Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 359 Die ao. G.-V. v. 4. 3. 1921 genehmigte die Interessen- gemeinschaftsverträge mit den sogen. Stinnes-Zechen, der Gew. Viktoria Mathias, Graf Beust u. Friedrich Ernestine. Nach den Verträgen, die auf 90 Jahre ab- geschlossen werden, übernimmt das Rheinisch-Westfäl. Elektrizitätswerk die Geschäftsführung u. Verwalt. sämtl. Anlagen der Stinnes-Zechen. Mit dem Hessischen Staat u. der Hessischen Eisen- bahn-A.-G. wurden im Geschäftsjahr 1925/26 Verträge zur Durchführung einer 220 000 Voltleitung durch Hessen abgeschlossen; der Hessische Staat beteiligte sich an der Ges. Ferner wurde ein Vertrag mit dem Badenwerk abgeschlossen zum Zusammenschluß der 220 000 Voltleitung in einer Station in Rheinau bei Mannheim mit dem 100 000 Voltnetz des Badenwerks, wodurch ein Austausch von Kohlenstrom u. Wasser- strom erreicht wird. Die Verträge mit Gemeinden sind in den Jahren 1903–1930 geschlossen u. laufen von 25 bis zu 50 Jah- ren. Für die Gemeinden ist gegen die Einräumung des ausschließl. Rechts der Straßenbenutzung zwecks Strom- lieferung eine jede nach der Art des Strombezuges von 1–8% schwankende Abgabe von den Bruttoeinnahmen ausbedungen. Die Ges. liefert den Gemeinden u. Priva- ten elektr. Strom für Licht- u. Kraftzwecke zu verein- barten Preisen u. eine große Anzahl von Zechen u. sonst. Werken der Großindustrie auf Grund von festen Verträgen. Weitere Verträge s. auch unter „Versorgungsgebiet“. Statistische Angaben: Aktienkapital: 246 000 000 RM in 589 000 Inh.- A. zu 400 RM u. 520 000 Nam.-A. zu 20 RM. Die Nam.-A. können zu 115 % eingezogen werden. An Vorrats-Akt. waren am 30./6. 1932 vorhanden nom. 29 793 200 RM Inh.-Akt. u. nom. 126 900 RM Nam.- Akt., die zu pari bei der Rhein.-Westfäl. Treuhand G. m. b. H. (s. „Beteilig.“) zu Buch stehen. Vorkriegskapital: 50 000 000 M. Urspr. 2 500 000 M, erhöht bis 1913 auf 50 000 000 M, von 1918–1922 auf 550 000 000 M erhöht. – Lt. G.-V. vom 16./12 1924 Kapital-Umstellung von 220 000 000 M Nam.-A. auf 4 400 000 RM unter Einziehung von 25 000 000 Mark u. von 305 000 000 M Inh.-A. auf 122 000 000 RM durch Herabsetzung der Aktien von 1000 M auf 20 u. 400 RM. —– Dieselbe G.-V. beschloß dann Erhöhung um 13 600 000 RM in 34 000 Inh.-A. zu 400 RM mit Div.-R. für 1924/25. Börsenzul. im Jan. 1926. – Lt. G.-V. v. 30./11. 1927 Erhöh. um 15 000 000 RM in Inh.-St.-A. zu 400 RM mit Div.-R. ab 1./7. 1927, hauptsächl. für Anglie- der. zu pari begeben, gleichzeitig Aufhebung der Vorz.- Div.-Rechte der Nam.-A. gegen Gewährung von 10 500 000 RM 7 % Genußrechte. – Lt. G.-V. v. 5./71. 1928 zur Ermöglich. der Aufnahme der Dollaranl. v. 1928 wei- tere Erhöh. des A.-K. um 25 000 000 RM Inh.-A. mit Div.- R. ab 1./7. 1928 u. um 1 000 000 RM Nam.-A. Erstere, von der Rhein.-Westf. Treuhandges. m. b. H. in Essen zu 110 % übernommen, stehen zur Verf. des Vorst. der RWE. Auf sämtl. Aktien ist der National City Company in New LTork ein unwiderrufliches Optionsrecht auf 3 Jahre 631/2. 1931) zu 175 % erteilt worden. Die National City Comp. hat von den neuen Inh.-A. 8 000 000 RM als Op- tionsaktien für die Obligationäre der Dollaranl. v. 1928 verwandt. Die Option wird fortdauernd ausgeübt, und zwar insoweit, als von den Obligationären der Anl. Op- tionsscheine (Warrants) eingereicht werden. Von den restl. 17 000 000 RM Inh.-A. sind bisher 8 000 000 RM optiert u. zur Einführ. der Inh.-A. an der New Yorker Börse benutzt worden. Die 1 000 000 RM neuer Nam.-A., von der Rhein.-Westf. Treuhandges. zu 110 % gezeichnet, verden den kommunalen Aktion. zu 160 % angeboten. – t. G.-V. v. 14./12. 1929 Erhöh. um 60 000 000 RM Inh.-A. Nr. 709 001–859 000) mit Div.-R. ab 1./7. 1929 u. um 2 000 000 RM Nam.-A. mit Div.-R. ab 1./7. 1929. Von den neuen Inh.-A. wurden 29 266 800 RM von dem Banken- konsort. der Darmst. u. Nationalbk. zu 130 % übernommen u. den Aktionären (6: 1) zu gleichem Kurse angeboten. Die restl. 30 733 200 RM Inh.-A. wurden von der Rhei- uisch-Westf. Treuhandges. m. b. H. in Essen zu 110 % gezeichnet, wobei beabsichtigt ist, einen Teil als Options- aktien für eine später aufzunehmende Anleihe u. den Rest zur weiteren Deckung des Kapitalbedarfs der R. W. 6.-A.-G. zu verwenden. Die 2 000 000 RM Nam.-A., zu 10 % übernommen, sollen den kommunalen Aktionären angeboten werden. – Börsenzul. der letzten 60 000 000 RM- A. im Jan. 1930. – Lt. G.-V. v. 14./8. 1931 Erhöhung um 3 000 000 RM in 150 000 Nam.-A. zu 20 RM, ausgegeben zu 101 %. Die Erhöh. soll der Sicherstellung der Zusam- menarbeit zwischen Privatwirtschaft u. Kommunalverbän- den dienen. Da der Kurs aller Akt. außerordentlich ge- sunken sei u. da gerade die Gemeinden u. Kommunal- körperschaften des Industriereviers besonders schwer unter der finanziellen Krisis zu leiden hätten, solle dafür Sorge getragen werden, daß den Kommunalverbänden ihr Einfluß beim RWE. möglichst erhalten bleibt, wenn auch der eine oder der andere Kommunalverband gezwungener- maßen RWE.-Akt. abstoßen müsse, die von anderen Kom- munalverbänden nicht aufgenommen werden könnten. Die neuen Nam.-Akt. sollen im Besitze der Kommunen bleiben. Großaktionäre: Von dem A.-K. besitzen die Kommunalverbände des Versorgungsgebietes sämtl. Nam.-A., außerdem zus. mit den Provinzen Rheinland, Westf. u. Hannover rd. sämtl. Inh.-A. Die Ges., an der im übrigen auch das Reich u. Preußen (letzteres mit 12 000 000 RM) durch Aktienbesitz interessiert ist, hat sonach den Charakter eines sogen. gemischtwirt- schaftlichen Unternehmens. Anleihen: 7 % Hyp. Gold-Anleihe vom 2./11. 1925: 10 000 000 Dollar; Stücke zu 500 u. 1000 Doll. –— 1./5. u. 1./11. – Tilg.: Von 1926 ab halbjährl. durch Rückkauf nicht über pari od. durch Auslos. zu pari bis spät. 1./11. 1950; Gesamtkündig. (nicht teilweise) jederzeit zu einem Zinstermin mit 60täg. Frist zulässig, und zwar bis 1./11. 1935 ausschl. zu 105 %; vom 1./11. 1935 ab bis vor der Fälligkeit (1./11. 1950) zu 102 %. Am 30./6. 1932 standen noch aus 8 232 000 Dollar. – Zahlstellen: New York: The National City Bank of New York; Amsterdam: Rotterdamsche Bankvereeniging. – Zahlung von Kapital u. Zinsen frei von allen gegenwärtigen und zukünftigen deutschen Steuern. – In Amerika 9 000 000 Doll. am 12./11. 1925 zu 94 % und in Holland 1 000 000 Doll. am 18./11. 1925 zu 94 % aufgelegt. Kurs ult. 1928–1932: In Amsterdam: 103 50, 9856, 89.50, 57, 657% %; in New York: 100.75, 97.50, 89.50, 55.75, 57.25 %. 6 % Hypoth. Gold-Anleihe vom 2./5. 1927: 15 000 000 Dollar: Stücke zu 500 u. 1000 Doll. –— 1./5. u. 1./11. – Tilg.: Von 1928 ab halbjährl. durch Rückkauf nicht über pari oder durch Auslos. zu pari bis spät. 1./5. 1952; Gesamtkündig. (nicht teilweise) jederzeit zu einem Zinstermin mit 6o0täg. Frist zulässig, und zwar bis 1./5. 1932 zu 102 %; vom 1./5. 1932 bis 1./5. 1942 zu 101 % und vom 1./5. 1942 ab zu 100 %. Am 30./6. 1932 standen noch aus 14 141 000 Dollar. – Zahlstellen: New YVork u. London: The National City Bank of New York; Amsterdam: Amsterdamsche Bank, Internationale Bank te Amsterdam, Rotterdamsche Bankvereeniging; Rotter- dam: R. Mees & Zoonen, Rotterdamsche Bankvereeni- ging, Amsterdamsche Bank; Stockholm: Stockholms Enskilda Bank. – Zahlung von Kapital und Zinsen frei von allen gegenwärtigen und zukünftigen deutschen Steuern in New York in amerikan. Goldmünze vom Ge- wicht u. Feingehalt vom 2./5. 1927, in London in Lst., in Holland in holländ. Gulden und in Stockholm in schwed. Kronen zum Wechselkurse auf New York. —– In Amerika 11 000 000 Dollar am 10./8. 1927 zu 95.50 %, in Holland 1 500 000 Doll. am 17./8. 1927 zu 95.50 % aufgelegt; weitere 750 000 Doll. wurden in Schweden und 1 750 000 Doll. anderweitig untergebracht. Kurs ult. 1928–1932: In Amsterdam: 91.50, 86, 787, 4076. 58.50 %; in New York: 92.50, 86, 79.50, 35, 59.50 %. 6 % Hyp.-Gold-Anleihe vom 1./8. 1928: 20 000 000 Doll.; Stücke zu 500 u. 1000 Doll. – 1./2. u. 1./8. – Tilg.: Vom 1./2. 1929 ab durch Rückkauf nicht über pari oder durch halbjährl. Auslos. zu pari zuzügl. laufender Zinsen bis spät. 1./8. 1953; verstärkte Tilg. u. Total- kündigung jederzeit mit 30tägig. Kündigungsfrist zu- lässig, und zwar bis zum 1./8. 1933 zu 102 %, danach bis zum 1./8. 1943 zu 101 % und alsdann zu 100 %. Am 30./6. 1932 standen noch aus 19 112 000 Dollar. — Optionsrecht: Je 1000 Doll. Obligationen geben An- recht zum Kauf von einem Zertifikat der National City Bank of New York über 4 American shares, dar- stelleud nom. 400 RM St.-A. des Rhein-Westfäl. Elek- trizitätswerks. Die Option kann nach dem 1./1. 1929 bis zum 1./8. 1931 ausgeübt werden (ab 1. 8. 1930, jedoch spät. am 1./8. 1931 zu 55 Doll. = 231 %). Nach dem 1./8. 1931 verfällt die Option. Die „,American shares“ können jederzeit in deutsche Originalstücke umge- tauscht werden. – Zahlstellen: New York u. London: