Metall- und Maschinen-Industrie. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Waggons aller Art, Betrieb aller Fabrikationszweige u. Geschäfte, die sich dem vorgenannten Geschäftsbetrieb anschließen. Die Fabrikation erstreckt sich auf Anfertigung von Eisenbahnwagen jeder Art, wie Personen- u. Straßen- bahnwagen, Salonwagen, Güterwagen, Spezialwagen für Großindustrie, wie Kessel-, Topf- u. Kühlwagen, Bier- u. Weintransportwagen, ferner Wagen für hohe Trag- fähigkeit u. Spezialtransporte. – Rd. 700 Arbeiter und Angestellte. Entwiceklung: 1921/22 große Verluste bei der Ausführung von Staatsbahnaufträgen, die zu festen preisen übernommen worden waren. –— 1924/25 aus dem R.-F. gedeckter Verlust von 326 433 RM. – 1925/26 hatte die schlechte Geschäftslage der Waggon-Industrie einen Verlust von 1 896 992 RM zur Folge, zu dessen Deckung außer der Heranziehung des R.-F. das A.-K. zus. gelegt werden mußte, woraus sich ein Buchgewinn von 2 540 000 RM ergab. – Anfang 1929 geriet die Ges. in Zzahlungsschwierigkeiten (G.-V. v. 25./2. 1929 Mittlg. nach § 240 HGB.). Am 4./4. 1929 wurde über das Ver- mögen der Ges. das Vergleichsverfahren zur Abwen- dung des Konkurses eröffnet. Es erfolgte eine Sanie- rung der Ges. unter Interessenahme der Gebr. Schön- dorff A.-G., Düsseldorf. –— 1930 folgte unter Lösung dieser Verbindung Anschluß an die Ver. Westd. Wag- gonfabriken A.-G., Köln, die Lastzugabteil. wurde auf- gelöst. Die Ges. beteiligte sich an der Finanzierung des 100 Mill.-Kredits der Reichsbahn nach Maßgabe der Quote, wodurch sie einen dementsprechenden Anteil aus diesem Auftrage erhielt. Besitztum: Die bei der Gründung übernommene Fabrik in Heidelberg ist Anfang Mai 1902 in einen Neu- bau nach Rohrbach bei Heidelberg verlegt, woselbst für diesen Zweck ein größeres Terrain erworben wurde. Die Transferierung ist 1903 durchgeführt. Der Flächen- inhalt der bebauten Grundstücke beträgt ca. 65 000 qm, der Flächeninhalt der unbebauten Grundstücke ca. 135 000 qm. Die Fabrik besitzt neben umfangreichen Holz- u. Eisenbearbeitungswerkstätten ein eigenes Säge- werk sowie eine große Schmiede nebst Preßwerk, die sie in die Lage versetzen, sämtl. Beschlagteile im eig. Werk herzustellen. Verbände: Die Ges. ist beteiligt an der auf Ver- anlassung der Deutschen Reichsbahn erfolgten Grün- dung der Wagenbau-Vereinigung. Kapital: 2 000 000 RM in 1823 Akt. zu 1000 RM u. 1770 Akt zu 100 RM. Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 1 500 000 M, erhöht bis 1923 auf 166 000 000 M in 150 000 St.-Akt., 5000 Vorz.-Akt. A u. 11 000 Vorz.- Akt. B zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 18./12. 1924 Umstellung des A.-K. von 166 000 000 M auf 4 060 000 RM in 75 000 St.-Akt. zu 50 RM, 3000 Nam.-Vorz.-Akt. Lit. A zu 20 RM u. 5000 Vorz.-Akt. Lit. B zu 50 RM. Die von der Verwalt. beantragte Umwandl. der Vorz.-Akt. Lit. B in St.-Akt. wurde abgelehnt. In der G.-V. v. 21./12. 1925 wurde be- schlossen, den Nennbetrag der umgestellten St.-Akt. u. Vorz.-Akt. Lit. B von 50 RM auf 100 RM abzuändern. Die G.-V. v. 21./12. 1926 beschloß, das St.-Akt.-Kapital von 3 750 000 RM auf 1 250 000 RM (3: 1) u. das Vorz.- Akt.-Kapital Lit. A von 60 000 RM auf 20 000 RM (3: 1) lerabzusetzen, während das Vorz.-Akt.-Kapital der Vorz.- Akt. Lit. B in Höhe von 250 000 RM infolge des Wider- spruchs der Besitzer der Vorz.-Akt. Lit. B unverändert blieb. – Lt. G.-V. v. 6./5. 1929 pochmal. Sanierung der Ges. durch Herabsetz. des A.-K. um 1 343 000 RM (Zus.- r St.-Akt. u. Vorz.-Akt. A 10: 1. Vorz.-Akt. B 5 : 1) u. nachfolg. Wiedererhöh. auf 2 000 000 RM durch Ausg. von 1823 Akt. zu 1000 RM, div.-ber. ab 1./7. 1929, angeb. den alten Aktion. derart, daß auf je nom. 2000 RM zus. gel. alte Aktien nom. 3000 RM neue Aktien zu 110 % bezogen werden konnten. Lt. gleicher G.-V. Umwandl. der bisher. Vorz.-Akt. A u. B in St.-Aktien. Das A.-K. beträgt danach jetzt 2 000 000 RM. Großaktionäre: Sept. 1930 Uebergang der Akt.- Majorität aus den Händen der Gebr. Schöndorff A.-G. auf die Vereinigten Westdeutschen Waggonfabriken A.-G., Köln-Deutz. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 24./2. – Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: Etwaige Abschreib., 5 % z;. R.-F., Sonderrückl., Gewinnanteil an Vorst., 4 % Div., 7 % Tant. an A.-R. (außerdem ein Fixum von 1000 RM ie Mitgl., Vors. das Doppelte), Rest Superdiv. nach G.-V.-B. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Grundst. 393 800, Gebäude 1 169 800, Beamtenwohnhäuser 104 000, Maschinen 358 000, Gleisanlagen 1, Geräte u. Werk- zeuge 1, Kraftfahrzeuge 1, Feuerwehrgeräte 1, Mo- biliar 1, Schablonen 1, Modelle u. Gesenke 1, Kasse 836, Postscheckamt 1346, Schuldner 100 398, Guthaben bei Vereinigte Westdeutsche Waggonfabriken A.-G., Köln 1 733 633, Bankguthaben 201 996, Warenbestand 190 364. (Bürgschaften 15 016), Verlust (1931/32 139 707 abzügl. Gewinn-Vortrag v. Vorj. 3055) 136 652. – Passiva: A.-K. 2 000 000, gesetzl. Reserve 80 000, Hyp. 1 290 490, langfrist. Kredite 500 000, rückst. Div. 103, Gläubiger 293 130, (Bürgschaften 15 016), Interimskonto 227 109. Sa. 4 390 832 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- waltungsunkosten 418 296, soz. Aufwendungen 18 970, Steuern 146 123, Abschreib. 102 355, Sonderabschreibung 41 145. – Kredit: Gewinn-Vortrag aus 1930/31 3055, Rohüberschuß 587 182, Verlust 136 652. Sa. 726 889 RM. Kurs: Bis 1927 in Berlin, Frankfurt u. Mannheim notiert. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Köln, Düsseldorf, Mann- heim, Heidelberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Die Ges. teilt mit, daß im abgelauf. Geschäftsjahr von dem Auftragsbe- stand des Vorjahrs nur noch für kurze Zeit und für eine stark verminderte Belegschaft Beschäftigung übrig- geblieben sei. Neue Aufträge der Reichsbahn konnten erst wieder zum Schluß des Geschäftsjahrs in Angriff genommen werden, so daß eine Auswirkung auf das laufende Geschäftsjahr nicht mehr möglich gewesen sei. Der Umsatz blieb im Verhältnis zu frühern Jahren und die Beschäftigung in bezug auf die Werkseinrichtungen recht gering. Auf der andern Seite erforderte die Un- terhaltung des Werks und die Erhaltung der Betriebs- bereitschaft trotz größter Einschränkungen aller nicht zwangsläufig festliegenden Ausgaben so viel Mittel, daß sich nach Zahlung der noch unerträglich hohen Steuerbeträge, der Abschreibungen sowie Sonderabschr. ein Verlust von 139 707 RM ergibt, der sich um den letztjüähr. Gewinnvortrag auf 136 651 RM vermindert. 1933 am 0, 0, 0, 5, Gechter & Kühne, Aktiengesellschaft. Sitz in Heidenau i. Sa. Vorstand: Felix Walter Kühne, Heidenau i. Sa. Prokuristen: K. Benedix, H.-J. Kühne, Ing. Max Gechter, Dresden; K. W. Stulz. Aufsichtsrat: Vors.: Gaswerk-Dir. Leonhard Harnisch, Heidenau; Stellv.: Baumeister Hermann Paulick, Dresden; Prof. Dr. Franz Joseph Koch, Dresden. Gegründet: 16./12. 1921; eingetr. 21./12. 1921. Firma bis 28./2. 1922: A.-G. für Metall- u. Maschinen- Industrie in Sangerhausen. Zweck: Erwerb und Fortführung des unter der Firma Gechter & Kühne in Heidenau bisher betrieb. Fabrikunternehmens; Herstell., Ankauf u. Vertrieb von Maschinen u. Metallwaren aller Art; Ankauf u. Her- stellung von Ausstatt. u. Verpack.-Gegenständen für den Vertrieb der Fabrikate; Verwertung der bei der Fabri- kation sich ergebenden Nebenprodukte u. Nebenartikel. Kapital: 930 000 RM in 4000 St.-Akt. zu 100 RM, 500 St.-Akt. zu 1000 RM u. 300 Vorz.-Akt. zu 100 RM. Urspr. 4 Mill. M. übern. von den Gründern zu 100 %. Erhöht von 1922–1923 auf 10 000 000 M in 5000 Akt. zu