Metall- und Maschinen-Industrie. ― 1― Ö0 ― sie wirkte sich auch bei uns im Rückgang des Umsatzes von 32,2 Mill. RM im Vorjahr auf 27,9 Mill. RM im Be- richtsaahr aus. Trotzdem ist es uns gelungen, durch stärkste Einschränkung aller Unkosten und weitest- gehende Rationalisierung unserer Betriebe das gleiche Ergebnis zu erzielen wie im Vorjahr. Die Liquidität der Gesellschaft hat sich, wie aus der Bilanz ersicht- lich, weiterhin erheblich verbessert, so daß ein Schulden- rückgang von rund 4,6 Mill. RM zu verzeichnen ist, ein Ergebnis, das in erster Linie auf eine weitere Ein- schränkung in unserer Vorratshaltung, dann aber auch auf sorgfältigste und sparsamste Auswahl der zur wei- teren Leistungsfähigkeit unserer Betriebe notwendigen Neuanschaffungen zurückzuführen ist. Schiess-Defries Aktiengesellschaft. Sitz in Düsseldorf. Verwaltung: vorstand: Ernst Berndt, Gerhard Hüttner, Karl Raabe; Stellv.: Carl Commans, sämtl. in Düsseldorf. Aufsichtsrat: (Mindest. 5) Vors.: Gen.-Dir. Dr.- Ing. e. h. Wolfgang Reuter [Demag A.-G. u. Maschinen- bau-Unternehm. A.-G.] (Duisburg); Stellv.: Bank-Dir. Dr. Carl Wuppermann Deutsche Bank u. Disconto- Ges.] (Düsseldorf); sonstige Mitglieder: Bankier A. Flesche (Amsterdam), Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Karl Grosse [Vereinigte Stahlwerke A.-G., Abt. van der Zypen] (Köln-Deutz), Dir. Hermann Hintz (Bad Godes- berg), Dr.-Ing. e. h. August Kauermann (Düsseldorf), Kommerz.-R. Wilhelm Pfeiffer C. G. Trinkaus, Inh. Engels & Co.] (Düsseldorf, Kommerz.-R. August von Waldthausen (Düsseldorf), Dir. Wilhelm Zangen [Demag u. Maschinenbau-Untern. A.-G.] (Duisburg). Entwicklung: Die Ges. ist 1925 aus der Fusion der vormaligen „Maschinenfabrik Schiess Aktiengesellschaft“ in Düssel- dorf und der vormaligen „Defrieswerke A.-G.' in Düs- seldorf-Heerdt entstanden. Die Maschinenfabrik Schiess A.-G. ist aus der am 1./1. 1866 von dem Vorbesitzer des Werks gegründeten offenen Handelsges. „Ernst Schiess Werkzeugmaschinen- fabrik u. Eisengießerei' hervorgegangen. Mit Wirk. ab 1./7. 1906 wurde die Ges. in eine A.-G. unter der Firma „Ernst Schiess Werkzeugmasch.-Fabrik A.-G.“ umgewandelt. Am 5./12. 1916 erfolgte die Aenderung des Firmennamens in „Maschinenfabrik Schiess A.-G.“. – Die Defrieswerke wurden am 4./5. 1899 als „de Fries & Cie. A.-G.“' gegründet. Am 13./9. 1922 wurde die Firma geändert in „Defrieswerke A.-G.“. In der ao. G.-V. der Maschinenfabrik Schiess A.-G. v. 11./12. 1925 wurde die Verschmelzung mit der De- frieswerke A.-G. beschlossen u. die Firma in Schiess-De- fries Akt.-Ges. umgeändert. – Das 1925 stillgelegte Werk in Grevenbroich ist 1929 verkauft worden. – 1927: Der im Geschäftsjahr 1926 entstandene Betriebsverlust sowie notwendige Sonderabschr. machten eine Sanierung er- forderlich (s. u. Kapital). – 1928 Abschluß eines Ab- kommens mit der Kalker Maschinenfabrik A.-G. in Köln-Kalk, nach welchem diese den Bau von Werk- zeugmaschinen u. spanabhebenden Adjustagemaschinen aufgibt und alle darauf bezüglichen Unterlagen auf die Ges. überträgt. Zweck: a) Fortbetrieb der Unternehmen der früheren Firmen „Maschinenfabrik Schiess A.-G.“ u. „Defrieswerke A.-G.“ in Düsseldorf, nämlich Herstell., Ankauf u. Verkauf von Masch. aller Art; b) Erwerb, Pachtung u. Erricht. sowie Veräusser. von Anlagen aller Art, welche der Erreich. des vorgedachten Zweckes dienen; c) Erricht. von Zweigniederlass. u. Beteilig. an anderen industr. Unternehm. im In- u. Auslande, deren Geschäftsbetrieb 10 unter a) angegeb. Zwecke der Ges. in Beziehung steht. Fabrikate: Das Werk Schiess baut neben mitt- leren Typen hauptsächlich schwerste Bearbeitungsma- schinen bis zu den größten Abmessungen, beispielsweise Riesendrehbänke bis 3000 mm Spitzenhöhe, auf denen Turbinenrotoren, Schiffwellen u. andere schwerste Schmiedestücke gedreht werden, mächtige Portalfräs- werke bis 5000 mm Breite u. 30 m Länge u. ebenso große Hobelmasch. bis 5000 mm Breite u. 20 m Länge, schwerste Karusselldrehbänke für den Großmaschinen- bau, Stanzen, Scheren, Biege- u. Richtmasch. u. dergl. für Hüttenwerke u. Schiffswerften, Sondermasch. für die Herstell. von Tübbings, Großgasmotoren, Diesel- motoren, Dampfturbinen, Radsätzen usw. – Das Werk Defries befaßt sich mit der Herstell. von kleinen u. mittleren Werkzeugmasch. aller Art, zum großen Teil in Serienfabrikation, sowie von Schmiedemasch. Die Einricht. des Werkes entspricht den Grundsätzen einer modernen rationellen Arbeitsweise. Diesem Werke ist die Hebezeugfabrik angegliedert, in dem die Stella- Hebezeuge hergestellt werden. Besitztum: Die Fabrikanlagen bestehen aus den beiden Werken Schiess u. Defries. Das Werk Schiess liegt in Düssel- dorf in der Nähe des Hauptbahnhofs u. hat Eisenbahn- anschl. an den Güterbahnhof Düsseldorf-Lierenfeld. Das Fabrikgrundst., auf dem sich auch das Verwalt.-Geb. befindet, grenzt an die Kölner Str., Eintrachtstr. u. Erk- rather Str. Die zusammenhängende Fläche des Grundst. beträgt 55 790 qm, wovon etwa 40 296 dm bebaut sind. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet u. umfassen insbes. die mechan. Werkstätten, die mit etwa 450 Werkzeugmasch. u. mit Kranen, dar- unter solchen mit einer Tragkraft bis zu 75 t, ausge- stattet sind; eine Eisengießerei, eingerichtet zum Gießen von Stücken bis zu 70 000 kg Gewicht, enthaltend drei Kupolöfen mit zus. 17 500 kg Schmelzleistung in der Stunde u. entsprechende Laufkrane; eine Schmiede mit Lufthämmern sowie Eisensägerei u. Härteöfen; eine Modellschreinerei mit reichl. Anzahl Holzbearbeit.- Masch.; Modell-Lagerhäuser, Lehrwerkstatt, Ausstel- lungshalle usw. Der Kraftbedarf des Werkes wird durch Anschluß an das städtische Elektrizitätswerk ge- deckt, wofür mehrere große Umformeranlagen vorhan- den sind. Zum Antrieb der Masch. dienen über 450 Elek- tromotoren mit der erforderl. elektr. Ausrüst. Auch sind alle sonst. modernen Hilfseinricht., wie Preßluft-, Generatorenanlagen usw. vorhanden. Die maschinellen Einricht., wie Laufkrane, Aufzüge, Pumpen, Kompres- soren usw., werden elektr. angetrieben. Zum Werk Schiess gehören ferner 19 Wohnhäuser für die Beamten u. Arb. mit einer Grundfläche von insges. 6497 dqm. – Das Werk Defries liegt an der westl. Peripherie des linksrhein. Stadtteils von Düsseldorf. Die gesamte Grundst.-Fläche umfaßt 64 697 qm, wovon 35 005 qm be- baut sind. Das Grundst. wird im Norden von der Hansaallee, im Westen u. Osten von anderen Fabrik- geländen begrenzt. Im Süden grenzt es an unbebautes Land. Das Werk hat über die Gleisanlagen der Rhein. Bahnges. Eisenbahnanschluß an die Güterbahnhöfe Neuß u. Oberkassel. Die Gebäude sind teils massiv, teils aus Eisenfachwerk errichtet u. bestehen insbes. gus: der Werkzeug-Maschinenabteil., die mit etwa 350 Werkzeug- masch. u. allen erforderl. Hebezeugen, darunter Kranen von 20 t Tragkraft, ausgestattet ist; der Hebezeugab- teil., in der in Serienfabrikat. die Handhebezeuge Marke „Stella“ hergestellt werden, mit 72 Bearbeit.-Masch.; einer Eisengießerei mit 3 Kupolöfen für 4, 5 u 6 Ton- nen stündl. Schmelzleist., eingerichtet zum Gießen von Stücken bis zu 40 000 kg Gewicht. Die Masch.-Ausrüst. besteht aus etwa 40 Gießereimasch., darunter 10 Form- masch. u. 15 Bearbeit.-Masch. für die Reparaturwerk- stätte und Gußputzerei. Eine den großen Stücken ent- sprechende Kranausrüst. ist vorhanden; eine Schmiede mit Lufthämmern, Schmiedemasch., Warmsägen und die Abstecherei u. Härterei mit insges. 39 Bearbeit.-Masch.; eine Modellschreinerei mit 13 Holzbearbeit.-Masch. und die notwendigen Modell- u. Lagerhäuser. Auf dem an die Hansaallee angrenzenden Teile des Grundst. befinden sich 1 Bürogebäude u. 3 dreistöckige Beamtenwohn-