Metall- und Maschinen-Industrie. 1―― ― Sächs. Werkzeugmaschinenfabrik Bernhard Escher Akt.-Ges. Sitz in Chemnitz, Wettinerstraße 7–15. vorstand: Gerhard Wünschmann, Grüna; Max Kamprath, Chemnitz. Aufsichtsrat: (3–6) Vors.: Justizrat Moritz Beut- ler, Stellv.: Bank-Dir. Alfred Krause, Chemnitz; Fabrik- Dir. Hermann Hamel, Dresden; Frau Doris Schubert, Chemnitz. Gegründet: 1874; Akt.-Ges. seit 1907; eingetragen 5./4. 1907. Uebernahme der unter der Firma „Sächsische Werkzeugmasch.-Fabrik Bernhard Escher“ in Chemnitz betriebenen Maschinen-Fabrik und Eisengießerei. Zweck: Fabrikation von Maschinen aller Art. Die hauptsächlichsten Produkte sind Drehbänke als Spezia- lität, außerdem Plandrehbänke, Hobel-, Stoß- u. Schnell- bohrmaschinen u. dergl. Besitztum: Die Ges. betreibt eine Maschinenfabrik auf ihren Grundst. Wettinerstr. 7–13 und Gellertstr. 3 in Chemnitz, sowie eine Gießerei auf ihrem Grundstück Gellertstr. 3 daselbst. Der Grundbesitz beträgt 1 ha 96 a 20 qm, wovon 11 000 qm auf bebaute Fläche ent- fallen. Von dem Städt. Elektr.-Werk werden an Kraft ca. 850 PS verwendet. Beschöftigt werden normal 50 Beamte und Meister und ca. 700 Arbeiter. Kapital: 477 500 RM in 4775 St.-Akt. zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 500 000 M. Urspr. 1 500 000 M; erhöht 1918–1923 auf 15 500 000 Mark in 15 000 St.-Akt. zu 1000 M u. 50 Vorz.-Akt. zu 10 000 M. Lt. G.-V. v. 3./1. 1925 Umstell. von 15 500 000 Mark auf 1 806 000 RM durch Herabsetz. der St.-Akt. von 1000 M auf 120 RM und der Vorz.-Akt. von 10 000 M auf 120 RM. Die G.-V. v. 19./2. 1927 hat die Einzieh. der 6000 RM Vorz.-Akt. beschlossen. Die G.-V. v. 6.//2. 1929 beschloß Herabsetz. des A.-K. um 300 000 RM auf 500 000 RM durch Einzieh. von Vorrats-Akt. Die G.-V. v. 14./2. 1931 beschloß Herabsetz. des A.-K. um 1 000 000 Reichsmark auf 500 000 RM durch Abstemp. der Aktien zu 300 RM auf 100 RM. Der Buchgewinn von 1 000 000 RM wurde verwendet: a) zur Beseitigung des Restverlustes bis 30./9. 1930 211 375 RM, b) zu Abschr. zwecks Wert- berichtigung auf Anlagen 382 168 RM, auf Warenvorräte 226 181 RM, c) zur gesetzlichen Rückl. 50 000 RM, zur Sonderrückl. 130 276 RM. – Lt. G.-V. v. 1./3. 1933 Herab- setzung des Grundkapitals in erleichterter Form von 500 000 RM auf 477 500 RM durch Einziehung von nom. 22 500 RM Vorratsaktien. Der Buchgewinn dient zur teilweisen Abdeckung des Verlustes aus 1931/2. 4 % Anleihe von 1911: Zwecks Barablösung gekün- digt zum 1./12. 1926. Noch im Umlauf Altbesitz-Genuß- rechts-Urkunden: 400 zu je 100 RM. Zahlstellen: Ges.- Kasse; Dresden und Chemnitz: Dresdner Bank. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: 1933 am 1./3. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F.; etwaige weitere Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst.; 4 % Div.; vom Uebrigen 10 % Tant. an A.-R. (außerdem pro Mitgl. 500 RM feste jährliche Vergütung, der Vors. 1000 RM); Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen, Grundst. 283 612, Gebäude a) Geschäfts- und Wohngebäude 33 103, b) Fabrikgebäude u. andere Bau- lichkeiten 389 474, Betriebsmaschinen u. Kraftanlagen 1, Werkzeugmasch. 37 035, Transmissionen u. Treibriemen 1, elektrische Lichtanlagen 1, Dampfheizungen 1, Werk- zeuge und Utensilien 2467, Mobiliar 1, Modelle und Zeichnungen 1757, Fahrzeuge 1; Umlaufsvermögen: Vorräte: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 98 830, halb- fertige Erzeugnisse 118 043, fertige Erzeugnisse, Waren 118 351; eigene Aktien (nom. 22 500 RM) 1; Debitoren: Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 49 781, verschiedene Forderungen 609, Vor- auszahlung (Termingeld Ifago) 9631; Wechsel 73 935, Kassenbestand und Postscheckguthaben 1553, Bankgut- haben 5997, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen (vorausbezahlte Zinsen) 1500, Verlust-Vortrag 17 077, Verlust 1931/32 74 078. – Passiva: A.-K. 500 000, gesetzlicher R.-F. 50 000, Sonder-R.-F. 130 276, Rück- stellungen auf Warenforderungen und Wechsel 5068, sonstige Rückstellungen 38 526; Verbindlichkeiten: Prio- ritätsanleihe Genußscheine ohne hypothekarische Siche- rung 40 000, Hyp. 400 000, Darlehnsschulden 41 640; Kreditoren: Anzahlungen von Kunden 635, Verbindlich- keiten auf Grund von Warenlieferungen 39 396, Gut- haben der Vertreter 4616, sonstige Verbindlichkeiten 11 557; Akzepte 9380, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 44 185, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 1560. Sa. 1 316 841 RM. Das Obligo aus der Weitergabe fremder Wechsel be— trug am 30./9. 1932 22 099 RM. Für eingeräumten Bankkredit (Mitte Januar 1933, durch Abzahlungen auf 32 000 RM gesenkt) besteht eine Sicherheitshypothek von 300 000 RM und Warensicherheit von 75 500 RM, außerdem für gestundete Reichsstenern Warensicherungen von 18 193 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 205 947, soziale Abgaben 16 663,. Ab- schreibungen auf Anlagen 13 460, Zinsen, soweit sie die Ertragszinsen übersteigen 61 160, Besitzsteuern 10 206, alle übrigen Aufwendungen, mit Ausnahme der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 70 274, Verlustvortrag aus 1930/31 17 077. – Kredit: Betrag, der sich nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe ergibt 281 084, Mieteinnahmen 20 060, außerordentliche Erträge 2487, Verlust 91 155. Sa. 394 786 RM. Die Gesamtbezüge des Vorstandes und A.-R. beziffern sich in 1931/32 auf 32 328 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 4, 0. 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Dresdner Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Infolge der an- dauernden Wirtschaftsverschlechterung ist der Umsatz gegenüber dem Vorjahre um ein Fünftel zurückgegan- gen. Es war uns möglich, auch alle Ausgaben ent- sprechend zu senken; Betriebs- und Handlungsunkosten sogar um ein Drittel der Beträge des Jahres 1930/31. Das Berichtsjahr schließt mit einem Verlust. Wir schlagen vor, diesen Verlust zunächst auf neue Rech- nung vorzutragen und zu dessen teilweiser Abdeckung den durch Einziehung der Vorratsaktien entstehenden Buchgewinn zu verwenden. Schubert & Salzer, Maschinenfabrik Aktien-Gesellschaft. Sitz in Chemnitz, Lothringer Str. 11. Verwaltung: Vorstand: Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. F. W. Lässig; Woldemar Heinitz, Emil Kästner, Fritz Lässig (sämtl. in Chemnitz). Prokuristen: Betriebs-Dir. Paul Eichler, Theodor Leupolt, Albin Ernst, Paul Retzsch im Hauptwerk; Max Tudwig im Zweigwerk H. Alban Ludwig; Rudolf Sei- del und Walter Seidel in Gießerei Scheffelstraße. Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-Rat Dr. h. c. Paul Millington-Herrmann (Berlin); Stellv.: Privatus Arthur Pekrun (Dresden-Weißer Hirsch); sonst. Mitgl.: Geh. Kommerz.-R. Otto Weißenberger (Dresden), Bank-Dir. i. R. Wilh. Bösselmann (Chemnitz), Rechtsanwalt Dr. jur. Gerhard Fröhlich (Chemnitz), Bankier Dr. jur. Ernst Moser [Georg Fromberg & Co.] (Berlin), Fabrik- bes. Karl Becker (Chemnitz), Bank-Dir. Dr. Werner Kehl (Berlin), Bank-Dir. Dr. Theodor Frank [Deutsche Bank u. Disconto-Ges.] (Berlin). Entwicklung: Gegründet: 1./4. 1883; A.-G. seit 25./11. 1889; han- delsger. eingetr. 7./1. 1890. – Die Firma der Ges. lautete bis 14./6. 1904: Chemnitzer Wirkwaren-Masch.- Fabrik vorm. Schubert & Salzer.