Metall- und Maschinenindustrie. Apparate- und Fahrzeugbau, Schiffswerften, Automobil-Industrie, Explosionsmotoren, Handfeuerwaffen, Edelmetall- und Schmuckwaren, Blattmetall, Metalltuch. Mannesmann-Mulag (Motoren und Lastwagen Akt.-Ges.) in Liqu., Aachen. Die im März 1928 aufgetretenen Zahlungsschwierig- keiten veranlaßten die Ges. am 3./4. 1928 das gericht- liche Vergleichsverfahren zu beantragen. Der Ver- gleich kam am 8./6. 1928 zustande. Die G.-V. vom 25./5. 1929 beschloß Auflösung der Ges. Liquidator: Karl Mewis, Stolberg i. Rhld., Krausstraße. Das gesamte A.-K. ist restlos verloren. Mit den Gläubigern hat man sich größtenteils in einem Liquidationsvergleich ge- einigt und ihnen sämtliche Aktiven übereignet. Die G.-V. vom 5./9. 1932 genehmigte die Liquidationsbilanz vom 31./12. 1931 und die Liquidationsschlußbilanz vom 31./5. 1932. Die Verwaltung erklärte, daß die Gläubiger insgesamt 65 % auf ihre Forderungen erhalten haben, nachdem die gesicherten Forderungen mit 100 % be- glichen werden konnten. Wann und in welcher Höhe eine Restausschüttung erfolgt, hängt von der Eintreib. der zweifelhaften Forderungen in Höhe von 41 000 RM und der teilweise Ende 1932 und 1933 fällig werdenden Hypothekenforderungen ab. Die Quote wird sich noch um rd. 2 bis 3 % erhöhen. Aus Gründen der Kosten- ersparnis ist die vorhandene Masse einem Treuhand- konto übertragen worden, das die weitere Abwicklung zu Ende führen wird. Nach Beendigung der Liqu. ist die Firma am 19./1. 1933 erloschen. Rheinische Nadelfabriken Aktiengesellschaft. Sitz in Aachen, Reichsweg. Vorstand: Walt. Hesse. Aufsichtsrat: Vors.: Bankdir. Dr. M. Jörgens, Wuppertal-Elberfeld; Stellv.: Bank-Dir. Dr. jur. Carl Arthur Pastor, Aachen; August Heinrigs, Aachen; Bankier George Behrens, Hamburg. Gegründet: April 1898 mit Wirkung ab 1./7. 1897. Firma bis 1905 Rheinische Nadelfabriken A.-G., vorm. H. F. Neuß. Zweck: Uebernahme und Betrieb der bisher Aples der Firma H. F. Neuß betrieb. Nadelfabriken, die Her- stellung von Nadeln aller Art, Fahrradbestandteilen u. ähnl. Erzeugnissen sowie die Beteiligung an gleichart. Unternehmungen. Entwieklung und Besitztum: 1898 Ankauf der Aachener Nadel- u. Fahrradspeichenfabrik Hch. Huhn & Co. 1907 Ankauf des Geschäftes der Firma Neuß Gebrüder in Aachen. 1916/17 wurden die Firmen Brause & Co., Arn. Herren, Walther Hesse, Heinrich Huhn & Co. G. m. b. H. (Nähmaschinennadel-Abteil.), Ph. H. Pastor Söhne in die A.-G. aufgenommen. 1918/19 wurden die Speichen- u. Nippel-Abteilung der Fafnir- Werke A.-G., Aachen, u. der Firma Wolf & Struck, Aachen, in die A.-G. aufgenommen sowie sämtl. Anteile der Nadelfabrik Wunderlich & Baukloh G. m. b. H., Iserlohn, übernommen. Das Werk der Firma Wunder- lich & Baukloh G. m. b. H., Iserlohn, wurde 1932 still- gelegt und die Firma selbst nach Ichtershausen (Thür.) verlegt. 1919/20 erfolgte ein Zusammenschluß mit der Thüring. Nadel- u. Stahlwarenfabrik Wolff, Knippen- berg & Co., A.-G. in Ichtershausen durch Erwerb von Akt. u. Austausch von Mitgliedern des A.-R. An der Firma D. W. Hesse Komm.-Ges., Altena, beteiligte sich die A.-G. mit einer Kommanditeinlage, 1920/21 wurde die Firma Wolff, Knippenberg & Co., A.-G. nach Um- wandlung in eine G. m. b. H. erworben. Ihre Fabri- ken in Ichtershausen, Arnstadt u. Ohrdruf werden in unveränderter Weise fortgeführt. 1920/21 wurde ebenso die Nadelfabrik Dr. Edmund Ebert, Wasungen, er- worben u. mit Geschäftsfreunden die Glasfabrik „Stol- berg“ G. m. b. H., Stolberg, begründet, welche in der Hauptsache das für die Glaskopfstecknadel-Fabrikation erforderl. Glas erzeugt. Die Ges. ist im Besitz der Majorität der Akt. Hugo Engelmann & Co. A.-G., Hei- ligenstadt. Sämtl. aufgenomm. Firmen bestehen als Ver- triebs-G. m. b. H. weiter. Im Mai 1924 wurde die Firma Aachener Nadelwerke Simons & Reumont G. m. b. H. und im Mai 1925 die Geschäfte der Firmen Borgartz & Rollmann sowie Gebrüder Christophery in Iserlohn unter gleichzeitiger Umwandl. in Ges. mit beschränkter Haftung erworben. Die Rheinischen Nadelfabriken haben dabei von der Firma Borgartz & Rollmann deren Fabrik mit den Maschinen auf 20 Jahre mit Vorkaufs- recht gepachtet u. beabsichtigen dort ihre Iserlohner Betriebe zu vereinigen. Ferner wurde die Firma Oskar Gundlach G. m. b. H. erworben. Den ganzen Betrieb der Rhein. Nadelfabriken in Aachen hat die Ges. in ihren Neubau in Aachen am Reichsweg verlegt. 1926/27 Uebernahme der Firma Johannes Caspar & W. Rumpe unter Umwandlung in eine G. m. b. H. und maßgeb- liche Beteiligung an den Pränafa-Werken Engels & Co. in Gräfrath bei Solingen. 1927/28 Angliederung der Nadelfabriken J. H. Nobis & Thissen G. m. b. H. und Neuß Nadel-Compagnie G. m. b. H., Aachen. Kapital: 3 000 000 RM in 3000 Akt. zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 500 000 M. Urspr. 430 000 M, erhöht bis 1899 auf 1 000 000 M. 1901 Herabsetz. um 500 000 M; von 1917 bis 1922 erhöht auf 30 Mill. M in 30 000 St. Akt. zu 1000 M. 8./11. 1924 die Umstell. des A.-K. von 30 Mill. M im Verh. 50: 6 auf 3 600 000 RM u. Herabsetz. des Nennwertes der Akt. von 1000 M auf 120 RM. Die G.-V. v. 14./5. 1927 beschloß Erhöh. um 1 200 000 RM auf 4 800 000 RM durch Aus- gabe von 1200 Akt. von je 1000 RM mit Div.-Ber. vom 1./7. 1927, die von einer Gruppe zu 105 % übern. werden. Sämtl. Akt. wurden zum gleichen Kurs den Aktion. an- geboten, u. zwar auf je 25 Akt. von 120 RM Nennwert eine neue zu je 1000 RM. Weiter beschloß die Versamm- lung den Umtausch sämtl. Aktien von 120 RM in solche von 1000 RM, so daß auf je 25 alte Aktien zu 120 RM drei neue zu 1000 RM kommen. Die G.-V. v. 19./1. 1933 beschloß Herabsetz. des A.-K. von 4 800 000 RM um 1 800 000 RM in erleichterter Form durch Einzieh. eigener Aktien im Nennbetrag von 1 800 000 RM mit Wirk. per 30./6. 1932 zum Zweck des Ausgleichs der Wertminde- rungen der Vermögensgegenstände der Ges. sowie zum Zweck der notwendig gewordenen Wertberichtigungen u. Sonderabschreibungen. Darlehen: 1 260 000 RM, aufgenommen 1927/28 bei Banken. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1933 am 19./1. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., evtl. Sonder- rückl., vertragsm. Tant. an Vorst., bis 4 % Div., Tant.