men der zur Verfüg. stehenden Betriebsmittel weiter- zubetreiben. So wurden die Lokomotiv- ul Waggon- fabrikation in ihren ausgedehnten Konstruktionshallen stillgelegt. Die Abteil. Berg- u. Hüttenbau wurde außer Betrieb gesetzt u. die 1921 gegründeten Verkaufs-Orga- nisationen aufgelöst. Der 1920 abgeschlossene Abbau- vertrag mit der Braunkohlen- u. Brikettwerk „Berg- geist' A.-G. in Brühl wurde aufgehoben. Die Beteilig. an .Berggeist“' wurde abgetreten. Für die Reichswehr u. Reichsmarine ist die Geschütz- u. Munitionsfabri- kation aufgenommen. Die Werke in Düsseldorf und Sömmerda wurden vollkommen umgestellt und ratio- nalisiert. – Die G.-V. v. 15./1. 1926 beschloß zwecks Beseitigung der Unterbilanz u. zu Abschreibungen das A.-K. von 18 000 000 RM auf 6 000 000 RM herabzusetzen u. gleichzeitig wieder um 6 000 000 RM auf 12 000 000 RM zu erhöhen. – 1928 Erhöh. des A.-K. auf 20 000 000 RM (s. w. u.). – Das Röhrenwerk in Düsseldorf wurde Ende 1929 an die Mannesmannröhren-Werke A.-G. verkauft. Zweck: Fabrikation von Metallgegenständen und Maschinen u. der Abschluß aller damit zusammenhängenden Ge- schäfte. Fabrikation: Das Fabrikationsprogramm wird in 3 Werken abgewickelt u. umfaßt folgende Erzeugnisse: 1. Im Stahlwerk Düsseldorf-Rath: Edel- u. Qualitäts- stähle aus dem Martin-, Elektro-, Hochfrequenz- und Tiegelofen sowie Hochleistungsmetalle für Ziehringe u. Schruppstähle; Walz-, Schmiede- u. Preßstücke aller Art bis zu 30 t Schmiedegewicht, besonders Knüppel, Stabstahl, Federstahl in allen Dimensionen, Achsen, Räder, Kurbelwellen, Pleuelstangen, Gehäuse aus Edel- stahl u. Leichtmetall für den Automobil- u. Flugzeug- bau, Gesenkschmiedestücke in allen Größen, Turbinen- wellen, Turbinenscheiben, Dornstangen größerer Ab- messung, Kolbenstangen, Preßzylinder, Plunger, Ge- schützteile, Radreifen u. Federn für Lokomotiven u. Waggons, Radsätze. – 2. In der Maschinenfabrik Düs- seldorf-Derendorf: Einheitspuffer (Hülsenpuffer) der Deutschen Reichsbahn u. solche nach eigenen Patenten; blanke u. polierte Wellen für jeden Verwendungszweck mit engster Präzisionstoleranz; Gießereiartikel, beson- ders Spezialziehringe u. handgeformte Stücke in allen Größen; Kriegsgerät für die Deutsche Reichswehr u. Marine auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles. – 3. Im Werk für Feinmechanik in Söm- merda, Provinz Sachsen: Schreibmasch., Rechenmasch. für Hand- u. elektr. Antrieb, voll- u. halbautomatisch; Spezialteile für die Personen- u. Lastkraftwagenindu- strie wie Rohrlenkungen, Rohrkardanwellenaggregate u. andere Gießereierzeugnisse in Grau- u. Metallguß, Spezialguß, handgeformter Guß u. Kokillenguß; Ziehe- rei- u. Pressereierzeugnisse aus Aluminium, Bronze, Kupfer, Messing usw.; Kriegsgerät für Heer u. Marine besonders Zünder auf Grund der Bestimmungen des Vertrages von Versailles. „Rheinmetall''ist die einzige Ges., die für Reichs- wehr u. Reichsmarine Geschütze bis zu 17 cem einschl. Zündern herstellen darf. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. beträgt einschl. des der Tochterges. in Sömmerda (s. unten) 44 107 105 qm, wo- von etwa 523 386 qm auf Fabrikgelände entfallen. 1. Edelstahlwerk Düsseldorf-Rath: Die Grundstücke dieses Werkes umfassen 129 049 qm, wovon 49 552 qm überbaut sind. Es besteht aus Siemens-Martin-Stahl- werk, Elektro- u. Tiegel-Stahlwerk, Walzwerk mit an- gegliederter Federnfabrik, Feinwalzwerk, Schmiede- preßwerk, Bandagenwalzwerk, Gesenk- u. Reck- schmiede, mechan. Werkstätten, Elektrizitätswerk zur Krafterzeug. für beide Düsseldorfer Werke. Das Sie- mens-Martin-Stahlwerk besteht aus 5 Martinöfen von zus. 150 000 t jährl. Leistungsfähigkeit und liefert Qualitätsstähle und legiertes Material jeder Art nach dem basischen und sauren Verfahren. Das Elektro- und Tiegel-Stahlwerk umfaßt 4 Oefen mit einer jährlichen Leistungsfähigkeit von 5000 t hochlegierter Stähle und Schneidemetalle. Die Walzwerksanlage ist in den Jah- ren 1926/27 erbaut. Hier werden etwa 60 % der Pro- duktion des Stahlwerkes für die weiterverarbeitenden Metall- und Maschinen-Industrie. Betriebe verwalzt u. auch Lohnwalzungen vorgenom- men. Angeschlossen ist eine Feinstraße, Zieherei und Schleiferei. Ferner die Federnfabrik mit einer jährl. Leistungsfähigkeit von 3600 t fertiger Federn. Das Schmiedepreßwerk verarbeitet die restl. 40 % der Erzeu- gung des Stahlwerkes. Es sind darin 5 Pressen für schwere Schmiedestücke mit Druck bis zu 2500 t auf. gestellt. Angegliedert ist diesem Betrieb ein modernes, im Jahre 1926 gebautes Bandagenwalzwerk. In der Gesenk- und Reckschmiede stehen 22 Dampfluft- u. Fallhämmer zur Herstellung von Gesenkschmiede- stücken, Stabstahl usw. Die Mechanischen Werkstätten umfassen einen Maschinenpark, bestehend aus 50 schwe- ren u. mittleren Drehbänken, 7 Kopfbänken, Karussells, schweren Hobelmasch. u. Autogen-Schneidemaschinen u. einer Anzahl kleinerer Masch. Zum Ausbohren gröhe— rer Hohlkörper wie Schiffswellen, Zylinder für die chem. Industrie, Turboläufer usw. dienen 10 Spezial- hohlbohrbänke. Zur Dampferzeugung dienen 6 teil mit Kohlenstaub- und Unterwindfeuerung befeuerte Großwasserraumkessel mit einer jährl. Dampferzeug. von 300 000t Dampf. Die Antriebsenergie wird in eige. ner Kraftanlage im Stahlwerk hergestellt durch eine Turbinenanlage mite insges. 15 000 PS mit einer jährl. Erzeug. von 30 Mill. K W. Die größte Turbine (5500 kW) wurde in den Jahren 1927/28 errichtet. Die Ueber. wachung der Fabrikation geschieht in einem Prüfungs. und Versuchslaboratorium, welches im Jahre 1928 ein- gerichtet wurde. Die Anlagen des Werkes sind durch eigene Normalspurgleise von 4200 m Länge an die Reichsbahn angeschlossen. Zum Werk gehören ein Ver. walt.-Geb. u. 34 Angest.- u. Arb.-Wohnhäuser, die mit dem zugehörigen Bau- u. Gartenland eine Fläche von 90 449 qm ausmachen. 2. Werk Düsseldorf-Derendorf: Die Anlagen sind in 2 Werke unterteilt, die durch einen Straßenzug von- einander getrennt sind, und bedecken eine Grunafläche von 211 251 qm, wovon 88 823 qm überbaut sind. Das Werk I besteht aus Preßwerk, Pufferbau, Maschinen. fabrik u. Werkzeugmacherei. Das Preßwerk wird mit 10 vertikalen u. horizontalen Ziehpressen mit Kohlen. staub und Gas gefeuerten Bloclc- und Anwärmeöfen be. trieben. Hinzu kommen die Adjustageeinrichtungs- u. Bearbeitungsmaschinen für nahtlose Preßkörper und Behälter, Gasflaschen aus Leichtmetall usw. Die jähr- liche Leistungsfähigkeit beträgt 2000 t. Der Pufferbau enthält 75 Werkzeugmaschinen mit Transporteinrich. tungen für Fließfabrikation u. Montage für eine jähr. liche Fabrikation von 180 000 Pucffern. Die mit 200 mo- dernen Werkzeugmaschinen ausgerüstete Maschinen- fabrik dient der Herstellung von Spezialmaschinen für die eigenen Betriebe, ferner für idie Bearbeitung von Kundenaufträgen in schweren Schmiedestücken, Dorn.- stangen, Hüttenmaschinen usw. Sie enthält auch eine Schälanlage. Die Gesamteinrichtung: ist in den Jahren 1926/27 geschaffen worden. In der Werkzeugmacherei, die 180 Spezialwerkzeugmaschinen modernster Konstruktion umfaßt, werden sämtliche Spezialwerkzeuge und Lehren für die eigenen Betriebe hergestellt. Ilm Werk I befindel sich auch die 1927/28 erbaute zentrale Anlage für Er- zeugung von Kohlenstaub, aus der? sämtliche Block stoßöfen gespeist werden. Im Werk I uliegen das Haupt verwaltungsgebäude u. ein Betriebsveirwaltungsgebäude sowie die Konstruktionsbüros. Das Werk II enthäl die Werkstätten für Heeres- u. Marin egeräte, die Gie-. Berei. Die Werkstätten für Heeres- u. Marinegeräte sind in den Jahren 1925–1928 entstanqlen. Sie sind mit 270 schweren u. mittleren Werzeugnnlaschinen ausge- rüstet. Die Gießerei besteht aus 5 Ku pol- u. Elektro öfen mit einer Leistungsfähigkeit von 300 t pro Monat mit dazugehöriger Modellschreinerei u. sonstigen Neben. werkstätten. Sonstige Anlagen: 2 Werkmagazine und eine Lagerhalle sowie ein Werkstoffprüfungslaborato rium mit den modernsten Einrichtungenh. In der Nähe dieser Werke besitzt die Ges. auf einem Gelände vol 103 775 qm 9 Wohnhäuser. Das Wer k hat eigenel normalspurigen Gleisanschluß von 7000 m Länge. 3. Rheinische Metallwaaren- und laschinenfabril Sömmerda A.-G., Sömmerda, Prov. Seachsen. A-X 3 000 000 RM, Beteil. der Rheinmetall: 10060 %. Das Wert in Sömmerda war früher eine Abteilurng von Rheil. metall, die zur Zeit der Ruhrbesetzung cturch die Frau-