226 Metall- und Maschinen-Industrie. Außerdem waren noch weitere Abschreib. in Höhe von 5 400 000 RM auf Warenbestände erforderlich. Die Re- konstruktion der Ges. wurde mit Hilfe nahestehender Institute durchgeführt (siehe auch Kapital). Wegen der Sanierung wurde die Notiz der Aktien an der Berliner Börse März 1931 eingestellt. – Oktober 1930 Aktien- Umtausch-Angebot der AEG., nach dem je 1000 RM Nenn- betrag alter nicht zusammengelegter NAG.-Aktien gegen eine AEG.-Akt. über 100 RM mit laufendem Div.-Schein getauscht werden konnten. – Zur Rationalisierung des Last- und Lieferwagen-Geschäfts schloß die Ges. 1930 einen Vertrag mit den Automobilwerken H. Büssing, Braunschweig, der Anfang 1931 in Wirksamkeit trat. Es wurde eine neue Ges. mit 4 000 000 RM Kapital unter der Firma Büssing-NAG Vereinigte Nutzkraftwagen Aktienges. gegründet, an der Büssing und die NAG. hälftig beteiligt sind. Diese Ges. fabriziert und ver- treibt die Nutzkraftwagenprodukte der beiden Gründer- firmen. Als Fabrikationsstätten stehen ihr die Büssing- Anlagen in Braunschweig, die NAG.-Anlagen in Leipzig und im Bedarfsfalle auch in Chemnitz zur Verfügung. – Das Geschäftsjahr 1930 erbrachte unter Heran- ziehung des bei der Sanierung gebildeten Dispositions- Fonds von 1 277 047 RM einen Gewinn von 27 373 RM. – 1931 Absatzrückgang, infolgedessen Produktionsein- schränkung, ao. Abschreib. auf Warenbestände mit 1 000 000 RM, Bilanzverlust von r1d. 1 716 000 RM; Reor- ganisation, für die Vorschläge zu gegebener Zeit unter- breitet werden sollen, ist in Aussicht genommen. Zweck: Herstellung, Vertrieb und sonstige Verwendung von Maschinen, Apparaten u. Werkzeug, sowie von Bestand- teilen und Zubehörstücken solcher, namentl. von Kraft- fahrzeugen aller Art. Besitztum: Die Ges. besitzt je ein Werk in Berlin, Chemnitz (früher Prestowerk) und Leipzig (früher Dux-Auto). Das Fabrikgrundstück der Ges. in Berlin-Oberschöne- weide, Ostendstraße 1–5, dessen Rückseite an der Spree liegt, hat eine Größe von 68 571 qm. Von dem Fabrik- grundstück sind insgesamt 22 866 qm massiv bebaut, darunter Fabrik und Verwaltungsgebäude mit einer nutzbaren Fläche von zusammen 68 350 qm, große Ma- schinenhalle, Schmiede- und Rahmenbau, Reparatur- abteilung, Benzinanlage. Weitere 9490 qm werden durch Holzbauten eingenommen. Die für die Fabri- kation gebrauchte elektrische Kraft liefern die Städti- schen Elektrizitätswerke und eine Dieselmotor-Anlage für etwa 280 kW Leistung. Der Aufnahme, Verteilung und Umformung des hochgespannten Drehstroms dienen eine Hauptstation und 7 Unterstationen, eine Umformer- anlage für Gleichstrom nebst Akkumulatorenbatterie für die Notlichtanlage, 21 Transformatoren von je 200–250 kV Gesamtleistung. Insgesamt sind etwa 1800 Mo- toren mit einer Durchschnittsleistung von je 3–15 PS im Betriebe, ferner 17 Lasten- und Automobilaufzüge von 1000–6000 kg Tragkraft, 2 Personen-Aufzüge von 150–300 kg Tragkraft, eine Späne-Transportanlage und verschiedene kleinere Laufkräne. Fabrik- und Ver- waltungsräume haben zu Heizungszwecken eine Nieder- druck-Warmwasseranlage mit Pumpenbetrieb, zu der 13 Gegenstromgliederkessel mit je 40 qm Heizfläche ge- hören. Die übrigen Werkstätten, die Maschinenhalle, Reparaturwerkstatt usw. haben 7 weitere Niederdruck- kessel mit je 40 qm Heizfläche. Außerdem dienen dem Betriebe noch 3 Hochdruckkessel von zusammen etwa 235 qm Heizfläche. Das Fabrikgrundstück in Chemnitz liegt zu beiden Seiten der Scheffelstraße und umfaßt insgesamt 138 800 am, davon sind bebaute Fläche 38 153 am (34 743 qm massiv, 3410 qm Schuppen), Arbeitsfläche 48 024 qm, un- bebaute Fläche 111 666 qm. Der Betrieb besteht aus 2 Abt. und zwar: Fabrikation von Motorwagen und Fabrikation von Fahrrädern. Die Fabrikanlagen be- stehen aus der Werkzeugmaschinen-Abteilung für Fahr- rad- und Automobilbau mit etwa 1200 Werkzeugmasch., den Schlossereien, der Abteilung für Stanz- und Zieh- arbeiten mit Exzenter, Friktions- und Kurbelpressen, den Nebenabteilungen: Sattlerei, Lackiererei usw. Die Fabrikgrundstücke in Leipzig-Wahren, Bahnhof- straße, haben eine Größe von 37 270 qm, davon 11 740 qm bebaut, und sind an die Büssing-NAG verpachtet. Die Maschinenanlage umfaßt 385 Arbeitsmaschinen ver- schiedenster Art, die von 59 Motoren mit insgesamt 500 PS angetrieben werden. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Als Mitglied gehört die Ges. dem Verein Deutscher Fahrradindustrieller e. V. und dem Reichsverband der Automobilind. e. V. an. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Für 1931 am 28./2. 1933. – Stimmrecht: Je 100 RM Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., evtl. wei-. tere Rücklagen, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin und München: Hardy & Co.; Berlin: Delbrück Schickler & Co., Dresd- ner Bank; Leipzig, Chemnitz u. Dresden: Allg. Dt. Credit-Anstalt. Beteiligungen: Die Ges. besitzt 50 % (nom. 2 000 000 RM) des A.-K. der Büssing-NAG Vereinigte Nutzkraftwagen Aktien- ges., Braunschweig (s. a. oben unter Entwicklung). Weiter besaß die Ges. Ende 1931 eine Reihe kleinerer Beteiligungen. Statistische Angaben: Aktienkapital: 6 000 000 RM in 5800 Aktien zu 1000 RM und 2000 Akt. zu 100 RM. Urspr. 7 000 000 M (Vorkriegskapital); erhöht von 1918 bis 1923 auf 210 000 000 M in 161 000 St.-Akt. zu 1000 M, 5000 St.-Akt. zu 3000 M, 4000 St.-Akt. zu 6000 M u. 10 000 Vorz.-Akt. zu 1000 M. – Lit. ao. G.-V. v. 6./11. 1924 Um- stellung von 210 000 000 M, nach Einzieh. von 10 000 000 Mark Vorz.-Akt. also von verbleibenden 200 000 000 M auf 8 000 000 RM im Verh. 25: 1 in 161 000 St.-Akt. zu 40 RM, 5000 St.-Akt. zu 120 RM u. 4000 St.-Akt. zu 240 RM. — Lt. G.-V. v. 9./5. 1925 Erhöhung um 2 000 000 RM in 4000 Aktien zu 500 RM, div.-ber. ab 1./1. 1925, übernommen von Konsort., angeb. im Verh. 4: 1 zu pari. Dieselbe G.-V. beschl. weitere Erhöh. um 2 000 000 RM, zu deren Durchführ. der A.-R. bis 31./12. 1926 ermächtigt wurde. — Die G.-V. v. 5./5. 1927 beschloß die Durchführung der in der G.-V. v. 9./5. 1925 beschlossenen Kap.-Erhöhung um 2 000 000 RM in 4000 Akt. zu 500 RM, div.-ber. ab 1./. 1927, durch Ueberlassung der Aktien an die Siemens- Schuckertwerke. Diese machten dafür eine Einlage, be- stehend in Maschinen, Einrichtungen usw. ihres Protos- werks. – Die G.-V. v. 23./12. 1927 beschloß zwecks Durch. führung der Fusion mit der Prestowerke A.-G. Erhöh. um 5 000 000 RM auf 17 000 000 M durch Ausgabe von 10 000 St.-Akt. zu 500 RM, Div.-ber. ab 1./1. 1928. Die Aktien zu 40, 120 u. 240 RM wurden 1929 in Aktien zu 100 u. 1000 RM umgetauscht. – Lt. G.-V. v. 4./10. 1930 (Anzwige gemäß § 240 HGB.) Herabsetz. des A.-K. von 17 000 000 Reichsmark auf 1 700 000 RM zur Beseitigung der Unter- bilanz u. zu Rückstell. durch Herabsetz. des Nennwertes bzw. Zusammenleg. der Aktien im Verh. von 10:1; die gleiche G.-V. beschloß sodann Erhöhung des A.-K. um 4 300 000 RM, davon gingen 3 300 000 RM an die Allge- meine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin gegen Verrech- nung auf deren Forderungen an die Nationale Automobil- Gesellschaft Aktiengesellschaft über, restl. 1 000 000 RM wurden von einem Bankenkonsortium übernommen. Die neuen Aktien wurden zu 102 % begeben. Großaktionär: Allg. Elektricitäts-Ges., Berlin. Anleihen: I. 6 000 000 M in 4 % Teilschuldver- schreibungen von 1919, ab 1929 kündbar. Die Anleihe ist zur Rückzahlung zum 1./1. 1927 gekündigt. Als Bar. ablösung wurden gezahlt 22.86 RM für je 1000 M und an Zs. und Zs.-Zs. abzüglich Kapitalertragssteuer 1.33 RM für je 1000 M. Die Genußrechte für anerkannten Altbesitz wurden mit 13.16 RM für je 1000 M in bar abgefunden. II. 36 000 000 M in 5 % Teilschuldverschr. von 1922. Die Anleihe ist zur Rückzahlung zum 1./1. 1927 gekün- digt. Als Barablösung wurden gezahlt: a) bei Stücken, die im Umtausch gegen Anleihe von 1919 erworben sind, 20.18 RM für je 1000 Muund an Zs und Zs.-Zs. ab- züglich Kapitalertragssteuer 1.33 RM für je 1000 RM; b) bei den übrigen Stücken 0.65 RM für je 1000 M u. an Zs. und Zs.-Zs. abzüglich Kapitalertragssteuer 0.05 RM für je 1000 M. III. 5 000 000 RM in 6 % (früher 8 %) Teilschuldver- schreibungen von 1926/27. Stücke zu 1000 RM, 500 u. 200 RM. Zs. 2./1. und 1./7. Tilgung ab 2./1. 1932 zu