282 Metall- und Maschinen-Industrie. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Grund- stücke und Gebäude 274 746, Maschinen u. Einrichtung 94 552, Patente 1, Zeichnungen und Modelle 1, Beteilig. 12 774, Warenbestand 169 735, Debitoren 267 636, Wert- papiere 21 252, flüssige Mittel 24 494, Verlust (Verlust- vortrag 50 890 und Verlust 1931/32 62 764) 113 654. – Passiva: Grundkapital 480 000, R.-F. 151 311, Spezial- R.-F. 50 000, Kreditoren 56 281, Bankschuld 71 706, Hyp. 116 197, Rückstände 35 153, Delkredererücklage 18 197. Sa. 978 845 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab. schreibungen 11 227, Unkosten 309 957, verschiedene Verluste 14 598, Rückstände 12 827. – Kredit: Ueber. schuß aus Fabrikation 263 307, sonstige Erträge 8722 Delkredere 13 816, Verlust 1931/32 62 764. Sa. 348 600 Reichsmark. Eisenwerk Kaiserslautern. Sitz in Kaiserslautern (Pfalz). Vorstand: Fritz Köhler. Aufsichtsrat: Bank-Dir. Dr. Fuchs, Ludwigs- hafen (Dedibank); Bank-Dir. Dr. Barlet, Ludwigshafen (Pfälz. Wirtschaftsbank); Rechtsanwalt Neumayer, Kaiserslautern; Oberbürgermstr. Dr. Weisbrod, Kaisers- lautern; Friedr. Burkei, Kaiserslautern. Gegründet: 19./9. 1864. Entwicklung: Die durch die Schrumpfung des Auftragsbestandes bedingte ungenügende Ausnutzung der Betriebseinrichtungen sowie das Mißverhältnis zwischen Eigenkapital und fremden Mitteln führten im März 1932 zur Zahlungseinstellung, im Juni 1932 wurde das gerichtliche Vergleichsverfahren eröffnet. Die Tochtergesellschaft, die Phönix Zentralheizungen G. m. b. H., mußte ebenfalls ihre Zahlungen einstellen. Das Eisenwerk Kaiserslautern erlitt dabei erhebliche Ver- luste und hat sich aus diesem Geschäftszweig vorläufig zurückgezogen. Ein nach der Zahlungseinstellung ver- faßtes Sachverständigengutachten kam zu dem Resultat, daß das Unternehmen lebensfähig sei, wobei Voraus- setzung eine weitere Anpassung der Unkosten an die verringerte Umsatzmöglichkeit und die Zuführung neuer Betriebsmittel sei. Der gerichtliche Vergleich ist am 24./9. 1932 durch das Amtsgericht Kaiserslautern bestätigt worden. Die Bemühungen wegen der Zufüh- rung neuer Betriebsmittel waren erfolgreich, so daß nach Durchführung der Sanierungsmaßnahmen (Herab- setzung des St.-A.-K. von 750 000 RM auf 15 000 RM und Auflösung der Rücklagen) die Weiterführung des Werkes als gesichert angesehen werden darf. Der G.-V. vom 22./3. 1933, welche die obigen Sanierungsvorschläge genehmigte, wurde Mitteil. gemäß § 240 HGB, gemacht. Zweck: Erzeugung von Eisen- und Stahlfabri- katen, deren mechanische und künstlerische weitere Vollendung sowie die Anfertigung von Eisenkonstruk- tionen, Brückenbauten, Zentralheizungsanlagen aller Systeme, Gußwaren aller Art, ferner Oefen, Heizungs- kessel, Radiatoren, säurebeständige emaillierte Appa- rate für die chemische Industrie, Maschinenguß usw. Besitztum: Der Grundbesitz hat eine Größe von 52 890 qm, davon sind 24 880 qm bebaut. Das Werk besitzt 11 Arbeiterwohnhäuser und 2 Beamtenwohnhäu- ser für insgesamt 36 Familien. Beteiligungen: Sanicentral A.-G. in Saarbrücken (Kap. 600 000 Fr., Beteilig. 225 000 Fr.). Phönix Zentralheizungen G. m. b. H. (Kap. 200 000 RM, Beteilg. 200 000 RM). Beide Beteiligungen sind auf je 1 RM ab- geschrieben. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Deutscher Stahlbau-Verband Berlin, Verband der Werke für säurebeständige emaillierte Apparate, Ra- diatoren- und Kesselverkaufsvereinigung G. m. b. H. Bochum (ab 1./1. 1932 in Liquid.), Verein deutscher Eisengießereien Düsseldorf. Angestellte und Arbeiter: 960. Kapital: 380 000 RM in 315 Aktien zu 1000 und 650 Akt. zu 100 RM. Vorkriegskapital: 1 800 000 M. Urspr. Kap. 250 Akt. zu 500 fl1 = 214 287 M, 1873/74 emittiert 500 Akt. zu 600 M = 300 000 M; erhöht bis 1908 auf 1 800 000 M, dann erhöht von 1920 bis 1923 auf 60 Mill. M in Akt. zu 600, 1200 u. 6000 M. – Lt. G.-V. vom 19./1. 1925 Umstellung des A.-K. von 60 Mill. auf Dividenden 1926/2 7–1931/32: ?, 7?, 90 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. 1 949 000 RM. Die St.-Akt. wurden im Verh. 30: (1200 M = 40 RM) abgestempelt, die Vorz.-Akt. im Verh. 200: 1 (1200 M = e RM) entsprechend ihrem GM.Einzah- lungswert herabgesetzt. – Lt. G.-V.-B. v. 25./9. 1926 zur teilweisen Deckung der Unterbilanz Einzieh. von 100 000 Reichsmark Vorratsaktien. t. G.-V. v. 24./8. 1929 wurde das A.-K. von 1 849 000 RM herabgesetzt auf 463 000 RM, und zwar durch Zusammenleg. der 1 840 000 Reichsmark St.-Akt. im Verh. 4: 1, der 9000 RM Vorz.- Akt. im Verh. 3: 1. Das herabgesetzte A.-K. ist laut gleicher G.-V. um 290 000 RM in 290 8 % Vorz.-Akt. zu 1000 RM erhöht worden. Zur Deckung des Verlustes aus 1931/32 in Höhe von 605 159 RM sowie zur dringend notwendigen Wertberichti- gung und zu Abschreibungen auf das Anlage- und Um- laufsvermögen sowie zur Bildung eines neuen Reserve- fonds von 40 000 RM und einer Vergleichs- und Umstel. lungsreserve von 30 000 RM genehmigte die G.-V. vom 22./3. 1933 folgende Vorschläge: 1. Die gesetzliche Re- serve von 150 000 RM, die Aufwertungsreserve von 5628 Reichsmark, die Delkrederereserve von 16 781 RM sowie die Werksumbau- u. Erneuerungs-Reserve von 52 451 RM. zusammen 224 860 RM, werden aufgelöst. so daß sich noch ein ungedeckter Verlust von 380 299 RM ergibt. 2. Die Nam.-Vorz.-Akt. (nom. 3000 RM), die der Ges. von den Aktionären zur Verfügung gestellt werden, sind zu- gunsten der Gesellschaft einzuziehen, ferner sind die In- haber-Vorz.-Akt. (nom. 290 000 RM) in St.-Akt. umzu- wandeln und alsdann das gesamte St.-A.-K. im Nominal- betrag von 750 000 RM im Verh. 50: 1 zusammenzulegen. 3. Das verbleibende Aktienkapital von 15 000 RM wird um 365 000 RM auf 380 000 RM durch Ausgabe neuer St.-Akt. mit Div.-Ber. ab 1. April 1933 unter Ausschluß des gesetz- lichen Bezugsrechts der Aktionäre erhöht. Ein Teil dieser neuen Aktien wird von Gläubigern in Anrechnung auf ihre Vergleichsforderungen gezeichnet; ca. 100 000 RM sind der Ges. in Form von Barzeichnungen zugesichert. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. G.-V.: 1933 22./3. – Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Bilanz am 31. März 1932: Aktiva: Grunddst. 488 047, Gebäude 684 400, Fabrikeinrichtung 471 400, Beteiligungen 1, Effekten 1, Kasse 1990, Wechsel 687, Installationen: angefangene Arbeiten 128 400, Materia- lien u. Warenvorräte 267 982, Debitoren 286 184, Ver- lustvortrag 1930/31 16 634, Verlust 1931/32 588 526, (Avale 54 906). – Passiva: St.-A. 460 000, Inh.-Vorz.- Aktien 290 000, Nam.-Vorz.-Akt. 3000, Res.-F. 150 000, Aufwertungs-R.-F. 5628, Delkredere 16 781, Werkumbau- u. Erneur.-Konto 52 451, Hyp.-Darlehen, Pfälz. Wirt- schaftsbank 900 000, Hyp.-Darlehen, Kreis-Sparkasse Merseburg 20 456, Kreditoren: Lieferanten 266 821, De- positen 21 401, Anzahlung der Kunden 65 045, Bank- schulden 461 905, Rückstellungen 111 698, sonstige Ver- bindlichkeiten 109 066, (Avale 54 906). Sa. 2 934 252 RM. Erläuterungen zur Bilanz: Die Beieiligungen sind ab- geschrieben. – Von dem Warenlager war am 31. März 1932 ein Betrag von 262 121 RM an die Deutsche Bank u. Discontogesellschaft Filiale Kaiserslautern und ein solcher von 44 195 RM an die Artewek, Handelsgesellschaft für Berg- und Hüttenerzeugnisse mbfH. in Köln sicherungs- weise übereignet. – Von den Außenständen war am 31./. 1932 ein Betrag von 200 747 RM an die Deutsche Bank und Disconto-Gesellschaft“abgetreten. – Für die Artewek. Handelsgesellschaft für Berg- und Hüttenerzeugnisse mbfl. ist eine Grundschuld von 100 000 RM auf dem gesamten Grundbesitz der Gesellschaft nach der Hypothek der Pfalz. Wirtschaftsbank eingetragen. aln Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lust-Vortrag 1930/31 16 634, Handlungsunkosten: Zinsen 75 751, Steuern 41 689, Vertriebsunkosten 193 478; Ab- schreibungen: Einrichtungen 72 348, Debitoren 64 650.