Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. Zweck: Erricht. u. Betrieb von Fabriken u. Unternehm. der Telephon- u. Kabelindustrie u. anderer Fabriken und jeder Art im Gebiete der angewandten Unternehm. Elektrotechnik, der Feinmechanik, Metallindustrie u. verwandter Gebiete einschließlich der Ausnutz. der Elektrizität in jeder Form. Fabrikate: Fernsprechvermittlungs-Aemter und Anlagen, Fernsprech-Apparate, Signal-Anlagen und Apparate, Hochfrequenztelephonie-Geräte u. -Anlagen, Rohrpost- und andere Kleinförderanlagen, Stark- und schwachstrom-Kabel, -Drähte, Schnüre und Armatu- ren, Quecksilberdampfgleichrichter (Argonal), DeTe We- Hamann-Rechenmaschinen, Universalmotoren zur Ver- wendung für Kleinmaschinen aller Art. Besitztum: Die Betriebe umfassen das Telephonwerk in Ber- lin, Zeughofstr. 6–9, das Werk B.-Lichtenberg (früher Nahag A.-G.) u. das Kabelwerk in Berlin-Niederschöne- weide, Berliner Straße, Ecke Karlshorster Straße. Das Telephonwerk ist auf einem rd. 8200 qm umfassenden Grundst. errichtet, wovon 4300 qm überbaut sind (Nutz- fläche 22 000 qm). Das Werk ist an das Netz der Städ- tischen Elektrizitätswerke angeschlossen; der entnom- mene Strom dient zum Antrieb von 150 Elektromotoren mit 900 PS Leistung. Die Einrichtung des. Werkes, das u. a. eine neuzeitlich eingerichtete Schraubenfabrik, Tischlerei und Großschlosserei enthält, ermöglichen die Fabrikation aller Teile im eigenen Betriebe, die zur Herstell. von Fernsprech-Vermittlungsanlagen für öffentl. Zwecke bis zum größten Umfang, Fernsprech- u. Signalapparaten u. Anlagen für jeden Zweck u. in jeder Größe, Hochfrequenz-, Telegraphen- und Fern- sprechapparaten u. Rechenmaschinen, Universalmotoren z. Verwend. f. Kleinmasch. a. Art benöt. werd. – Das Kabelwerk besteht in einem Hallenraum mit einem mehrstöckigen Verwalt.-Geb. Das Grundstück umfabßt 22 500 qm, wovon 12 800 qaqm bebaut sind (Nutzfläche 14 000 qam). Das Werk besitzt Wasserverladegelegen- heit an der Spree u. Gleisanschluß an die Reichsbahn. Die Anlage ist gegliedert in ein Drahtziehwerk mit Beizerei, Gießerei, Verzinkerei u. Verseilerei, Trocken- anlagen mit Bleipressen, Abteilung für Armierung der Kabel, Gummiwerk, Gummiaderabteil., Spinnerei, Klöp- pelei, Imprägnierabteil. für Leitungen und Stoffe, Emailledrahtabteil. u. Abteil. zur Herstell. von Kabel- armaturen. Zur Erzeug. von Dampf für Heiz- u. In- dustriezwecke dient eine Kesselanlage mit 300 am Heiz- fläche. Die elektr. Energie wird vom städt. Elektri- zitätswerk geliefert. Für den Antrieb der Maschinen durchweg neuester Konstruktion sind Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von etwa 1500 PS vorhanden. Zur Prüfung der Fabrikate u. Materialien sind mit allen Hilfsmitteln ausgerüstete Prüf- u. Meßräume so- wie ein chem. Laboratorium mit einer neugeitlich ein- gerichteten Meßabteil. zur Prüfung von Interurban- kabeln sowie eine Transformatorenanlage mit Prüf- spannung bis 150 000 Volt zur Prüfung von Hochspan- nungskabeln vorhanden. Die Erzeugnisse des Kabel- werkes sind Schwachstrom-, Starkstrom- u. Hochspan- nungskabel und Leitungen, Schnüre, Emailledrähte, blanke Kupferdrähte, Kabelarmaturen u. sonstige ein- schlägige Artikel. – Das Werk Berlin-Lichtenberg be- steht aus Montageräumen für vollautomatische Vermitt- lungsämter für die Reichspost: Großschlosserei, Tisch- lerei, Fabrikat.-Anl. für die Herstell. von Rohrpost u. Seilpostanlagen und Quecksilber-Dampfgleichrichtern. Der Grundbesitz ist ca. 25 000 qam groß, wovon 8900 qm bebaut sind. – Die Ges. besitzt noch die Häuser in Berlin, Wrangelstr. 100–103 u. Lichtenberg, Kriem- hildstraße 5. Gesamtgrundbesitz der Ges. 56 200 qm, davon bebaut 25 200 qm. Technische Büros in Breslau, Dortmund, Dresden, Essen, Frankf. a. M., Gleiwitz, Hamburg (han- felsgerichtl. eingetr.), Köln, Leipzig, München, Mann- „%„ Stuttgart, Zürich (handelsgerichtl. Sonstige Mitteilungen: Verbände, denen die Ges. angehört: Zentral- verband der deutschen elektrotechnischen Industrie E. V., Berlin; Verband Deutscher Schwachstrom-Indu- strieller, Berlin; Vereinigung deutscher Starkstrom- kabel-Fabrikanten, Berlin; Deutscher Schwachstrom- Kabel-Verband, Berlin; Vereinigung Deutscher Tele- phonschnur-Fabrikanten, Berlin; ,Vauelfa“ Vereinigte Leitungsdrahtfabriken G. m. b. H., Berlin; Verband Ber- liner Metallindustrieller E. V., Berlin, Verband der Funkindustrie E. V., Verband deutscher Lackdraht- fabriken. Satzungen: Geschäftsjahr: Okt./Sept. – G.-V. in Berlin 1933 am 30./3.; je 100 RM Akt. = 1 St. – Vom Reingewinn mind. 5 % an R.-F. (bis 10 % des A.-K.), bis zu 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R. (außerdem Fixum), Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bk. u. Disc.-Ges., Commerz- u. Privat-Bank, J. Dreyfus & Co., Köln: Sal. Oppenheim jr. & Cie., Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Commerz- u. Privat-Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., J. Dreyfus & Co., Commerz- u. Privat-Bank, Jacob S. H. Stern; Mann- heim: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Commerz- u. Pri- vat-Bank; Zürich: Schweizer. Kreditanstalt; Basel: Basler Handelsbank. Beteiligungen: Automatische Fernsprechanlagenbau G. m. b. H. in Berlin (Kap. 300 000 RM, Beteilig 336 %). Kabelhaus-Grundstücks-Gesellschaft m. b. H. „Vauelfa“' Vereinigte Leitungsdraht-Fabriken G. m. b. H., Berlin (Kap. 100 000 RM). Industrie-Bewachungs-Gesellschaft m. b. (Kap. 500 RM). H., Berlin Statistische Angaben: Aktienkapital: 7 200 000 RM in 7000 St.-A. zu 100 RM (Nr. 1– 7000) u. 6500 St.-A. Zu 1000 KRM (Nr. 7001 bis 13 500). Vorkriegskapital: 10 000 000 M. Urspr. 16 000 000 M 1902 auf 7 500 000 herabgesetzt u. gleichzeitig auf 10 000 000 M wieder erhöht. Danach be- stand das A.-K. bis 1904 aus 5 000 000 M St.-A. u. 5 000 000 M 6 % Vorz.-A. – 1904 wurde das A.-K. durch Zus. legung der St.-A. (5: 2) auf 7 000 000 M herabgesetzt u. 1908 St.- u. Vorz.-A. gleichgestellt. Die erste Sanierung der damals unter dem Einfluß der Helios Elektr.- A. - G. in Köln stehend. Ges. war notwendig, um Schulden abzustoßen, sowie den Besitz an Effekten, insbes. der Helios-Ges. u. die eig. Unternehm. auf einen angemessenen Buchstand zu bringen. Da die aus dem Sanierungsgewinn vor- genommenen Abschreib. sich aber als noch nicht genügend erwiesen, erfolgte die zweite Sanierung. 1912 Erhöh. um 3 000 000 M – 1922 Erhöh. um 4 000 000 M St.-A. und 5 000 000 M Vorz.-A. – Lt. G.-V. v. 31./3. 1925 Kap.- Umstell. von 120 Mill. M auf 7 200 000 RM durch Herab- setzung der St.-A. v. 1000 u. 5000 M auf 60 u. 300 RM. Die 5 000 000 M Vorz.-A. wurden für 4805 RM eingezogen. – Lt. G.-V. v. 3./5. 1929 Umtausch der Aktien zu 60 u. 300 RM in Aktien zu 100 u. 1000 RM. Anleihe von 1912: 6 000 000 M in Stücken zu 1000 M, die auf 150 RM abgestempelt sind, lautend auf den Namen der Deutschen Bank; 4½ %, 1./3. u. 1./9. – Tilg. zu 103 % durch Auslos. im Nov. auf 1./3. ab 1917 bis 1942; stärk. Tilg. ab 1916 oder Gesamtkünd. mit Frist von 3 Mon. zulässig. – Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. u. Fil.; Köln: Sal. Oppenheim jr. & Co. – Kurs ult. 1927–1932: 78.75, 75, 72, 76, 85*, 76.75 %. – Umlauf am 30./9. 1932: 327 324 RM. Großaktionäre: Elektrische Licht- u. Kraft- anlage A.-G., Berlin. (54.94%.) Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 160 144.50 137.50 135% 96 50.50 % Niedrigster 80 106 54 54 50 21 % Letzter 110 135 55.50 70 58 49 % Das gesamte Kapital ist in Berlin zugelassen. Dividenden: 1926/27 27/28 28/29 29/30 30/31 31/32 7 0 0 0 0 * 0