314 Metall- und Maschinen-Industrie. J. Bautz Aktiengesellschaft, Erntemaschinenwerk. Sitz in Saulgau i. Württ. Vorstand: Josef Bautz. Prokurist: Ed. Moosbrucker. Aufsichtsrat: Vors. Domäne-Dir. Franz Zinser, Aulendorf; Privatier Josef Ott, Fräulein Helene Bautz, Saulgau; Bank-Dir. Alois Brauchle, Göppingen. Gegründet: 31./7. 1922; eingetr. 30./12. 1922. Zweck: Uebernahme u. Fortführung der von Herrn Josef Bautz, Saulgau, seither unter eigener Firma be- triebenen Gießerei und Spezialfabrik für Ernte- und verwandte landwirtschaftl. Masch. und der Handel mit solchen, auch die Beteiligung an gleichgearteten Unter- nehmungen. Kapital: 500 000 RM in 250 Akt. zu 1000 RM, 200 Akt. zu 500 RM, 250 Akt. zu 200 RM, 1000 Akt. zu 100 RM. Urspr. 5 Mill. M., übern. von den Gründern zu 100 %. Lt. G.-V. v. 8./8. 1925 Umstell. auf 1 Mill. RM (5: 1) in 250 Akt. zu 2000 RM, 200 Akt. zu 1000 RM, 250 Akt. zu 400 RM. 1000 Akt. zu 200 RM. Die G.-V. v. 10./12. 1932 beschloß Herabsetz. des A.-K. von 1 000 000 RM auf 500 000 RM durch Halbierung des Nennwerts der Aktien. Bei der Kapitalherabsetzung handelt es sich darum, das bisher noch bestehende Kapital-Entwertungskonto, das bei der Goldmarkeröffnungs-Bilanz 1924 als Ausgleichsposten in die Bilanz eingesetzt wurde, zu erledigen. Es handelt sich deshalb im wesentlichen um eine Formsache. Das Kapital-Entwertungskonto erschien in der Goldmark.-Er- öffnungsbilanz mit 490 930.62 RM und konnte durch die Gewinne der folgenden Jahre auf 266 387.69 RM abge- schrieben werden. Der Rest des Buchgewinnes, der durch die Kapitalherabsetzung erzielt wurde. ist zu Abschrei- bungen an Warenvorräten und Betriebsanlagen verwandt worden. Ein Betrag von 46 328.387 RM wurde in den Re. servefonds eingestellt. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. –. G.-V.: 1932 am 10./12. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Bilanz am 31. März 1932: Aktiva: Grund- stücke und Gebäude 235 250, Maschinen 84 440, Einrich- tung 2465, Werkzeug 2381, Fuhrpark 3851, Waren 517 171, Debitoren 189 260, Kapitalentwertung 266 388, Verlust 134 593. – Passiva: Aktienkapital 1 000 000, Reservefonds 1, Delkredere 31 977, Hypotheken 149 600, Kreditoren 254 221. Sa. 1 435 799 RM. Gewinn. u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab- schreibungen 29 970, Verlustvortrag 8639, Allgem. Be. triebsunkosten 516 307. – Kredit: Waren- und Fabri- kationskonto 417 737, Verlust 137 179. Sa. 554 916 RM. Dividenden: 192 6/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Metall-Industrie Schönebeck A.-G. Sitz in Schönebeck-Bad Salzelmen, Friedrichstraße 19–29. (Börsenname: Schönebeck, Metallindustrie.) Verwaltung: Vorstand: Heinr. Bergmann, beide in Schönebeck. Prokuristen: A. Brincks, A. Woitag. Aufsichtsrat: Vors.: Fabrikbes. Walter Wipper- mann (Wiesbaden); Stellv.: Kaufm. O. Leidscham (Düs- seldorf); sonst. Mitgl.: Frau Laura Wippermann (Wies- baden), Frau Else Bade (Wiesbaden), Dr. Rich. Koch (Berlin), Betriebsleiter Walter Kluth (Hagen), Betriebs- leiter C. Bernhard (Pretzien). Entwicklung: Gegründet: 3./7. 1897 unter der Firma Fahrrad- werke Weltrad vorm. Hoyer & Glahn; eingetr. 8./12. 1897. Die G.-V. vom 24./6. 1899 beschloß Auflösung der Ges., dagegen hob die G.-V. v. 29./1. 1900 diesen Beschluß auf, reduzierte das A.-K. und beschloß die Aenderung der Firma wie obenstehend. Zweck: Fabrikation von und Handel mit Fahrrädern und sonstigen zur Fortbewegung dienenden Maschinen, von Fahrradteilen sowie anderer Artikel der Metallbranche, Beteiligung an bzw. Erwerb von Unternehm. ähnlicher Art. Die von dem Unternehmen hergestellte Fahrrad- marke führt den Namen: „Weltrad'. Die Ges. ver- sorgt mit ihren Fabrikaten in erster Linie die deutsche und ausländische Grossistenkundschaft und ist auf die Massenfabrikation zugeschnitten. 1929/30 hat die Ges. die Herstellung von Kinderwagen und Sportgeräten ohne besonders kostspielige Neuanlagen aufgenommen, um den Ausfall in der Fahrradindustrie auszugleichen. Besitztum: Das einen geschlossenen Komplex bildende Grundstück der Gesellschaft umfaßt 52 016 am und ist in den Stadtbezirken von Schönebeck a. d. Elbe, Friedrichstraße 19/29 und Gr.-Salze gelegen; 15 500 qm mit Fabrik- und Verwaltungsgebäuden bebaut. Die Fabrik- und Verwaltungsgebäude sind massiv aufge- führt. An Betriebsanlagen sind vorhanden: eine Dreherei, Schleiferei, Schlosserei, Stanzerei, Rohr- zieherei, Vernickelungsanl., Verchromungsanl., Schwei- ßBerei, Azetylenanlage, Felgenfabrik, Tischlerei und Kinderwagenfabrik. Die Kraftanlagen bestehen aus einer Dampfmaschine von 200 PS, 5 Dynamos, 40 Elek- tromotoren u. 2 Dampfkesseln. 1927 erhielt das Unter- Rudolf Kißfner, nehmen einen Gleisanschluß. –— Produktionsfähigkeit sämtl. Betriebe: 150 000 Fahrräder jährlich. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 54 586 am, davon bebaut 15 500 qm. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V. gewöhnl. in Schönebeck (1933 am 15./3.). – Jede Aktie = 1 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F., kontr. Tant. des Vorst., 4 % Div., vom übrigen 15 % an A.-R. (ein- schließl. eines Fixums von 1000 RM für jedes Mitgl. u. 2000 RM für den Vors.), Rest Sup.-Div. oder Vortrag. Zahlstellen: Schönebeck a. E:: Ges.-Kasse, Com- merz- und Privat-Bank; Berlin, Magdeburg, Hagen: Deutsche Bank und Disc.-Ges. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 800 000 RM in 3600 Aktien zu 500 RM. Vorkriegskapital: 1 250 000 M. Urspr. 1 000 000 M. —– Lt. G.-V. v. 29./1. 1900 durch Zusammenleg. auf 500 000 M reduziert. — Lt. G.-V. vom 18./1. 1904 Ausgabe v. 500 000 M. – Lt. G.-V. v. 23./12. 1911 noch 250 000 M. 1919 u. 1921 noch 250 000 M u. 1 500 000 M. – Lt. G.-V. v. 31./12. 1924 Kap.-Umstell. von 3 Mill. M auf 1 500 000 GM durch Herabsetz. der Aktien von 1000 M auf 500 GM. — Lt. G.-V. v. 15./3. 1926 Erhöh. um 500 000 RM in Aktien zu 500 RM, von dem Konsortium der Firma Bett Simon & Co. zu pari über- nommen u. den Aktionären zu 110 % angeboten (3:1). – Lt. G.-V. v. 2./3. 1931 zur Abdeckung des Verlustes aus 1929/30 Einziehung von 200 000 RM Aktien, von denen 190 000 RM von Großaktionären zu 20 % zur Verfügung gestellt wurden. Der Ueberrest des erzielten Buchge- winnes wurde dem R.-F. zugewiesen. Großaktionäre: W. Wippermann (Zahnräder- und Kettenfabrik), Hagen i. W., Industrieller P. Rohde, Berlin. Industriebelastung: 370 000 RM. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 140 71.50 43 35.50 31 319% Niedrigster 66.50 30 21.75 15 15 1890 Letzter 71.50 30 24 15 24.75 29% Zugelassen in Berlin. – Erster Kurs 3./12. 1906 zu 128.75 %. 31/32 0 70 Dividenden: 1926/27 27/28 28/29 29/30 30/31 0 0 0 0 0 Beamte u. Arbeiter (Febr. 1933): 400.