Metall- und Maschinen-Industrie. 219 Einige Bilanzerläuterungen: Der Betrag der der Ges. gehörigen eigenen Aktien von nom. 78 000 RM ist ein geschlossenes Restpaket nicht begebener Aktien aus der letzten Kapitalerhöhung vom 3. März 1923, die mit 6626 % bewertet wurden. – Die Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen zeigen gegenüber dem Vorjahre einen Rückgang von annähernd 60 %. Wenn sich dagegen der Bestand von im Portefeuille der Ges. befindlichen Wechseln auf rund 212 000 RM erhöht hat, so beruht dies auf den für Russenlieferungen bean- spruchten langen Zahlungsfristen. – Giroverpflichtungen bestanden am Bilanztage in Höhe von rund 104 200 RM. – Unter „Verschiedene Verbindlichkeiten“' erscheint mit dem Hauptbetrage von rund 24 000 RM eine von der Ges. übernommene Verpflichtung zur Einlösung von Zwischenakzepten eines Abnehmers, die endgültig aus bei einer Bank deponierten langfristigen Russenwechseln ab- gedeckt werden soll. – Das schon in früheren Jahren ausgewiesene Konsortial-Darlehen hat sich im Berichts- jahre durch Rückzahlung auf 85 000 RM vermindert. Dieser Konsortial-Kredit, welcher ursprünglich 150 000 Reichsmark betrug, ist durch eine Sicherungshypothek auf dem Grundstück der Ges. sichergestellt. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 238 140, soziale Abgaben 19 125, Abschrei- bungen: Gebäude, Betriebseinrichtungen, Inventar, Modelle 54 482, Zinsen 18 628, Besitzsteuern der Ges. 29 093, alle übrigen Aufwendungen gem. § 261c (1) I Ziff. 7 der Aktienrechtsnovelle 36 406. – Kredit: Vortr. aus 1930/31 34 050, Ueberschuß gem. § 2610 (1) II Ziff. 1 der Aktienrechtsnovelle 313 057, außerordentliche Er- träge 14 448, Verlust 34 319. Sa. 395 874 RM. In den ausgewiesenen Löhnen und Gehältern sind die Bezüge des Vorstandes mit 33 375 RM eingeschlossen. Unter „Alle übrigen Aufwendungen' sind 6000 RM als Vergütung an den Aufsichtsrat und 8000 RM als Um- satzsteuern enthalten. Dividenden 1926/2 7–1931/32: St.-Akt.: 5, 6, 7, 0, 0, 0 %. Vorz.-Akt.: 8, 8, 8, 8, 8, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Frankf. a. M.: J Dreyfus & Co. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Die allgemeine Krise, welche auf der Gesamtwirtschaft lastet, hat sich in unserem zu Bericht stehenden Geschäftsjahre 1931/32 leider noch mehr vertieft, so daß die ausge- lieferte Produktion sich weiter gegenüber dem Vor- jahre um rund 150 000 RM = 20 % senkte. Pflicht- gemäß) haben wir uns weiter bemüht, die Betriebs- kosten der verminderten Arbeitstätigkeit anzupassen, ohne daß wir den gewünschten Ausgleich finden konn- ten. Die hohen Betriebsstoffpreise für Leichtölmotoren haben das Interesse für diese Fabrikate stark zurück- gedrängt. Wir haben uns deshalb vor allem der Weiter- entwicklung unserer Dieselmotoren zugewendet. Von unseren Konstruktionen versprechen wir uns bei einer Wiederbelebung des Absatzes guten Erfolg. Linke-Hofmann-Busch-Werke Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W9, Potsdamer Straße 13. Verwaltung: Vorstand: Vors.: Dr.-Ing. e. h. Otto Oesterlen, Breslau; Carl Wilhelm, Breslau; Paul Hubert, Breslau; Johann Reichert, Bautzen; Stellv.: Oskar Gierke, Breslau. Aufsichtsrat: Vors.: Hütten-Dir. Dr. jur. Oskar Sempell, Berlin; Stellvertr.: Gen.-Dir. Dr. h. c. Fried- rich Flick, Berlin; sonstige Mitglieder: Bankier Dr. v. Becker, Berlin; Bank-Dir. Ludwig Berliner (Commerz- u. Privat-Bank), Berlin; Geh. Finanzrat Bank-Dir. Robert Bürgers (Deutsche Bank u. Disconto- Ges.), Köln; Alfred Busch, Berlin; Carl Busch, Berlin; Konsul Dr. Jul. Casper, Hannover, Ing. Fritz C. Chram- bach, Budapest; Dr. Friedrich Eichberg, Berlin; Stadt- kämmerer Dr. jur. Georg Friedel, Breslau; Geh.-Rat Staatssekr. z. D. Dr. Gutbrod, Berlin; Konsul Bankier Hans Harney, Düsseldorf; Kraft Graf Henckel von Donnersmarck, Schloß Repten, Poln.-Oberschl.; Reg.- Baumeister Dr.-Ing. e. h. Walter Hönsch, Berlin; Gen.-Dir. Friedrich Kette, Riga; Gen.-Konsul Eugen Landau, Berlin; Bankier Kurt Landsberg (J. Drey- fus & Co.), Berlin; Bankier Moritz Lipp, Berlin; Justizrat A. Mardersteig, Weimar; Bank-Dir. Dr. jur. Eduard Mosler (Dtsche. Bk. u. Disc.-Ges.), Berlin; Stan- desherr Dr. phil. Walter Naumann zu Königsbrück, Kö- nigsbrück i. Sa.; Kommerz.-R. Ernst Petersen, Leipzig; Ignaz Petschek, Aussig in Böhmen; Staatssekretär z. D. Freiherr von Rheinbaben, Berlin; Bank-Dir. Samuel Ritscher (Dresdner Bank), Berlin; Komm.-R. Fabrik- besitzer C. Otto Schmelzer, Lichtentanne i. Sa.; Bank-Dir. Gen.-Konsul Dr. jur. Ernst von Schoen (Allgem. Deutsche Credit-Anstalt), Leipzig; Bankier Paul von Schwabach (S. Bleichröder), Berlin; Bankier Georg von Simson, Berlin; Bankier Dr. Ernst Spiegel- berg (M. M. Warburg & Co.), Hamburg, Konsul Dr. Heinrich von Stein, Köln; Bank-Dir. Dr. jur. Dr.-Ing. e. h. Felix Theusner (Deutsche Bank u. Dis- conto-Ges.), Breslau; Oberbürgermeister Dr. jur. Otto Wagner, Breslau. Entwicklung: Gegründet: 28./2. 1871; eingetr. 30./3. 1871. Sitz der Ges. bis 30./9. 1924 in Breslau. – Firma bis 5./2. 1912: Breslauer Act.-Ges. für Eisenbahn-Wagenbau u. Masch.-Bau-Anstalt, Breslau, dann von 1912–1917: Linke-Hofmann Werke Breslauer Akt.-Ges. f. Eisen- bahnwagen-, Lokomotiv- und Maschinenbau; 1917–1922: Linke-Hofmann Werke Akt.-Ges.; bis 13./11. 1926: Linke- Hofmann-Lauchhammer A.-G.; bis 5./6. 1928: Linke- Hofmann-Werke Aktiengesellschaft. Die Ges. erwarb bis 1920 folgende Unternehmungen: Masch.-Bau-Anstalt Breslau G. m. b. H., Waggonfabrik Gebr. Hofmann & Co. A.-G. in Breslau, Waggonfabrik A.-G. vorm. Herbrand & Cie. in Köln, Papiermaschinen- fabrik H. Füllner in Warmbrunn. — 1920 Erwerb der Aktien-Mehrheit der Akt.-Ges. Lauchhammer. Im Juni 1922 völlige Verschmelzung beider Ges. durch Umtausch von je 1000 M Lauchhammer-Aktien in 1000 M. St.-Akt. der Linke-Hofmann Ges. Dez 1921 Erwerb der Gew. Neuroder Kolden- u. Tonwerk für Rechn. eines Konsort. unter Führung der Ges. Weiterhin nahm die Ges. maßgebliche Beteiligung an der Waggonfabrik J. P. Goossens, Lochner & Co. in Brand (Werk still- gelegt). – Lt. G.-V. vom 18. und 19./5. 1923 Angliede- rung der Archimedes, A.-G. für Stahl- u. Eisen-In- dustrie, Berlin, durch Umtausch von je 5000 M. Archi- medes-Aktien in 3000 M Linke-Hofmann-Aktien. Lt. G.-V. vom 25./9. 1925 ist das Vermögen der Oberschles. Eisenindustrie A.-G. für Bergbau u. Hütten- betrieb in Gleiwitz als Ganzes unter Ausschluß der Liqu. auf die Ges. übergegangen. Lt. Fusionsvertrag wurden für je 5 Akt. der Oberschles. Eisen-Industrie A.-G. zu je nom. 120 RM 6 junge Akt. der Ges. zu je nom. 100 RM gewährt. Zwecks Durchführung der Fusion Kapitalerhöh. um 5 767 200 RM. Von den von der Oberschles. Eisenindustrie A.-G. übernommenen Werken wurden die Julienhütte in Bobrek, die Draht- werke in Gleiwitz u. die Herminenhütte in Laband in eine neue Ges. unter der Fa. Vereinigte Oberschles. Hüttenwerke A.-G. eingebracht. In diese Ges. brachten auch die Oberschles. Eisenbahn-Bedarfs-A.-G. und die Donnersmarckhütte ihre nach der Grenzfestsetzung in Deutschland verbliebenen hauptsächlichsten Werke ein. An der neuen Ges. war die L. H. L. mit 50 % beteiligt. Die Beteilig. wurde 1926 der Mitteldeutschen Stahlwerke A.-G. überlassen (s. a. weiter unten). – Die G.-V. vom 25.9. 1925 genehmigte ferner den Verschmelzungsvertrag mit der Eisenbahnmaterial-Leihanstalt A.-G., wonach deren Vermögen ohne Liqu. als Ganzes auf die Ges. übergeht. Auf je 2 Akt. der Eisenbahnmaterial-Leih- anstalt zu je nom. 1000 M = nom. 40 RM entfiel eine Aktie der Ges. zu je nom. 120 RM. Zwecks Durchführ. der Fusion Kapitalerhöh. um 4 232 800 RM. Durch die Fusion mit der Oberschles. Eisenindustrie A.-G. u. der Eisenbahnmaterial-Leihanstalt übernahm die Ges. Boe- teiligungen an folgenden Unternehmen: Baildonhütte A.-G. in Domb b. Kattowitz (Anfang 1927 an die Ober- schlesische Eisenbahnbedarfs-A. G. abgestoßen), Eisen- hütte Silesia A.-G. in Paruschowitz b. Rybnik (1927 an die Bismarckhütte Sp.-A. in Hajduki Wielki (Poln.- Oberschles.] übergegangen), Gew. Consol. Steinkohlen-