246 etall- und Maschinen-Industrie. Zweck: Betrieb der Fabrikation von Masch. verschied. Arten, einschl. Nebenbranchen, insbes. Fortführ. der früher unter der Firma Schubert & Salzer in Chemnitz betrieb. Wirkwaren-Maschinenfabrik, ferner Betrieb hiermit zus.- hängender Geschäfte, Ankauf anderer Fabriken u. Ge- schäfte, Beteilig. bei anderen gleichartigen Unternehm. u. Betrieb von Geschäften auf gemeinschaftl. Rechn. mit denselben. Besitztum: Dem Betriebe der Ges. dienen in Chemnitz: 1. die von der Lothringer, Elsasser u. Annaberger Straße umgrenzten Fabriken, die für die Fabrikation von Flachwirkmaschinen, Ränderflachwirkmaschinen mit u. ohne Minderung, Ränderflachwirkmaschinen, hohes System mit u. ohne Jacquardeinrichtung, Pagetmasch., Gummistrumpfmaschinen, Jacquardrascheln, Phantasie- rascheln, Kettenrascheln, gewöhnliche Kettenstühle, Spezialkettenstühle, Doppelkettenstühle, Milaneseketten- stühle, Rundwirkmaschinen – deutsche Rundstühle — Maschenradstühle, Rundstrickmaschinen, Jacquardrund- strickmaschinen, kleine u. große Ränderrundstrickmasch., Brodiermaschinen, Hilfsmaschinen, wie Rundkettel-, Flachkettel-, Näh- u. Säummaschinen, Tüllmaschinen, Gardinenmaschinen, Zwirnereimaschinen, Spulmaschinen aller Art für die gesamte Textilindustrie, Streichgarn- spinnereimaschinen, Krempeln, Selfaktoren bestimmt sind; 2. das an der Fürstenstraße gelegene „Zweigwerk H. Alban Ludwig' (1930 stillgelegt), in dem Flach- wirkmasch. u. Werkzeugmaschinen hergestellt werden; 3. das an der Zwickauer Straße gelegene „Zweig- werk Eisen- u. Metallgießerei“', das Eisen- u. Metallguß zwecks teilweiser Verwendung in den eigenen Betrieben herstellt; 4. das an der Scheffelstraße gelegene „Zweigwerk C. E. Seidels Eisengießerei“ zur Herstellung von Eisen- guß zwecks teilweiser Verwendung in den eigenen Be- trieben; 5. in Hohenstein-Ernstthal ein Zweigwerk, das eben- falls Flachwirkmaschinen fabriziert (1930 stillgelegt). Die Fabriken sind mit mehr als 2750 Werkzeug- maschinen sowie 73 elektrisch betriebenen größeren Laufkränen u. Aufzügen ausgerüstet. Den beiden Gießereien stehen 7 Kupolöfen und 108 Formmaschinen zur Verfügung. Zur Krafterzeugung sind vorhanden: 11 Dampfkessel mit zusammen 2763 qm Heizfläche, fer- ner 2 Dampfmaschinen und 1050 Elektromotoren von insgesamt 5214 PS. Kraft- und Lichtstrom wird für das Hauptwerk in Chemnitz von 2 Drehstrom- anzapfturboaggregaten und von 2 Dieselmotoren mit Generatoren von insgesamt 3235 PS Leistung er- zeugt, für die anderen Chemnitzer Betriebe vom Städti- schen Elektrizitätswerk entnommen und für den Hohen- steiner Betrieb vom Elektrizitätswerk an der Lungwitz, Oberlungwitz, durch die Gemeinde Hohenstein-Ernst- thal geliefert. Außer den genannten Werken besitzt die Ges. in Chemnitz zwei Fabrikgrundstücke an der Adorfer Straße mit zusammen rd. 6600 qm Grund- fläche, einen im Stadtteil Alt Chemnitz gegenüber dem „Zweigwerk Seidels Eisengießerei“ gelegenen Grund- stücksblock mit 120 000 qm Bodenfläche, auf dem sich 3 Hausgrundstücke befinden, sowie je ein Hausgrund- stück an der Uhland- u. Elsasser Straße zusammen rd. 1130 qm Grundfläche. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 213 220 qm, davon bebaut 55 950 qm. Filialen: In Hohenstein-Ernstthal besteht Zweigniederlass. der Ges., die z. Zt. stilliegt. Sonstige Mitteilungen: Verbände, denen die Ges angehört: Verband Säch- sischer Industrieller. Verein Deutscher Maschinenbau- Anstalten, Chemnitzer Bezirksverband Deutscher Metall- industrieller, Strick- und Wirkmaschinen-Verband. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im 1. Sem. (1933 am 28./3.). Die G.-V. finden in Chem- nitz statt, sofern nicht bei der Berufung ein anderer Ort bestimmt wird. – Nom. 100 RM St.-A.-K. = 1 St., je nom. 36 RM Vorz.-A.-K. = 5 St.; bei der Beschlufassung über Besetzung des Aufsichtsrats, Satzungsänderungen eine oder Auflös. der Ges. Vorz.-Akt. 30 Stimmen. Gewinnverteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K.), ev. ao. Res., 7 % Div. an die Vorz.-A., an die St.-A. 4 %, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (außer einem unter Handl.-Unk. zu verbuch. Fixum von 3000 RM je Mitgl., der Vors. 6000 RM), Rest Super-Div. an die St.-A. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.- Kasse; Chemnitz: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privatbank; Berlin, Leipzig u. Dresden: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Com. merz- u. Privat-Bank; Berlin: Georg Fromberg & 00. Statistische Angaben: Aktienkapital: 8 268 000 RM in 35 000 St.-Akt. zu 100 RM (Nr. 1–35 000), 9500 St.-Akt. zu 500 RM (Nr. 35 00 1–44 500) sowie 6000 Vorz.-Akt. zu je 3 RI (Nr. 1–6000). Rechte der Vorz.-A.: 7 % Vorz.-Div. mit Nachzahl. Pflicht, erhöhtes Stimmrecht, Vorbefriedigung bei ev. Liqu. der Ges. zu 110 %. Die Vorz.-A. können durch Auslos., Kündigung oder Ankauf eingezogen werden u. sind in einem Konsort. (unter Führung der Deutschen Bank u. Disc.-Ges., Berlin) bis 31./12. 1932 gebunden. Vorkriegskapital: 4 500 000 M. Urspr. 500 000 M; erhöht v. 1894–1912 auf 4 500 000 M, von 1917–1923 auf 76 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 18./1. 1924 Umstell. von je 70 000 000 M St.-A. u. Genufßscheine (10: 1) durch Herabsetz. der St.-A. u. Genußscheine von 1000 M auf 100 RM u. von 6 000 000 Vorz.-A. auf 18 000 RM durch Herabsetz. der Vorz.-A. von 1000 M auf 3 RM. —– Lt. G.-V. v. 31./3. 1928 Erhöh. um 12 250 000 RM in 70 000 St.-A. zu 100 RM u. 5250 St.-A. zu 1000 RM mit Div.-R. ab 1./1. 1928, davon 7 000 000 RM zur Einzich. der Genußscheine, 3500 St.-A. zu 1000 RM für die St.-Ak- tionäre u. Genußsch.-Inh. (4: 1) zu 200 %, weitere 875 000 RM im Dez. 1928 zu 175 % angeboten (20: 1), 42 000 RlI wurden freihändig verkauft u. 833 000 RM zum Ankauf eines Nachbargrundstücks verwandt. Netto-Nutzen mit 3 303 494 RM zum R.-F. Börsenzul. im April 1928. – Die G.-V. v. 21./3. 1931 ermächtigte den Vorstand, ein der Ges. gemachtes Angebot zum Ankauf von 2 750 000 RM nom. eigener Aktien zum Kurse von etwa 102–103 % einschl. sämtl. Kosten anzunehmen mit der Maßgabe, daß das Aufgeld auf den Nominalbetrag aus dem „Konto für spätere Verwendung“' entnommen wird u. daß die Wieder- ausgabe dieser Aktien unzulässig ist, solange nicht ein neuer Beschluß in einer G.-V. gefaßt wird. Die Aktien wurden auf Grund dieser Ermächtigung angekauft u. beschloß die G.-V. v. 19./3. 1932 deren Einziehung zwecks Herabsetz. des A.-K. um diesen Betrag auf 16 518 000 RM. Der von der Ges. s. Zt. weiter beantragte Ankauf eigener Aktien unterblieb, da der von einem Antragsgegner ange- strengte Prozeß in erster Instanz gegen die Ges. ent- schieden wurde u. die Ges. es nicht für opportun hielt. in die höhere Instanz zu gehen. – In der a. o. G.-V. vom 27./6. 1932 wurde beschlossen, das Stammaktienkapital weiter im Verh. von 2: 1 um 8 250 000 RM auf 8 250 000 Reichsmark herabzusetzen u. den durch die Herabsetz. erzielten bilanzmäßigen Ueberschuß von 8 250 000 RM als Kapitalrückzahl. an die Aktionäre auszuschütten. Es werden unter Barzahl. von je 50 % des eingereichten alten Aktiennennwerts für je 2 alte Aktien über je 500 RM 5 neue Aktien über je 100 RM, für je 2 alte Aktien über je 100 RM eine neue Aktie über 100 RM und für jede alte Aktie über 1000 RM eine neue Aktie über 500 RM ausgereicht; bei gemischter Einreich. von Aktien über 100 RM und 500 RM wird für je 200 RM eingereichten Aktiennennwert eine neue Aktie über 100 RM ausgegeben. Die Ges. hat den mit der Durchführ. des Aktientausches u. der Kapitalrückzahl. beauftragten Banken den Gesamt- betrag der Kapitalrückzahl. auf einem Konto zur Verfüg. gestellt, das für die Dauer des Sperrjahres zugunsten der Gläubiger der Ges. gesperrt bleibt. Die Banken haben mit der Kapitalrückzahl. alsbald nach der Eintrag. der Kapitalherabsetzungsbeschlüsse im Handelsregister be- gonnen. Die Verrechn. der von ihnen ausgezahlten Be- träge mit der Ges. durch Belast. auf Sperrkonto findet erst nach Ablauf des Sperrjahres statt. haben je 36 RM Nennwert der Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 Höchster 418 392.50 345.50 242 172 176 % Niedrigster 244 313 192 117 105 159 Letzter 348.50 346 196.50 121 137.75 17600 Eingef. in Berlin durch Georg Fromberg & Co. erster Kurs am 24./2. 1900: 157 %. – Auch in Leipzig und Dresden notiert (in Berlin, Dresden und Leipzig auch im Terminhandel). — Wiederzulassung des 1932 herabgesetzt. A.-K. im Aug. 1932. – Das ges. St.-A.K. ist zugelassen.