260 Metall- und Maschinen-Industrie. Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Einsal b. Altena. worstand: Vors.: Bernhard Unholtz. Frankf. a. M.; stellv. Vors.: Dr. jur. Franz Horster, Altena i. Westf.; ordentl. Mitgl.: Rudolf Berg, Werdohl; Hugo Borbeck, Altena i. Westf.; Hermann von Forster, Niederursel: Albert Geißler, Mannheim; Werner Heckmann, Duis- burg; Otto Metzger, Nürnberg; Otto Mittemeyer, Frank- furf a. M.; Dr.-Ing. Heinrich Philippi, Duisburg: Dr. Walter Raymond, Mannheim; stellv. Mitgl.: Rein- hold Heckmann, Duisburg; Karl Krauskopf, Mannheim; Kommerz.-R. Paul Lehmann, Aschaffenburg; Erich Plesse, Emil Schulte, Frankf. a. M. Aufsichtsrat: Vors.: Dr.-Ing. e. h. Alfred Mer- ton, Frankf. a. M.; 1. Stellv. Gen.-Dir. Dr. h. c. Max von der Porten, Berlin; 2. Stellv. Dr. Alfred Petersen, Frankf. a. M.; sonst. Mitgl.: Justizrat Dr. Josef Abs, Bonn a. Rh.; Theodor Berg, Werdohl; Bankier Konsul Hans Harney. Düsseldorf; Prof. Dr. Wilhelm Hedemann, Jena; Dr. Edgar Landauer, Berlin; Dr.-Ing. c. h. Emil Merwitz, Wiesbaden; Dr-Ing. e. h. Walther von Selve, Altena i. Westf.; Dir. Georg Schwarz, Frankf. a. M.; Bank-Dir. Dr. Karl Ernst Sippell, Berlin; Dir. Julius Sommer, Frankf. a. M.; Justizrat Dr. jur. Otto Strack, Köln a. Rh.; Dir. Alfred Thiel, Essen; Dr. Fritz Warburg, Hamburg; Dr. h. c. Eduard Zintgraff, Frankf. a. M. Entwicklung: Die Ges. wurde im Jahre 1930 unter der Firma: Vereinigte Deutsche Metallwerke Aktiengesellschaft gegründet. Die A.-G. vereinigte bei der Gründung die Berg-Heckmann-Selve Akt.-Ges., Finsal b. Altena/ Westfalen mit der Heddernheimer Kupferwerk u. Süddeutsche Kabelwerke G. m. b. H., Frankfurt a. M., wobei die Berg-Heckmann-Selve A.-G. die aufnehmende war. Die Berg-Heckmann-Selve A.-G. selbst ist aus einer Vereinigung der Firmen Carl Berg Akt.-Ges., Werdohl (gegründet 1853, Akt.-Ges. seit 1906), C. Heckmann Akt.-Ges., Duisburg (gegründet 1819 als offene Handelsgesellschaft, seit 1909 A.-G.) und Selve A.-G., Einsal b. Altena, im Jahre 1927 hervorgegangen, wobei die Selve A.-G. die aufnehmende war. Die Selve A.-G. wurde im Jahre 1921 gegründet und vereinigte hierbei die 1861 gegründete offene Handelsgesellschaft Basse & Selve, Altena und deren Tochtergesellschaften. Die ao. G.-V. v. 13./8. 1930 genehmigte Verträge mit der Metallgesellschaft A.-G., Frankfurt a. M., auf Grund deren diese ihre bisher unter dem Namen Heddernheimer Kupferwerk u. Süddeutsche Kabelwerke G. m. b. H. geführten Betriebe mit Wirkung v. 1./10. 1930 ab in die Ges. einbrachte gegen Ueberlassung von 10 000 000 RM Aktien (s. auch Kapital). Diese Transaktion ist am 1./10. durchgeführt worden. Der Ges., die dabei ihre Firma wie oben änderte, wurden hierdurch die folgenden Werke angegliedert: das Heddernheimer Kupferwerk in Frankf. a. M., das Drahtwerk Gustavsburg b. Mainz, die Abteilung Köln- Ehrenfeld (Zinkblech- u. Bleifabrikate sowie Rotguß- verarbeitung), die Süddeutsche Metallindustrie in Nürn- berg u. die beiden Betriebe der Süddeutschen Kabel- werke in Mannheim, nämlich das Werk Neckarau für Stark- u. Schwachstromkabel u. das Werk Industrie- hafen für isolierte Leitungen. – Das Rationalisierungs- programm konnte unter Berücksichtigung der gesamten zu der Ges. gehörenden Werke in folgender Weise durchgeführt werden: Das Drahtwerk Linscheid, das Aluminiumwalzwerk Eveking und das Werk Kupfer- hammer wurden stillgelegt, das erstere provisorisch. Der Drahtbetrieb des Konzerns ist im wesentlichen im wWerk Gustavsburg konzentriert, jedoch unter Aufrecht- erhaltung der Drahtbetriebe in Bärenstein i. W. und Nürnberg-Schweinau. Der Messingbetrieb ist im wesentlichen im Werk Werdohl konzentriert mit Aus- nahme von Messingrohren, die in Duisburg u. Nürn- berg hergestellt werden; ebenso ist die Feuerbuchs- herstellung in Duisburg zusammengefaßt worden, abgesehen von der Fabrikation des Werks Aschaffon- burg. Spezialfabriken, wie Kabelwerk in Mannheim, die Nickelwerke in Westfalen blieben von diesen Maßnahmen unberührt. –— Die Kugel u. Berg G. m. b. H. in Werdohl, deren Geschäftsanteile (500 000 RM) sich im Besitz der Ges. befanden, wurde 1931 liquidiert. Zweiseniederlassuns in Altena (Basse & Selve) Lüdenscheid (Basse & Fischer), Werdohl (Carl Berg), Duisburg (C. Heckmann), Aschaffenburg (C. Heck- mann), Frankf. a. M. (Heddernheimer Kupferwerk) Köln (Rheinische Sprengkapsel- u. Zündnütchenfabrikj. Mannheim (Süddeutsche Kabelwerke), Nürnberg (Süd- deutsche Metallindustrie) und Köln-Ehrenfeld. Zweck: Fortführung der von den Firmen Berg- Heckmann-Selve A.-G. u. Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutsche Kabelwerke G. m. b. H. betriebenen Fabriken und Geschäfte, insbesondere Herstellung und Vertrieb von Roh-, Halb- und Fertigfabrikaten aus Kupfer und anderen unedlen Metallen und deren Legierungen. Erzeugnisse: Bleche, Bänder. Streifen, Scheiben, Sstangen, Rohre, Drähte und Feindrähte aus den Metallen Kupfer, Aluminium, Nickel, Zink, Blei und deren Legierungen, z. B. Bronze, Messing, Tombak, Neusilber, Kupfernickel; ferner Freileitungsseile, Hohl- seile, Aeternafabrikate, Metallguß (Sand-, Kokillen- und Spritzguß), Schweißdrähte, Preßteile aus Kupfer, Messing, Aluminium, Metallnieten und Holzschrauben, Tuben, Eisen- und Stahldrähte und -seile, Rohnickel, Nickelanoden, Patronenmaterial, Münzplättchen, Leonische Drähte, Kupferschalen, Kupferschmiedestücke, kupferne Feuerbüchsen und Stehbolzen, Kondensatorrohre und fplatten, Metallwaren aller Art, Sprengkapseln, isolierte Drähte, Schwach- und Starkstromkabel, Selve-Motoren. Gesamt-Relesschaft am 30./9. 193t: 1035 Ange- stellte und 3226 Arbeiter; am 30./9. 1932: 3618. Interessengemeinschaftsvertrag: Ein sol- cher wurde im Juni 1927 mit der R. & G. Schmöle Metallwerke A.-G. in Menden i. W. abgeschlossen. HFesitztum: Die der Ges. gehörenden Grundstücke haben eine Größe von 5 613 610 qm, wovon 438 165 qm bebaut sind. 1. Zweigniederlass. Heddernheimer Kupferwerk Frankf. a. M.- Heddernheim. a) Werk Heddernheim: Grundbesitz 300 000 qm, davon bebaut 54 000 am; Schmelzereien, Metallgießereien, Walzwerke, Rohr- und Stangenzieherei, Strangpressen; 1000 P8S Dampfkraft, etwa 700 Elektromotoren mit 6500 kWh Leistung: 1 Ver- waltungsgebäude, 4 Beamtenwohnhäuser, 4 Arbeiter- wohnhäuser. b) Werk Gustavsburg b. Mainz: Grund- besitz 115 000 qm, davon bebaut 52 860 qm; Walzwerk, Drahtzieherei, Seilerei und Verzinnerei für Nichteisen- metalle; 2 Dampfmaschinen mit zus. etwa 1400 P8, elektr. Strombezug vom Elektrizitätswerk Mainz: 1 Direktorenwohnhaus, 1 Beamtenwohnhaus, ferner 8 Häuser zus. mit der Arbeiter-Wohnungsgenossen- schaft. 2. Zweigniederlass. Köln, Köln-Ehrenfeld, Venloer- Straße 417: Grundbesitz 35 000 qm, davor bebaut 20 800 qm; Bleiwerk, Zinkwalzwerk mit Nebenbetrieben, wie Autotypien, Offsetbleche, Zinkbogen usw., ferner Rotgußgießerei und Bearbeit.-Werkstätten (stillgelegt); Dampfkraft 200 PS, Elektromotoren 800 PS; 2 Ver- waltungsgebäude, 28 Arbeiter- und Beamtenwohnungen. 3, Zweieniederlassung Süddentsche Metallindnefrie, Nürnberg 20: Grundbesitz 62 110 qm, davon bebaut 27 915 qm; Drahtwerk für Eisen- und Metalldrähte, Rohrwerk, Preßwerk, Tuben- und Dosenfabrik: Elektro- motoren 1341 PS, Strom vom Großkraftwerk Franken. 4. Zweigniederlass. Carl Berg, Werdohl i. Westf.: Grundbesitz 944 000 qm; davon bebaut 114 000 am: Betriebsanlagen: a) Messingwerk Werdobl: Gieberei. Blech- und Bandwalzwerk, Preßwerk, Stangen un Profilzieherei; Wasserkraft 380 PS. Dampfkraft 350 P8, Flektromotoren 978 kWh, Strom vom Elektrizitätsweck Mark; 1 Verwaltungsgebäude, 33 Angestellten- und Arbeiterwohnhäuser. b) Aluminiumwerk Eveking (etill- gelegt): 1 Verwaltungsgebäude. 41 Beamten- und Ar- beiterwohnhäuser. c) Werk Kupferhammer: Kupfer- raffinerie und Blechwalzwerk (stillgelegt). d) Kupfer