Metall- und Maschinen-Iudustrie. 1― 00 1 Verpflichtungen 514 760, langfristige Verpflichtungen 1 663 000, Uebergangsposten 350 453, Warenschulden 218 323, Verpflichtungen an Tochtergesellsch. 1 733 633, sonst. Verpflichtungen 722 859 (Bürgschaft. 1 590 296). Sa. 19 024 990 RM. Erläuterungen zur Bilanz: Der Posten Wertpapiere ent- hält den über 98 % des Gesamtkapitals betragenden Besitz an Aktien der H. Fuchs Waggonfabrik A.-G., Heidelberg, ferner 100 000 RM zum Nominalwert eingesetzte eigene Aktien. Im Posten Baustoffe und Halbfabrikate sind wie in den Vorjahren diejenigen Baustoffe und Halbfabrikate nicht enthalten, die nach für die ganze Waggonindustrie vorgeschriebenem Verfahren an die Deutsche Reichsbahn- Gesellschaft zur Sicherung der Abschlagzahlungen iüber- eignet waren. Demgemäß sind auch die entsprechenden Abschlagzahlungen selbst unter den Verpflichtungen nicht aufgeführt. Die Bilanzsumme ist hierdurch auf beiden Seiten um rund 723 000 RM verringert. Die Rückstellung für noch nicht abgewickelte Verpflichtungen trägt den Verpflichtungen Rechnung, die sich aus dem Anteil an dem 100-Millionen-Kredit-Geschäft der Deutschen Wagen- bau-Vereinigung mit der Deutschen Reichsbahn-Gesell- schaft an Zwischenzinsen, Bereitstellungsprovision und dergl. ergeben. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Steuern u. Industrieabgabe 467 165, soziale Pflichtabgabe 222 704, laufend gezahlte UInterstützungen 217 300, Abschreib. 592 645. – Kredit: Rohüberschuß 808 305, Gewinn- vortrag aus 1930/31 263 947, Verlust 427 562 (wird vor- getragen). Sa. 1 499 814 RM. Dividenden: 1927/28 (7 Mon.) bis 1931/32: 4, 7, 7, 5. 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Die ungünstige allgemeine Lage mußte entspr. Rückwirkungen auf das Geschäftsjahr 1931/32 zeitigen. Außer den endgültig stillgelegten Werken in Hagen u. Düsseldorf mußte auch das Mainzer Werk fast während des ganzen Be- richtsjahres stillgelegt bleiben. Im Kölner Werk wur- den neben kleineren sonst. Aufträgen noch Teile der Reichsbahn-Bestellung 1931 erledigt, während von der Reichsbahn-Bestellung 1932 erst ein geringer Teil aus- geführt werden konnte. Andererseits fielen in das Berichtsjahr die wesentlichsten Vorbereitungen für die Durchführung dieser Reichsbahn-Aufträge. so daß das Berichtsjahr mit Unkosten belastet wurde, deren Ge- genwert noch nicht vereinnahmt werden konnte. – Auch für das laufende Geschäftsjahr nuuß mit einem Verlust gerechnet werden. Maschinenfabrik Aktiengesellschaft vorm. Wagner & Co. / Sitz in Köthen in Anhalt. Verwaltung: Vorstand: Paul Eberstadt (Dessau), Otto Dörries (Köthen). Aufsichtsrat: Vors.: Dir. Max Goitein (Berlin); Stellv:: Oswald Lührs [Beck & Lührs, Lackfabr.] (Köthen); sonst. Mitgl.: General a. D. Willi von Livo- nius (Berlin), Bank-Dir. Paul Koratkowski (Berlin). Prokuristen: B. Wicky, O. Mehnert, E. Danneberg. Entwicklung: Gegründet: 1890. – Die Ges. ist hervorgegangen aus der 1860 gegr. offenen Handelsgesellschaft C. G. Thiel in Köthen. – Ende 1932 wurden die Fabrik- anlagen der F. H. Banning & Seybold Maschinenbau- G. m. b. H., Düren, übernommen und in eine neu- gegründete A.-G. eingebracht (s. u.). Zweck: Fabrikation von Maschinen aller Art, Handelsbetrieb mit selbst oder von Dritten fabrizierten Gegenständen, Betrieb der zu vorsteh. Zwecken dienenden Neben- geschäfte u. aller weiteren Handelsgeschäfte. Die Ges. kann an anderen Orten Zweigniederlass. errichten und sich bei Handelsgeschäften, welche von dritten Personen betrieben werden, beteiligen. Produktion: Die Ges. stellt hauptsächlich Masch. u. Apparate für Papier- u. Cellulosefabriken, ferner Dampfkessel- u. Kesselschmiedearbeiten her u. liefert erhebliche Mengen von Rohguß auch an andere Tabriken. Besitztum: Der Gesamtgrundbes. in Köthen umfaßt ca. 56 000 qm (35 000 am bebaut), auf das Fabrikgrundstück, das am Bahnhof Köthen gelegen ist, entfallen ca. 51 000 qm. Die Fabrik besteht aus 5 massiven Hallen von 9–20 m Spannweite bei 75–120 m Länge, welche sämtl. mit elektr. Laufkränen von 10–25 t Tragkraft ausgerüstet sind. An die Hallen gliedern sich die Schmiede, mit Laufkränen u. Lufthammer versehen, der Kompressoren- vaum mit 3 Kompressoren von 32 chm Leistung, das Transformatorenhaus mit einer Transformatorenleistung von 750 kVA, die Werkzeugmacherei. Die Modell- tischlerei befindet sich in verschied. Räumen der Fabrik. Ferner ist eine autogene u. elektrische Schweißerei vorhanden sowie eine Eisengießerei, die mit 1 Martin- Oelofen mit 15 t Fassungsvermögen, mit elektr. Lauf- kränen von 3–22 t Tragkraft u. mit Formenmasch. für die Herstell. von Massenartikeln ausgerüstet ist u. in welcher Stücke bis zum Einzelgewicht von 33 t her- gestellt werden können. Zum Betriebe der Stampfer u. des Sandstrahlgebläses in der Putzerei wird Preßluft verwendet. Eine neuzeitige Sandaufbereitung versorgt die Gießerei mit dem erforderl. Formensand. An die Eisengießerei lehnt sich die Metallgießerei, welche mit 3 Oelfeuerungsöfen und 2 Tiegelöfen ausgerüstet ist. Sämtl. Werkst. sind mit elektr. Licht- u. Kraft- leitungen sowie mit einer Preßluftanlage versehen. Der elektr. Strom wird von der Ueberlandzentrale ent- nommen. Die einzelnen Abteilungen sind durch schmal- u. normalspurigen Gleisanschluß miteinander verbun- den, letzterer hat Anschluß an die Reichsbahn. Ferner hat die Ges. zwei Direktions- u. ein Beamtenwohnh. für 10 Familien sowie die notwendigen Büroräume; der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes ist fertig ge- stellt u. in Betrieb genommen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört keinen preis- und absatzregelnden Verbänden usw. an. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V. im Febr. (1933 am 21./3.); je 100 RM St.-A. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 360 St. – Vom Reingewinn: 5 % zum R.-F., vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte, 8 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R. (außer einer festen Vergütung von 1000 RM je Mitgl., Vors. das Doppelte), Rest weitere Div. Zahlstellen: Ges. Kasse; Berlin, Köthen, Dessau, Magdeburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Erkensator G. m. b. H., Düren (Rhld.). Das gesamte St.-Kap. ist im Besitz der Ges. Maschinen-Export-G. m. b. H., Berlin. Gemeinnützige Köthener Siedlungsges. m. b. H., Köthen. November 1932 hat die Ges. die Fabrikanlagen nebst allem Zubehör der Firma F. H. Banning & Seybold Maschinenbau G. m. b. H. in Düren (Rheinland) er- worben. Für den Weiterbetrieb dieses Unternehmens wurde die Firma: Maschinenfabrik Banning & Seybold Aktiengesellschaft in Düren (Rheinland) gegründet. Der Vorstand u. Aufsichtsrat dieser Ges. setzt sich in der Mehrzahl aus der Ges. nahestehenden Personen Der Erwerb wurde vorgenommen, weil das zusammen. Fabrikations-Programm dieser Firma –— namentlich hin- sichtlich ihrer Spezialmaschinen für Karton u. Fein- papier – eine wesentliche Ergänz. der Erzeugnisse der Ges. bildet.