline Rosen- heim wurde Torf in Raubling gewonnen. Verbände: Die Ges. ist kraft Gesetzes für das Kohlenbergwerk Peißenberg Mitglied des Kohlensyndi- kats für das rechtsrheinische Bayern. Sie gehört für das Werk Amberg dem Deutschen Roheisenverband, dem Deutschen Gußrohrverband, dem Süddeutschen Zement- verband, für das Werk Bodenwöhr dem Gußemaille- Syndikat, für das Werk Weiherhammer dem Abfluß- rohr- und Schottenverband und für die Salinen dem Ver- band süddeutscher Salinen an. Produktion: 1929/30 1930/31 1931/32 Kohlenförderung.. t 558 094 524 695 525 711 Roleisen t 63 911 28 197 10 011 Gpßwaren t 33 617 18 629 10 484 Maschinen 3.. . t 3 692 2 131 1 682 Zement t 33 117 15 679 15 099 Schlackensteine %.... Stück 2 592 100 242 200 — 60d %% % t 591 315 237 Siedesalz 3% %... t 45 379 45 149 46 090 Steinsalßf .... t 390 421 513 % t 16 100 11 200 10 000 Umsatz: Der Gesamtumsatz der Ges. aus dem Verkauf der Erzeugnisse betrug 1929/30–1931/32: 27 135 268, 20 817 136, 17 929 935 RM. Auf die Ausfuhr entfielen 7.79 %, 6.74 %, 8.69 %. Kapital: 7 000 000 RM in 7000 Akt. zu 1000 RM, übernommen von den Gründern zu pari. Universalaktionär: Das gesamte A.-K. ist im Besitz des Staates Bayern. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: 1933 am 7./2. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Grundst. 1 145 497, Geschäfts- und Wohngebäude 1 869 742, Be- triebsgebäude 4 219 956, unvollendete Neuanlagen 44 620, Bergwerksrechte 6, Schacht- und Grubenbau 5, Masch. und maschinelle Anlagen 5 658 346, Modelle 6, Werk- zeuge, Geräte u. Mobilien 14, Patente, Lizenzen usw. 41, Realrechte 9040, Beteiligungen 12, Roh-, Hilfs- und Be- triebsstoffe 397 999, halbfertige Erzeugnisse 269 933, fertige Erzeugnisse 1 902 577, Wertpapiere 5, Forderun- gen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 3 054 894, Darlehen an Arbeiter 546 593, Wechsel 225 613, Schecks 3612, Devisen 548, Kasse einschl. Guthaben bei Notenbanken u. Postscheckguthaben 45 916, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 25 744, (fremde Bürg- schaften 1 922 387, eigene Bürgschaften 210 124). – Passiva: A.-K. 7 000 000, gesetzliche Reserve 240 000, Grundstockreserve 78 709, allgemeine Reserve 774 872, Werkausbaureserve 1 800 000, Beamtenpensionsreserve 3 275 000, Arbeiterpensionsreserve 2 000 000, Delkredere- reserve 550 000, Rückstellungen 56 195, Anzahlungen v. Kunden 60 269, Verbindlichkeiten auf Grund v. Waren- lieferung und Leistungen 1 633 605, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 1 743 507, rückständ. Löhne 148 426, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 29 252, (fremde Bürgschaften 1 922 387, eigene Bürgschaften 210 124), Reingewinn (Gewinn in 1931/32 329 406, ab- züglich Verlustvortrag aus 1930/31 298 522) 30 884. Sa. 19 420 719 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1930/31 298 522, Löhne und Gehälter 6 811 761, soziale Abgaben 956 196, Beamtenversorgungs- bezüge 429 414, Normalabschreib. auf Anlagen 1 317 820, Sondérabschreib. auf Anlagen 228 493, andere Abschreib. 250 617, Zs., soweit sie die Ertragszs. überschreiten 217 376, Besitzsteuern der Ges. 192 350, Salzsteuer (ab 16. Juli 1932) 591 062, sonst. Steuern und Abgaben 263 027, alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der Aufw. für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 471 298, Reingewinn 30 884. – Kredit: Ertrag nach Abzug der Aufw. für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 12 675 447, außerordentliche Erträge 383 373. Sa. 13 058 820 RM. Die Bezüge des Vorstandes betrugen für 1931/32 61 740 RM, für den A.-R. 15 000 RM. Dividenden: 1927 (6 Monate): 5 %; 1927/28 bis 1931/32: 10, 10, 4, 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Vereinigte Graphit- u. Tiegelwerke Obernzell-Untergriesbach Aktiengesellschaft. Sitz in München, Friedridistraße 34. Die G.-V. v. 23./1. 1933 beschloß die Fusion mit der Graphitwerk Kropfmühl A.-G. in München. Ein Teil der Betriebseinrichtungen wird zur Erweiter. der Anlagen der Graphitwerk Kropfmühl A.-G. herangezogen wer- den. Auf Grund von Vereinbarungen mit dieser werden außerdem umfangreiche Objekte aus dem Vermögen der Gesellschaft herausgenommen und zur Wegferti- gung der Verbindlichkeiten verwendet. Vorstand: Dr. Alfred Neustätter. Aufsichtsrat: Bergassess. Karl Hennecke, Essen; Dir. Dr. Hugo Gunz, Berlin; Justizrat Dr. Wein, München. Gegründet: 11./7. 1910; eingetr. 4./8. 1910. Sitz bis 3./6. 1912 in München. Firma bis Anfang 1923: Erste Bayerische Graphitbergbau A.-G. mit Sitz in Untergriesbach. Sitz bis 3./5. 1926 in Obernzell, bis 23./1. 1933 in Untergriesbach. Zweck: Abbau von Graphit. Kapital: 144 000 RM in 480 Akt. zu 300 RM. Urspr. 2 000 000 (Vorkriegskapital). Erhöht 1922 um 3 600 000 M. Die bisher. 100 Genußscheine sind in Vorz.-Akt. derart umgewandelt, daß auf 1 Genußschein 10 Vorz.-Akt. entfallen. Die Kap.-Umstell. erfolgte it. G.-V. v. 30./12. 1924 unter Umwandlung der 1000 Vorz.-